Eurovision Song Contest

13
Mai
2013

ESC 2013 beginnt in 24 Stunden

Bald ist es soweit!
ESC-Zeit. Die Hochzeit dieses Blogs.

Morgen startet das erste Halbfinale um 21.00 Uhr. Ab Mittwoch wird es dann hier im Blog losgehen. Die Besprechung des ersten Halbfinals, am Freitag folgt der Beitrag über das Halbfinale am Donnerstag. Samstag gibt es dann meine persönliche Hitliste.

Und ich darf bereits vorwarnen: Dieses Jahr wird es gleich im ersten Halbfinale gefühlvoll! Viele schöne Lieder, auch einige die ich verreißen werde....und wie jedes Jahr gibt es wieder schöne Frauen aus ganz Europa. Wer diesmal mein Herz gewinnt? Vielleicht eine junge Schönheit aus Osteuropa? Oder gibt es gar eine Überraschung? Etwas noch nie da gewesenes? Eine kraftvolle Stimme aus einem kleinen unscheinbaren Land? Oder wird es die grande Nation, die aus verwandtschaftlichen Gründen bei mir doch eh Pluspunkte haben müsste? Wie schneidet das deutsche Lied ab?

Während sich in Deutschland Leute darüber aufregen, dass der Tatort am Samstag im Mai SCHNEE gezeigt hat.....(oh ja...eine Frechheit...also wirklich)...gibt es hier fröhlich heitere, aufbauende und auch vernichtende Kritiken über die diesjährigen ESC-Beiträge!

Nicht verpassen!!!!

Und viel Spaß!


Und an die Menschen die sich über den Schnee im Tatort aufregen: Schwachköpfe!

26
Mai
2012

Eurovision Song Contest '12 - Das Finale

Zuerst wie versprochen die Besprechung der 5 Finalisten, die bereits ohne Halbfinal-Teilnahme feststanden.

Großbritannien: Engelbert Humperdinck - "Love will set you free"

Großbritannien schickt einen altehrwürdigen Künstler ins Rennen. Der ältere Mann mit dem lustigen Künstlernamen hatte, wen wundert es, in Deutschland seine größten Erfolge. Das ist alles sehr lange her, aber manchmal kann ein Oldie auch gülden sein. Hier erwarte ich keine große Bühnenshow, der Song ist seicht und langsam, es reicht völlig wenn Engelbert allein auf der Bühne steht und seinen Song vorträgt. Ein schönes Stück, könnte glatt in meinen Top10 landen, was mich irgendwie wundert. Klingt alles nach alten, lang vergangenen Zeiten...vielleicht ist es deshalb so schön.

Frankreich: Anggun - "Echo (You and I)"

Die grande nation schickt eine Pop-Künstlerin mit einer Mischung aus R&B und Electro-Klängen. Das Lied ist eigentlich ganz in Ordnung, das Gepfeife finde ich etwas unpassend, aber sonst ist es ok. Was mich eher stört ist das Musikvideo dazu. Erst die Künstlerin als eine Art Model und dann auf einmal Soldaten die in einer Art Fabrik "ausgebildet" werden. Und Anggun als halbnackte Frau im Überwachungsraum. Naja aber das Video werden wir ja heute Abend nicht sehen, sondern einen Live-Auftritt. Ich habe etwas Bedenken ob die Live-Stimme wirklich gut rüberkommen wird. Es wird wahrscheinlich ganz unterhaltsam, aber ein Hit wird es nicht.

Italien: Nina Zilli - "L'Amore È Femmina" (deutsch: Die Liebe ist weiblich)

Ich frage mich ja warum Italien erst seit letztem Jahr wieder dabei ist. Im letzten Jahr der 2. Platz und dieses Jahr einer der Top-Favoriten. Und das zurecht! Nur ein schlechter Live-Auftritt könnte das versauen. Nina Zilli erinnert mich unter anderem an die Sängerin der No Doubts. Irgendwie eine Mischung aus Gwen Stefani und Amy Winehouse. Und auch das Stück passt in diese Kategorie. Sehr individuelle, moderne Pop-Musik, geht in Richtung Soul. Der italienische Akzent macht das Stück noch sympathischer. Definitiv ein Top-Favorit in meinen Augen. Und das mehr als zurecht. Rom wäre ja auch mal eine gute Idee für den Austragungsort des ESC.

Aserbaidschan: Sabina Babayeva - "When the music dies"

Irgendwie habe ich gerade die Schnauze voll von Pop-Balladen. Das letzte Halbfinale hatte eigentlich schon zu viel davon. Es ist wieder ein gutes Stück Pop, wenn auch nicht mit dem Hit-Verdacht im letzten Jahr. Mit der Titelverteidigung wird es definitiv nichts und das ist auch gerechtfertigt. Das Lied lässt sich gut hören und sogar teilweise mitsingen und für den ein oder anderen Abend mit gebrochenem Herzen ist das auch das wirklich richtige Lied. Aber mehr ist es auch nicht und wir wissen ja wie viele Lieder dieser Art es gibt...Christina Perri - Jar of hearts...um nur mal ein mehr oder weniger Aktuelles zu nennen.
Trotzdem: Nice try Aserbaidschan!

Spanien: Pastora Soler - "Quédate Conmigo" (deutsch: Bleib bei mir)

Und wieder eine Pop-Ballade. Aber wenigstens nicht auf englisch, sondern in einer Sprache die ich nicht wirklich verstehe: Spanisch. Die Stimme der Künstlerin ist eigentlich geschaffen für eine moderne oder auch klassische Ballade. Sanft und in den richtigen Momenten auch kraftvoll, flehend. Sehr bewegende Stimme wie ich finde. Aber der Song ist nicht ganz mein Ding. Das ist besser als einiges andere im Finale....aber auch nicht das beste Stück des Abends. Außerdem muss man auch den Live-Auftritt abwarten, ob die Stimme da auch so gut rüberkommt? Und dann bitte ich noch darum ein anständiges Kleid auszuwählen. Das zweite Kleid in dem Video sieht etwas...anders aus. Was sollen diese großen Federn an der Seite, die der armen Andalusierin ins Gesicht schlagen?

Deutschland: Roman Lob - "Standing still"

Und last but not least: Unser Lied für Baku. Ich finde es sehr gut und singe es auch immer mit, falls ich es mal im Auto höre. Der junge Mann ist sympathisch, wirkt bodenständig und menschlich. Nicht gekünstelt oder unnahbar. Ein Mensch den man sich als Nachbarn oder Arbeitskollegen vorstellen kann. Einer mit dem man im Sommer im Garten eine Grillparty schmeißt. Diese bodenständige Art ist es auch, die ich an dem Song so mag. Er wirkt ehrlich, er wirkt nicht nur wie eine Geschichte die erzählt wird, sondern als ginge es um etwas das tatsächlich gerade passiert ist. Der Song bewegt mich, berührt mich und von daher gibt es von mir auch ein fettes Lob (ha ha)! Ein Song aus meiner Heimat hinter dem ich voll und ganz stehen kann. Freue mich sehr!


Und nun meine persönliche Hitliste des Finales am heutigen Abend. Wie immer besteht diese aus meinem ganz eigenen Geschmack, andere Meinungen sind sehr willkommen :)
Ich möchte dazu sagen, dass die ersten ungefähr 10 Plätze sehr eng zusammen liegen. Jedenfalls nach meinem Geschmack.

1. Schweden:
Finnland ist die Nr.1 meines Herzens. Und ich weine immer noch ein wenig über den Verlust von Pernilla Karlsson. Aber da ist ja noch Loreen. Und Loreen lässt mich Pernilla ein wenig vergessen. Die Mystik, das geheimnisvolle an dem Song, an der Künstlerin, an dem Auftritt...all das packt mich einfach und lässt mich ab der ersten Sekunde nicht mehr los. Auch wenn die ersten Plätze eng beieinander liegen, Schweden ist für mich dieses Jahr die Nr. 1

2. Albanien:
Ja, der ESC ist ein Fun-Event. Aber sehen wir der Wahrheit doch ins Gesicht, lassen wir uns die miese Wahrheit doch ins Gesicht schlagen! Diese Welt dreht komplett ab, in allen möglichen Gegenden drohen Kriege, Menschen bringen sich aus den niedersten Gründen um oder um es mit den Worten des albanischen Beitrags zu sagen: "Also lass mich einfach weinen, denn das ist das Beste was ich jetzt tun kann". Und da meine Tränen immer mehr fließen, wenn ich dieses Lied höre, vermute ich, dass ich heute Abend in einem Meer von Tränen ertrinken werde. Der zweite Platz....mehr berühren kann mich ein Song fast kaum. Und nur zur Wiederholung: Ich verstehe kein Wort albanisch!

3. Island:
Der dritte Platz geht an Island, weil das Duett wirklich klasse ist. Wie gesagt liegen die oberen Plätze bei mir sehr eng beieinander. Nach langem Überlegen habe ich mich dann aber für Island auf dem Podest entschieden. Hauptgrund ist die sehr gelungene Komposition. Das Lied kann ich gut mitsingen, es ist etwas düster gehalten, hat auch eine gewisse Mystik und wird mit der Geige einfach sensationell begleitet.

4. Italien:
Das nächste Kunstwerk auf einem der oberen Plätze. Viel gibt es zu dem Lied nicht mehr zu schreiben. Der Platz wäre nur bei einem katastrophalen Live-Auftritt gefährdet, aber davon gehe ich nicht aus. Wer als italienische Amy Winehouse bezeichnet wird, kann zurecht Ansprüche stellen und übrigens auch Ansprüche erwarten und erfüllen. Ein großartiger Song und deshalb ein großartiger 4. Platz für Italia.

5. Mazedonien:
Es wird immer schwerer sich für einen Platz zu entscheiden. Wie gesagt liegt jetzt wirklich alles äußerst eng zusammen. Mazedonien ergattert bei mir den 5. Platz aufgrund der tollen Stimme der Sängerin. Der Song an sich ist schon super, aber die Stimme macht ihn erst so richtig groß finde ich.

6. Dänemark:
Recht weit unten auf meiner Liste gestartet und am Ende doch noch auf Platz 6 geschafft. Das war dieses Jahr meine persönliche Überraschung. Der Song hat mich erst wirklich spät erreicht, aber er tat es und darauf kommt es an. Lagerfeuer-Romantik mit einem Song der Fernweh und Heimweh gleichzeitig verkörpert. Ein wirklich guter 6. Platz...wie gesagt für ein Lied, dass ich anfangs eher weit unten gesehen habe. Glückwunsch an unser nördlichstes Nachbarland!

7. Deutschland:
Ein guter 7. Platz für Roman Lob auf meiner persönlichen Hit-Liste. Deutschland schneidet bei mir meist schlecht ab, was daran liegt, dass ich den Song dann meist schon lange kenne. Darum ist ein Platz 7 auf meiner Liste für Deutschland schon etwas durchaus positives. Für die ersten 5 Plätze ist das Lied aber einfach zu schwach.

8. Zypern:
Der beste, reine Pop-Song des Abends. Und noch einmal zur Erinnerung: Der Auftritt ist sexy, ohne nach Sex zu schreien wie der griechische Auftritt. Gefällt mir und deshalb schafft es die kleine Insel dieses Jahr unter meine Top10, wenn das nicht mal ein Erfolg ist!

9. Großbritannien:
Die Briten haben es mal in meine Top10 geschafft. Das dürfte so ziemlich das erste Mal sein, wenn ich mich nicht täusche. Klar klingt der Song nach Großmuttern und klar ist das altmodisch. Aber warum muss das gleich schlecht sein? Ich find's gut und deshalb der 9. Platz für Engelbert.

10. Spanien:
Die Big5 fast komplett in den Top10. DAS ist definitiv eine Überraschung und noch nie bei mir da gewesen. Die Ballade hat mich dann doch soweit berührt, dass sie es in die Top10 geschafft hat. Allerdings auch nur sehr knapp vor den folgenden Songs.

11. Türkei:
Das türkische Lied ist gut, keine Frage. Aber es hat mich nicht wirklich gepackt. Es macht Spaß zuzuschauen und es graust mich nicht vor dem Auftritt. Die Bühnenshow passt super zum Lied und Seemanns-Musik aus dem Orient hat einen gewissen Charme. Ein immer noch guter 11. Platz für die Türken.

12. Bosnien-Herzegowina:
Die schönste Ballade, wenn es um die Begleitung geht. Pianos sind eines der schönsten Musikinstrumente für mich persönlich. Der Klang und die Möglichkeit mit den Tönen unterschiedliche Emotionen darzustellen...wundervoll. Eine schöne Ballade, auch wenn es nicht für die Top10 reicht. Aber immer noch ein guter 12. Platz.

13. Estland:
Eine der besten Männerstimmen im Wettbewerb für meine Begriffe. Wieder eine Ballade, aber traumhaft vorgetragen. Allerdings nicht wirklich der absolute Hit, daher nur ein Platz im Mittelfeld.

14. Frankreich:
Ich denke das Video hat es für mich ein wenig versaut. Ansonsten ist der Song eigentlich ganz gut. Eins der besten Dance-Stücke des gesamten ESC dieses Jahr. Für Frankreich mag das ein enttäuschender Platz sein, allerdings wäre alles andere für mich wirklich nicht vertretbar. So gut ist der Song nun auch wieder nicht.

15. Aserbaidschan:
Guter Pop, gutes Mittelfeld. Mehr kann man da kaum zu sagen. Es gab einfach viel bessere Pop-Balladen und einen Heimvorteil gibt es nicht.

16. Irland:
Das ist ein eigentlich unverdienter Platz für Jedward, aber mehr war einfach nicht drin. Es ist wirklich ein klasse Pop-Song und die Bühnenshow schreit geradezu nach Pop in Reinkultur. Aber irgendwie ist seit letztem Jahr viel vom Pop-Zauber verloren gegangen. Für mich kein wirklich schlechtes Lied, aber einfach nicht besser als das obere Drittel meiner Liste.

17. Serbien:
Das mag jetzt viele Menschen überraschen. Klar ist der Sänger, was die Stimme angeht, einer der besten Sänger des Wettbewerbs. Sanfte, klare Stimme, kein Ton wird versemmelt. Alles passt. Aber mir fehlt da was....irgendwie berührt mich der Song nicht. Er geht ein wenig an mir vorbei und so wird das halt nichts mit den vorderen Plätzen. Trotzdem noch mit Abstand zu den letzten Plätzen.

18. Norwegen:
Gute Pop-Ware, mehr aber auch nicht. Und als Sänger ist der Künstler wirklich nicht der Hit. Und das hochgezogene "Stay" geht so gar nicht. Wegen der angesprochenen guten Pop-Ware und den orientalischen Klängen die reingemixt sind, gibt es noch einen Platz in den Top20.

19. Moldau:
Gerade noch unter die Top20 geschafft Moldau. Ich habe also zumindest ein wenig Frieden mit dem Lied geschlossen. Aber ganz ehrlich: Es gab schlechtere Songs, aber es gab auch sehr viel bessere die bereits in den Halbfinals ausgeschieden sind!

20. Russland:
Der Trash-Faktor schafft es noch auf Platz 20. Mehr aber nun wirklich nicht. Lachen ist ja ganz toll und lustig, aber musikalisch ist das nur Grütze. Für das hohe Alter der Sängerinnen und den Spaß den man zumindest teilweise bei dem Lied hat, gibt es von mir ein paar Verlegenheitspunkte.

21. Griechenland:
Ich finde es ist mal an der Zeit Zeichen zu setzen! Und ich setze ein Zeichen gegen zu viel Sexismus in der Musik. Ich möchte nicht wissen was die griechische Künstlerin für Unterwäsche trägt und ich möchte auch nicht gleich so angemacht werden. Reizvoll tanzen ok, seine Reize einsetzen ok...aber das? Einfach zu viel des Guten und somit mal weit unten zu finden.

22. Ungarn:
Das Lied ist ganz in Ordnung soweit. Aber auch nach 1 Minute wieder vergessen. Ein gut gemeinter 22. Platz, aber für mehr hat es dieses Jahr nicht gereicht.

23. Ukraine:
Wegen der wirklich einigermaßen guten Stimme gibt es zumindest ein paar Pünktchen. Ansonsten ist das Lied schrecklich. Vom viel zu bunten Auftritt ganz zu schweigen.

24. Malta:
Die letzten 3 Plätze hätten alle den letzten Platz verdient. Eigentlich haben die so gar nicht das Finale verdient, wie auch einige zuvor genannte Länder. Malta bekommt den 24. Platz, weil ich zumindest den Text noch teilweise mitsingen kann und ihm somit aufgrund des Textes noch einen halben Punkt geben kann.

25. Rumänien:
Einen viertel Sommer-Punkt für den Sommer-Song des ESC in diesem Jahr. Ansonsten einfach nur nervig. Wie schon bei der Besprechung des Halbfinales gesagt: Ich kann diese Art von Musik nicht leiden...so gar nicht. Die ist sogar noch schlimmer als italienischer Schmuse-Pop. Und das will was heißen!

26. Litauen:
Geht gar nicht. Die ersten Sekunden wären ja noch gerade ertragbar. Was dann aber nach ca. 1 1/2 Minuten passiert....ist mehr als nur ein Stilbruch. Und die Michael Jackson-Einlagen. Einfach nur fürchterlich.

Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen viel Spaß am heutigen Samstag Abend.

25
Mai
2012

Eurovision Song Contest '12 2. Halbfinale

Nun also das 2. Halbfinale des diesjährigen ESC.

Serbien: Željko Joksimovic - "Nije Ljubav Stvar" (deutsch: Die Liebe ist kein Gegenstand)

Geigen, Flöten, eine schöne Singstimme, eine Ballade...was will man mehr? Vielleicht ein interessantes Lied, irgendetwas berührendes vielleicht. Der Künstler hat eine riesen Fangemeinde im Balkan und konnte bereits in vergangenen Jahren beim ESC überzeugen. Aber reicht das? Ich fand das Lied schwach...einfach nur schwach. Schön ja, angenehm zu hören ja...aber ich weiß nicht. Nichts besonderes halt. Gut vorgetragen, sauber gesungen...zurecht im Finale, aber mehr auch nicht in meinen Augen.

Mazedonien (FYR): Kaliopi - "Crno I Belo" (deutsch: Schwarz und Weiß)

Geige, E-Gitarre, eine schöne Stimme, ein eher rockiger Song...was will man mehr? Hier passt es dann auch! Die Stimme der Dame hat guten Wiedererkennungswert, eine interessante, leicht rauchige Stimme. Ein dazu passender, rockiger Song der aber sehr leise und sanft beginnt und in der Mitte das Tempo und die Lautstärke erhöht. Saubere Ware die da abgeliefert wurde. Da kann ich Mazedonien dieses Jahr sehr viel mehr abgewinnen als Serbien. So muss Musik für mich sein. Das Stück höre ich mir immer wieder gerne an, auch wenn ich kein Wort verstehen kann. Die Grundstimmung kommt rüber und der Song berührt mich. Was will ich mehr? Nichts, gar nichts. Super Auftritt!

Niederlande: Joan Franka - "You and me"

Manchmal muss ein Lied gar nicht kompliziert sein oder irgendwie experimentell. Manchmal reicht mir persönlich auch ein typisches Lagerfeuerlied. Und ich verstehe wirklich nicht wieso die Niederlande schon wieder mit so einer großartigen Komposition rausfliegen konnten. Es ist kein glitzernder Pop, kein harter Rock. Aber es ist doch ein schönes Lied zum mitsingen, mitwippen, mitschunkeln. Ein Lied zum gern haben. Ein Lied mit Lagerfeuer-Romantik und einem einfachen, leicht zu verstehenden Text. Für mich war das eines der schönsten Stücke des Abends. Bloß so weitermachen Holland, irgendwann muss das einfach klappen! Vielleicht lag es am Indianer-Kopfschmuck? Oder den Cowboys? Schade, hätte ich sehr sehr gerne noch häufig gehört. Und mitsingen tu ich trotzdem noch, jetzt wo ich mir das Video noch einmal angesehen habe.

Malta: Kurt Calleja - "This Is The Night"

Och nöö....
Eurodance aus Malta. Das war letztes Jahr schon scheiße. OK es war besser als im letzten Jahr, aber so viel besser nun auch nicht. Es gibt Eurodance-Nummer die richtig gut sind, wirklich richtig gut. Aber Malta scheint das nicht so wirklich zu können. Vielleicht wieder Balladen, das hat mir von denen besser gefallen. Dem Sänger kann es egal sein, er ist im Finale. Vielleicht lag es am hyperaktiven DJ im Hintergrund oder...ja woran könnte das gelegen haben? Also wirklich besonders war an dem Stück jetzt nichts. Egal, Mund abwischen und weiter gehts.

Weißrussland: Litesound - "We are the heroes"

Ein wenig sahen die Weißrussen aus wie die Leute aus diesen Endzeit-Filmen oder PC-Spielen. Leicht metallisch gehaltener Bühnenaufbau und ebenso metallisch wirkende Kleidung leicht in Fetzen gehalten. Der Sound hart und rockig. Der Song könnte auch schon 20 Jahre alt sein, von irgendeiner Combo aus England oder den USA in den späten 80ern bekannt geworden oder so. Das kann man dem Song wirklich nur vorhalten und vielleicht ist das auch der Grund für das Ausscheiden. Alles irgendwie schon da gewesen. Und großartige Bühnenshow gab es auch nicht....mal von dem kleinen Zaubertrick abgesehen. Ja hübsch wie die Gitarristen teilweise schweben zu scheinen...ganz nett, aber auch sehr durchschaubar. Zurecht draußen.

Portugal: Filipa Sousa - "Vidha minha" (deutsch: Mein Leben)

Fado - das typische portugiesische Klagelied. Aufgenommen in das Unesco-Weltkulturerbe. Ja das ist quasi das albanische Lied auf portugiesisch. Zumindest fast. Fado klingt anders als süd-osteuropäische Trauermusik, ist aber nicht weniger gefühlvoll und wehklagend. Der Unterschied liegt eher in den Instrumenten und im Gesang an sich. Auch wenn ich Albanien vorne sehe, was das Trauerlied angeht, aber Portugal war dieses Jahr um einiges besser als viele Stücke die wir im Finale wiedersehen werden. Die Sängerin hat das Lied ganz wundervoll vorgetragen, ich fühlte mich bewegt und mitgenommen auf die Reise in Filipa's Leben. Hätte ich sehr gerne noch einmal im Finale gehört. So muss ich leider Lieder wie Malta oder Litauen (dazu später mehr) wieder hören. Darauf hätte ich gerne zugunsten Portugals verzichtet. Und was ich immer mal sagen wollte: Portugal ist das bessere Spanien ;)

Ukraine: Gaitana - "Be my guest"

Der Auftritt ist schnell erzählt. Man nehme eine Ukrainerin mit kongolesischen Wurzeln, stecke ihr Blumenkränze ins Haar, so dass sie wie ein thaitianisches Blumenmädchen aussieht und lasse sie kurz vor der EM in Polen und eben der Ukraine einen fetzigen Disco-Song singen. Eine Art Fußballhymne eben. Und dann heißt das Stück auch noch "Be my guest". Viel Abwechslung im Text gibt es nicht. Die Sängerin holt alles aus sich raus und feuert ein paar feurige Töne in die Menge. Der Beat besorgt den Rest. Und im Hintergrund grelle, bunte Farben und ein paar Tänzer mit Trompeten und scheußlich bunten Röcken. Schon hat man einen kurzweiligen Party-Hit für den kommenden Fußball-Sommer. Und so scheint man dann wohl auch ins Finale zu kommen. Völlig zu Unrecht wie ich finde. Denn viel dran war da nicht. Selbst wenn die Sängerin die größte Popmusikerin der Ukraine ist.

Bulgarien: Sofi Marinova - "Love unlimited"

Eine begnadete Sängerin, die aber eher aus der Folklore-Szene kommt. Und man lässt sie einen klassischen Club-Song singen. Ich weiß nicht ob das die beste Idee war. Der Song ist irgendwie geil....für einen Club-Besuch. Dazu könnte ich nachts durchaus tanzen, auch wenn ich kein Wort verstehe (das Lied wird die meiste Zeit auf bulgarisch gesungen). Die Stimme und das Können von Sofia Marinova lässt sich erahnen und ich frage mich wirklich ob nicht eine andere Art von Musik besser gewesen wäre. Vielleicht hätte es dann mit dem Finaleinzug geklappt. Und ein wenig mehr Bühnenshow darf es dann bei einem Club-Song auch sein. Wie gesagt: Sehr geiler, tanzbarer Song...aber mit dieser Künstlerin beim ESC vielleicht einfach an der falschen Stelle.

Slowenien: Eva Boto - "Verjamem" (deutsch: Ich glaube)

Ich persönlich glaube ich muss mich jetzt beinahe strafbar machen. Die junge Dame ist erst blutjunge 16 Lenzen alt, aber hui...Slowenien scheint da ein paar heiße Eisen im Feuer zu haben. Wenn ich so an letztes Jahr denke *pfeif* und dieses Jahr ist das auch gar nicht übel. Ganz im Gegenteil. Aber kommen wir zum Essentiellen beim ESC...dem Lied, dem Gesang, der Bühnenshow. Das Lied ist ganz ok, aber nicht der absolute Reißer. Könnte ich mir sicherlich häufiger anhören, auch gerne mit der Sängerin...aber sonst? Vielleicht störte auch ein wenig das Kleid. Ein blumiges Kleid passte irgendwie nicht so ganz zu dem Song, der nicht nach Hochzeit oder ähnlichem klingt. Ansonsten? Ja schöner Song irgendwie...aber blieb mir auch nicht sehr im Gedächtnis. Er kam mir auch irgendwie sehr kurzlebig vor. Es tut mir um die junge Eva leid, aber auf der anderen Seite: Da gab es einfach sehr viel interessantere Frauen / Stücke ;)

Kroatien: Nina Badrić - "Nebo" (deutsch: Himmel)

Eine gute, wiedererkennbare Stimme. Ein eingängiger, wenn auch fremdsprachiger Song. Eine eher düster gehaltene Ballade mit späterer Steigerung der Lautstärke und Geschwindigkeit. Eigentlich fand ich den Song ganz in Ordnung, wie so einige Songs in dem Halbfinale. Aber auf der anderen Seite war da auch nichts besonderes, nichts auffälliges was dem Song das gewisse Etwas bringt. Was mich wirklich abgelenkt hat war das Kleid...wenn man es denn so nennen kann. Vielleicht war es auch ein Mehrzweck-Kleidungsstück. Jedenfalls sah es aus als kämen Schläuche oder irgendetwas ähnliches aus dem Rücken heraus. Hat mich stark vom Song abgelenkt, weil ich mich dauernd fragte was das sollte. Und dann tauchen später noch Tänzer auf die ein weißes, langes Tuch entrollen und hinter ihr aufspannend und damit rumwedeln. Warum? Sie wurde nicht damit eingewickelt, es passierte nichts Besonderes mit diesem Tuch. Sowas lenkt dann nur ab, weil man glaubt jetzt passiert was und somit ist ein Song auch schnell mal vergessen. So jedenfalls kann ich nicht wirklich trauern, dass der Song nicht im Finale ist.

Schweden: Loreen - "Euphoria"

Auf diesen Beitrag freute ich mich den ganzen Abend. Mysteriös, düster und doch euphorisierend. Alles in mir ist auf die Sängerin, auf den Song konzentriert. Jede Zelle meines Körpers lässt zu, dass mich der Song und Loreen gefangen nehmen. Ein Dance-Stück wie es sein muss und eine Exotin wie sie sein muss. Bisher waren es immer hellhäutige, meist nord- oder osteuropäische Frauen die mich beim ESC "begeistert" haben. Diesmal ist es zwar eine Schwedin, aber mit marokkanischen Wurzeln. Dunkelhäutig, dunkle Haare und Augen...aber eine mystische Ausstrahlung auf der Bühne die mich wie gesagt gefangen nimmt und fast wahnsinnig macht. Vielleicht muss ich das etwas erklären. Frauen wie Pernilla aus dem 1. Halbfinale gewinnen mein Herz durch ihre zerbrechliche, vielleicht leicht unschuldige, aber immer sympathische Art. Frauen wie Loreen gewinnen mein Herz mit Mystik und einer Aura des Geheimnisvollen. Beide haben ihren Reiz auf mich...erotisch, emotional...auf viele erdenkliche Arten und Weisen.
Ihr Tanz auf der Bühne ist ein asiatischer Kampfstil, wenn ich richtig informiert bin. Noch ein dicker Pluspunkt. Das Lied an sich ist wie gesagt ein echter Disco-Song. Und ein richtig geiler. Den könnte ich, nicht nur wegen Loreen, rauf und runter hören.
Zurecht im Finale und ich freue mich sehr darauf. Einer meiner Top-Favoriten.
Achja...und wenn Pernilla nicht wäre....vielleicht wäre Loreen dieses Jahr meine Nr. 1 der Künstlerinnen geworden. Für eine Nr. 2 ist sie eigentlich zu schade. Dann ist sie nun halt die 1 b ;)
Mir wird es im Finale also definitiv einmal kalt den Rücken runter laufen....schön, ich freu mich schon ^^

Georgien: Anri Jokhadze - "I'm a Joker"

Ich habe nicht mitgezählt wie viele Musikstile dieser Beitrag in sich vereint hat. Aber es waren definitiv zu viele. Was anfing wie ein Musical oder eine schlechte Oper, ging über eine Art HipHop zu Rock und Folklore bis zu Electro-Elementen und was weiß ich noch. Ein sehr nerviger Beitrag. Und dazu noch ein Text der nichts anderes zu sein scheint als eine Aneinanderreihung von Begriffen die der Sänger als Teile seines Charakters zu bezeichnen scheint. Und blondierte Osteuropäer in Glitzer-Kostümen gibt es scheinbar auch von der Stange zu kaufen. Ich jedenfalls bin sehr froh diesen Beitrag nicht im Finale sehen zu müssen. Danke Rest Europas.

Türkei: Can Bonomo - "Love me back"

Ein anatolischer Seemanns-Song, gesungen von einem, ACHTUNG, Juden! Jap! Richtig gehört, ein Angehöriger der jüdischen Gemeinde in der Türkei singt für das islamische Land Türkei beim ESC. Na wenn das nicht mal ein Zeichen ist. Aber kommen wir zur Musik, zur Qualität des Vortrags. Und da gibt es rein gar nichts zu meckern. Ein Seemanns-Song, das hört man sofort und die Bühnenshow ist auch genau auf das Thema angepasst. Nichts lenkt ab, sondern unterstützt den Song nur. Die Musik geht ins Ohr und das Lied ist durchaus singbar. Alles andere als der Finaleinzug wäre überraschend gewesen. Seefahrer-Musik und orientalisch anmutende Klänge? Das scheint gut zu passen!

Estland: Ott Lepland - "Kuula" (deutsch: Höre)

Und so müssen Balladen klingen. Ein baltischer Musical-Darsteller schmettert eine ruhige, ergreifende Ballade hin. Der Auftritt ist einfach gehalten, der Künstler steht auf der Bühne und lässt seine Tenor-Stimme den Rest erledigen und das reicht auch völlig. Viel Schnickschnack benötigt der Sänger jedenfalls nicht um zu überzeugen. Das Lied gehört nicht zu meinen Favoriten, aber es gehört definitiv ins Finale. Die vielleicht schönste, reine Ballade im Finale. Wenn wir mal von dem albanischen Trauergesang absehen. Mehr als: Sauber, Daumen hoch, gibt es hier auch nicht zu sagen.

Slowakei: Max Jason Mai - "Don't close your eyes"

Mir wurde an anderer Stelle angekündigt ich würde nun etwas Metal erwarten können. OK es war hart, es gab Gitarren und es gab lauten, rockigen Gesang. Aber irgendwie sprang bei mir der Metal-Funke nicht so über. Obwohl es am Anfang Richtig abging, verkam das Stück eher zu einer Art Heavy-Metal wie man ihn von den Scorpions gewöhnt war. Irgendwie erinnerte mich der Sänger ein wenig an Alice Cooper....warum auch immer. Zwischendurch gab es noch etwas was mich an Linkin Park erinnerte. Irgendwie war das nicht ganz so meins. Einziger Trost war, dass es wirklich was anderes war. Aber ein Finaleinzug wäre wohl wirklich zuviel des Guten gewesen.

Norwegen: Tooji - "Stay"

Ein echter Pop-Song aus Norwegen, vorgetragen von einem Iraner der seit seinem 1. Lebensjahr in Norwegen lebt. Eigentlich ein ganz guter Pop-Song, aber nicht der Beste im ganzen Finale. Was mich besonders gestört hat, war das sehr hoch gesungene "Stay". Aber die teilweise eingespielten orientalischen Klänge machten das wiederum etwas weg. Der Song klang mit diesen orientalischen Elementen äußerst interessant. War mal was anderes. Aber mein Favorit ist es nicht. Nur ein weiterer Schönling mit einem wirklich guten Pop-Song. Einem Song den ich mir aber auch nicht sehr häufig im Radio anhören würde.

Bosnien-Herzegowina: Maya Sar - "Korake Ti Znam" (deutsch: Ich kenne deine Schritte)

Bosnien-Herzegowina? Maya? War da nicht was? Ja da war was. Im letzten Jahr hatte der bosnisch-herzegowinische Beitrag eine Backgroundsängerin und Pianistin die nicht nur genauso heißt wie Maya, sondern auch genauso aussieht. Lösung des Geheimnis? Sie ist es auch! Und erst jetzt erfahre ich, dass sie verheiratet ist, dabei wollte ich doch ein Date mit ihr. Naja jetzt weiß ich auch warum nichts daraus wurde ;)
Eine wunderschöne Ballade, vorgetragen in einem hübschen Kleid am Piano. Das sind gute Vorrausetzungen um bei mir zu punkten. Ich verstehe zwar mal wieder kein Wort, aber das Lied berührt. Und so soll es ja bei einer Ballade sein. Verdient im Finale! Eine wirklich sehr schöne Komposition, die ich mir häufiger anhören könnte. Und eine wunderschöne, sanfte Stimme dazu. Einfach schön!

Litauen: Donny Montell - "Love is blind"

Und da wäre ich gerne blind gewesen...obwohl...lieber taub. Und vielleicht blind dazu. Es fing ja noch ganz gut an. Eine Art Pop-Ballade vielleicht. Aber nein, aus langsamem Beginn, einem seichten Sing-Sang wurde eine Art Pseudo-Disco-Nummer. Ganz schlimm waren die Michael-Jackson-Tanz- und Sing-Einlagen. Neben "Whu"-Zwischenrufen und verdächtigen "Yeah"-Stöhnern gab es noch typische Jackson-Tanzbewegungen. Der King of Pop hätte sich im Grabe umgedreht. Was mich noch mehr erschreckt hat: Irgendwie kam mir das Lied bekannt vor. Wie auch immer...es ist im Finale und niemand weiß so recht warum. Also ich zumindest nicht....und ich glaube ich bin da nicht allein.


Nun kann es losgehen. Am morgigen Samstag folgt meine persönliche Meinung zu den 5 bereits zu Beginn des ESC feststehenden Finalisten (Deutschland, UK, Spanien, Italien, Frankreich und Aserbaidschan). Das sind die größten Geldgeber der European Broadcast Union und der Vorjahressieger und Gastgeber Aserbaidschan. Dann folgt natürlich meine persönlich Hit-Liste des Finals.

Bis morgen also!

23
Mai
2012

Eurovision Song Contest '12 - 1. Halbfinale

Das 1. Halbfinale des Eurovision Song Contest 2012 in Baku ist gestern zu Ende gegangen.

Und hier wie versprochen mein ganz persönliches Statement zu den Auftritten.

Montenegro: Rambo Amadeus – „Euro Neuro“

Der Anfang des Abends war der Inbegriff von Suboptimalität. Der durchaus symphatisch wirkende Mann aus Montenegro hat sich eine durchaus experimentelle Art von Darbietung ausgesucht. Eine Mischung aus Sprechgesang und Electro. Allerdings auch nur sehr entfernt an Musik erinnernd. Der Titel sollte wohl in irgendeiner Art und Weise die aktuelle "Eurokrise" ansprechen....auf eine wahrscheinlich ironische Art und Weise. Da sind mir schon einmal zu viele "Eventualitäten" im Text. Den Auftritt konnte man getrost unter "Trash" abheften und dann vergessen. Ein Finaleinzug wäre mehr als nur eine Überraschung gewesen.

Island: Gréta Salóme und Jónsi – „Never forget”

Aber nun kam gleich etwas was mich wieder ansprach. Einen Minuspunkt gab es nur, aber zu dem kommen wir später. Erst einmal ist das ein wunderschöner Titel. Etwas düster, genau wie die Darbietung. Eingängiger Refrain, leicht verständlicher Text. Und gesungen wird das Ding von einem Mann und einer jungen, hübschen Frau die auch noch Geige dazu spielt. Junge Frau mit Geige? Der Stammleser wird es sich schon denken können....oh oh ist das die diesjährige ESC-Flamme des Schreibers? Nein nicht ganz. Aber sie gehört definitiv zum engsten Favoritenkreis. Und das Geigerinnen sexy sind, wissen wir spätestens seit einigen Asiatinnen die dieses Instrument in Perfektion beherrschen. Diese Isländerin wäre definitiv eine Anwärterin für die Frau meines Lebens. Eine Frau mit der man sich locker vorstellen kann alt zu werden.
Den Refrain kann ich inzwischen mitsingen und so mausert sich der Titel langsam zu einem meiner Favoriten für den Gesamtsieg.
Achja da war ja noch was...der Minuspunkt. Einen kleinen Abzug gibt es für das geringe Einsetzen der Windmaschine. Ich will im Finale die blonde Mähne von Gréta wehen sehen!!!!

Griechenland: Eleftheria Eleftheriou – „Aphrodisiac“ (deutsch: Aphrodisiakum)

Wer immer schon mal wissen wollte was 23jährige Griechinnen für Höschen an haben: Bitte sehr, dies ist ihre Wahl!
Der Song und die Darbietung ist Pop in seiner reinsten Form. Das muss nicht immer schlecht sein (siehe die letztjährigen Sieger aus Aserbaidschan), aber es gibt da so ein zwei Dinge die mich so sehr ankotzen, dass es ziemlich fette Punktabzüge gibt.
Es gibt einen Unterschied zwischen "sexy" und "SEX". Ich möchte das gerne bildlich erklären. Stellen wir uns eine hübsche Frau vor, die sich erotisch auf der Tanzfläche bewegt und uns mit den Augen anlächelt. Sie schwingt ein wenig die Hüften und zeigt uns ihr Dekollete. Daran finde ich absolut nichts verwerfliches.
Dann stellen wir uns eine ebenso hübsche Frau vor die uns antanzt und anlächelt. Gleichzeitig hat sie sich aber so ein kurzes Kleidchen angezogen, dass sie (scheinbar gerne) auch zeigen kann was sie drunter an hat. Und zwar mehr als einmal. So können wir des öfteren auf ihr blütenweißes Höschen schauen. Gleichzeitig singt sie uns ein Liedchen von einer Flüssigkeit die betörende Eigenschaften aufweist. Dieses Bild konnte man gestern bei dem griechischen Beitrag bestaunen.
Nein Griechenland...das ist mir zuviel Sex! Das ist schon fast abartig. Ich möchte jedenfalls nicht dass meine zukünftige in der Disco gerne mal ihre....naja ihr wisst schon zeigt.
Warum die Dame dann ins Finale gekommen ist, sollte wohl auch klar sein.

Lettland: Anmary – „Beautiful Song“

Hier der klassische Nachteil von Backgroundsängerinnen.
Der Song ist...naja "Beautiful" eben. Ganz schön, aber irgendwie auch lau. Ein Gute-Laune-Hit eben. Was den Song aber für mich gekillt hat waren die Backgroundsängerinnen oder besser eine der Backgroundsängerinnen. Diese süße lettische Maus mit den langen Haaren und dem silber-fliederfarbenen Kleid. Eigentlich habe ich den ganzen Song nur auf sie geachtet. Und auch heute in der zweiten und dritten Betrachtung des Live-Videos begutachte ich nur die junge Dame. Sie lächelt so nett in die Kamera, bewegt sich schön zur Musik...hach da kommt man ins Träumen. Und schwupps ist der Song vergessen.
So ist Lettland auch verdient ausgeschieden...wobei um die Backgroundsängerin tut es mir leid.

Albanien: Rona Nishliu – „Suus“ (deutsch: Persönlich)

Und jetzt: Kunst und Kultur! Man kann das Stück "Geschrei" nennen, aber damit würde man die kulturelle Bedeutung dieser Musik komplett missachten. Trauermusik ist besonders im süd-osteuropäischen Raum eine treibende Kraft. Man kennt vielleicht Bilder von ganz in schwarz gekleideten, trauernden Witwen oder Müttern. Trauer ist dort ein ganz anderer Lebensinhalt als hier in Westeuropa. Man kann die Schmerzen der Sängerin förmlich spüren. Ich glaube ihr sofort, dass sie trauert und weint, auch wenn das gar nicht wirklich der Fall ist. Ich verstehe kein Wort, aber ich bin und war ergriffen. Und nun wo ich den Text kenne bin ich sogar noch ergriffener. Alles was diese Frau da singt, hat sie hundertprozentig glaubwürdig rübergebracht. Sie besingt eine Welt ohne Liebe, beweint sie und trauert darüber. Unglaublich. Das ist eines der besten und glaubwürdigsten Trauerlieder, dass ich in meinem ganzen Leben bisher gehört habe! Da ist mir auch die etwas eigensinnige Kostümierung egal.
Mehr als zurecht im Finale!!!! Und ich freue mich darauf den Song wieder hören zu dürfen.

Rumänien: Mandinga – „Zaleilah“

Eigentlich hätte ich dieses Stück sehr gerne sehr schnell abgefrühstückt. Aber da es ins Finale gekommen ist, wie auch immer das passieren konnte, muss ich wohl etwas mehr schreiben. Obwohl....viel wird mir wohl nicht einfallen.
Erinnert sich jemand noch an diese Beach-Songs aus den 90ern? Macarena und wie der Dreck sonst noch hieß? Ja ich weiß man sollte Musik nicht als Dreck bezeichnen...aber das? Ich meine wäre ich Brasilianer oder Kubaner oder würde da zumindest leben...ok. Aber ich lebe in West-Deutschland weit entfernt von Sonne, Strand und Palmen. Und noch weiter entfernt von irgendwelchen schokobraunen Frauen (oder Männern) in Bast-Röckchen.
Nun dieser kubanische Flair hat Rumänien (!!!!!), ja ausgerechnet dem Strandparadies Rumänien, auf alle Fälle den Final-Einzug gebracht. Also da gab es definitiv einige bessere Kandidaten. Ein klarer Kandidat für meinen ganz persönlichen letzten Platz!

Schweiz: Sinplus – „Unbreakable“

Hm...es fällt mir schwer passende Worte zu finden. Der Sound war eigentlich super und mir gefällt das Stück eigentlich auch. Und es hat mich geärgert, dass es nicht ins Finale kam (und dafür sowas wie Rumänien *Augen verdreh*). Aber nach mehrmaligem Anhören sind mir dann auch einige Dinge aufgefallen die eventuell den ein oder anderen Hörer abgeschreckt haben. Wenn man ein englisches Lied singt, sollte man schon wissen welche Wörter man wie ausspricht. Unbreakable, wie "unbreakabow" auszusprechen könnte zu Verwirrungen führen. Ebenfalls wie "Swim against the swim" was wohl "Swim against the stream" heißen sollte.
Die Gothic-Bassistin hätte meiner Meinung auch mal ein wenig aktiver sein können. So stand sie nur gelangweilt da, dabei schien sie durchaus ansehnlich zu sein.
Insgesamt ein gelungener Song, der aber wohl im Detail einfach nicht fürs Finale gereicht hat. Schade. Das Potenzial war meiner Meinung da.

Belgien: Iris – „Would you?“

Das war das vielleicht langweiligste Lied des Abends. Dabei kann ich der jungen Belgierin eigentlich keinen Vorwurf machen. Die Ballade ist ganz nett (jaja ganz nett ist die kleine Schwester von Scheiße ich weiß), aber ein wenig wie Wiener Schnitzel. Wiener Schnitzel ist auch ganz nett....aber greifen tue ich dann doch lieber nach dem Döner oder der Currywurst.
Und was mir an Balladen immer auf den Sack geht ist, wenn die Künstlerin versucht ihre Bewegungslust unangepassterweise irgendwie auszuleben. Dieses ständige rumfuchteln mit der Hand hat mich jedenfalls genervt. Das Lied plätscherte so vor sich hin und schied dann auch zurecht aus.

Finnland: Pernilla Karlsson – „När Jag Blundar“ (deutsch: Wenn ich meine Augen schließe)

Und hier ist sie! Die junge Erzieherin aus Finnland mit dem Namen Pernilla Karlsson hat es geschafft. Sie hat mein Herz erobert. Sie wirkte auf der Bühne etwas unsicher und ich bin nicht sicher ob Lippenstift und Kleid wirklich zusammen gepasst haben. Aber das ist mir eigentlich auch egal. Pernilla hat mich schon vor Wochen gehabt....sie überzeugte mich schon als ich das erste Mal den finnischen Beitrag gesehen habe. Warum eine Finnin schwedisch singt und worum es überhaupt geht? Könnte ich alles erzählen, ist aber nebensächlich.
Dass es mit dem Finaleinzug nicht geklappt hat? Drauf geschissen!
Ich schmeiß mein Leben hier weg, lass alles hinter mir und zieh nach Finnland. Ich werd Fischer oder so. Alles egal. Wenn ich jeden Abend in dieses Gesicht blicken dürfte....könnte das Leben perfekter sein? Ich denke nein!
Ja ich weiß, dass ich das jedes Jahr sage. Und ja ich weiß, dass es jedes Jahr eine andere Frau ist. Aber diesmal ist alles anders ;)
Auch wenn es jedes Jahr umsonst ist: Aber dieses Jahr gehört mein Herz einer Finnin und zwar Pernilla Karlsson!

Israel: Izabo – „Time“

Israel hat sich dieses Jahr für Indie-Pop entschieden. Die Stimme des Sängers geht mir ja schon einmal tierisch auf den Keks. Er klingt relativ schwul...was mir grundsätzlich egal ist...aber schwule Singstimmen können SEHR nervig sein. Das klingt so dermaßen gequetscht und überzogen...das hat mich schonmal abgeschreckt. Aber auch sonst konnte ich dem Song nicht viel abgewinnen. Außer mitwippen war nicht viel. Der Refrain ist irgendwie nicht so wirklich gut (für mich sogar kaum als solcher erkennbar) und auch der Text ist irgendwie...naja...0815 irgendwie. Nichts gegen Indie-Pop....aber das war so Indie, dass es schon wieder zu viel war. Für mich zurecht nicht im Finale.

San Marino: Valentina Monetta – „The Social Network Song“

Manchmal frage ich mich wie talentierte Sänger/innen auf die Idee kommen solch eine Scheiße vorzutragen? Nichts gegen die Künstlerin, vom Gesang war das alles ok. Und so wie ich das verstehe ist sie auch durchaus talentiert und bereits in der Musikbranche tätig. Nimmt ein Album auf, war als Backgroundsängerin unterwegs etc. Und auch nichts gegen Ralph Siegel, der diesen Song geschrieben hat. Aber mal ganz ehrlich? Muss man sich für sowas nicht irgendwann zu schade sein? Ein Song über soziale Netzwerke? Ein Internet-Song in den 2010ern? Im Micky-Maus-Klub vielleicht, aber auf der ESC-Bühne? Zurecht draußen. Auch wenn das gute Pop-Musik war...aber die Zielgruppe extremst verfehlt. Das hören 12jährige noch...aber schon 14jährige schalten da ab.

Zypern: Ivi Adamou – „La la love”

Hätte mir irgendwann mal jemand gesagt eines Tages würde ich eine attraktive Zypriotin kennenlernen, hätte ich denjenigen wahrscheinlich für verrückt erklärt. Heute würde ich da wohl anders denken. Das Zypern dieses Jahr einen 1a Popsong liefert, war mir schon vorher klar. Da kannte ich die Live-Stimme von Ivi aber noch nicht. Und die war es, die mich gestern sofort geflasht hat. Gott was für eine sinnliche Stimme *schnurrrrr*
Kommen wir doch noch einmal zu den Griechen und dem bildlichen Vergleich zwischen sexy und SEX. Griechenland liefert dieses Jahr also ganz klar den SEX. Und Zypern? Zypern liefert sexy und das ist mir sehr viel sympathischer. Die Künstlerin macht das ganz wunderbar! Sie weiß ihre Reize in Szene zu setzen (oh ja!), ohne dabei aber zu viel zu zeigen oder wie ein billiges Flittchen zu wirken. Sie macht an, ohne dabei völlig die Kontrolle zu verlieren. Sie gibt dir den kleinen Finger und nicht gleich ihr Höschen. Und sie wirkt als 18jährige erwachsener als ihre griechische Kollegin.
Wo Pernilla aus Finnland oder Gretá aus Island Sinnbild für eine Frau fürs Leben sind, da ist Ivi die Frau für sinnliche Abende am Strand oder sinnliche Nächte in der Disco.
Nicht falsch verstehen Ivi, du bist mehr als eine Frau für eine Nacht...aber eine Frau fürs Leben? Der Beweis wäre noch zu erbringen....Interesse? ;)
Zurecht im Finale und auch hier freue ich mich schon drauf!

Dänemark: Soluna Samay – „Should’ve known better”

Eigentlich hatte ich Dänemark für mich abgeschrieben. Wieder so ein typischer sanft rockiger, poppiger Song den es schon tausend Mal gegeben hat. Aber irgendetwas magisches liegt in dem Song. Ist es die Sängerin? Die Tochter eines Straßenmusikers? Sind es die deutschen Wurzeln? Nein. Die Tatsache, dass sie ihr ganzes Leben durch die Welt gereist ist und mit ihrer Familie auf Dauertournee war? Schon eher. Die leicht rauchige Stimme, die nicht so klar wirkt wie die der ganzen Pop-Prinzessinnen? Auch das ist sicher ein Grund.
Wie auch immer. Der Auftritt versprühte diese mysteriöse Mischung aus Fernweh und Liebeskummer. Eine Mischung aus Aufbruch und schwelgen in Erinnerung. Am Lagerfeuer könnte ich mir das glaube ich tausend Mal anhören...und mitsingen.
Mittlerweile freue ich mich darauf, dass es im Finale wiederkommen wird. Ich hätte es wohl auch besser wissen sollen :)

Russland: Buranowski Babuschki – „Party for everybody”

OH MEIN GOTT!!!!
Mehr muss ich eigentlich nicht sagen. Mir war klar, dass die Omis ins Finale kommen und ich habe da erst einmal auch nichts gegen. Aber wenn solche Lieder weiterkommen und dafür wirklich gute (wie die Finnin!!!) rausfliegen, finde ich das schon nicht mehr so lustig. Ja die russischen Omas sind ganz lustig und ich muss auch wirklich lachen und mitwippen, wenn das Lied beginnt. Aber irgendwann hört es dann auch auf. Russische Großmütter die "Party for everybody" singen? Ernsthaft? Ich will mal nicht so streng sein und das Finale als in Ordnung annehmen. Aber die Top10 versauen die hoffentlich nicht.

Ungarn: Compact Disco – „Sound of our hearts”

Wer? Warum? Wie? Häh?
So in etwa ging es mir, als Ungarn als Finalist genannt wurde.
Das Aufregendste fand ich ja noch als der Mann am Mischpult (oder was auch immer er da bedient hat) beinahe den Tisch umgeschmissen hätte, während er auf die Tasten hämmerte.
Ansonsten war das eine Euro-Dance-Nummer wie sie in jeder x-beliebigen Dorfdisko zu hören sind. Gefällig, aalglatt und absolut gewöhnlich. Nichts halbes und nichts Ganzes.
Nach dem Song dachte ich nur: NEXT!
Absolut unverdient im Finale.

Österreich: Trackshittaz – „Woki mit deim Popo“ (deutsch: Naja das sollte wohl klar sein)

Die Atzen auf Österreichisch. Bin ich der einzige der das gedacht hat? Atzen-Musik aus der Steiermark (oder woanders aus Österreich). Quasi ein Lied für die Griechin. Ein Lobgesang auf den Booty-Shake.
War ganz ok als Partymusik...aber für das Finale war es nun wirklich zu....einfach?

Moldau: Pasha Parfeny – „Lăutar“ (deutsch: Musikant)

Moldau ist dabei und Israel nicht? Ich frage mich ob es andersherum nicht eigentlich fairer gewesen wäre? Diese Art von Balkan-Indie-Ska-Mischung kam bei mir jedenfalls nicht großartig besser an. Eigentlich sogar so gar nicht. Der Sound ist eingängig und der Refrain ist sehr viel erkennbarer als bei den Israelis. Aber sonst?
Keine Nummer für mich. Ist an mir mehr vorbeigegangen, was nicht unbedingt daran lag, dass der Abend sich dem Ende näherte.
Im Finale....verstanden habe ich das bis heute nicht.

Irland: Jedward – „Waterline“

Die hyperaktiven Zwillinge von der grünen Insel sind zurück! Und wie schon im letzten Jahr rotzen sie mal wieder ein Pop-Monstrum raus als wäre nix dabei.
Ich fand es dieses Jahr deutlich schwächer als letztes Jahr, wobei ich das Lied an sich nicht schlechter finde...ganz im Gegenteil. Aber irgendwie war es nicht so hart auf die Fresse wie beim letzten Mal. Nicht falsch verstehen....es war wieder auf die Fresse, aber diesmal waren noch ein paar Zähne drin.
Wie auch immer. Im Finale weil so durchgezogener Pop in seiner reinsten Form einfach viele "Abnehmer" findet. Mir gehen die beiden zwar so langsam ein wenig auf den Keks...aber auf der anderen Seite ist das, genau das, die gute alte Pop-Musik. Und ich bin zwar ein Kind der 80er, aber die 90er waren meine Jugend und somit musikalisches Aktivitätszentrum. Und wir wissen alle was die 90er musikalisch hauptsächlich rausgebracht haben nicht wahr?

21
Mai
2012

Der Eurovision Song Contest 2012

Es ist wieder soweit!

Der ESC geht in die heiße Phase. Dieses Jahr findet der europäische Musikwettbewerb in Azerbaidschan (andere Schreibweisen üblich) statt.
Ich persönlich werde mich, und das mag überraschen, dem "Azerbaidschan-Bashing" nicht anschließen. Über die dort herrschenden Machtverhältnisse wird genug geschrieben und diskutiert. Ich konzentriere mich hier auf das Wesentliche dieses Wettbewerbs: Die Musik.

Und auch dieses Jahr wird es nur um meinen Geschmack gehen und meine Meinung zu den einzelnen Songs.

Auch dieses Jahr darf sich der Leser (wenn es solche denn noch gibt ^^), über humoristische, aber durchaus ernst gemeinte, Meinungseinwürfe meinerseits freuen. Und auch dieses Jahr habe ich wieder ein paar Favoritinnen...diesmal übrigens mehr aus Skandinavien. Wobei hier abzuwarten bleibt wie diese hübschen Damen gesanglich abschneiden werden.

Ich freue mich auf die kommenden Tage!

Am Dienstag wird das erste Halbfinale ausgestrahlt und am Donnerstag das zweite. Am Samstag folgt dann das Finale. Der Leser darf sich jeweils einen Tag nach der Ausstrahlung auf einen Beitrag an gewohnter Stelle freuen. Und am Samstag vor der Ausstrahlung folgt natürlich meine ganz persönliche Hitliste.

Auf geht's! Viel Spaß dabei!

14
Mai
2011

Eurovision Song Contest '11 - Das Finale

Das Finale steht vor der Tür.

Bevor ich meine Geschmacksliste veröffentliche, erst einmal einige Worte zu den bereits zu Anfang qualifizierten Big-5.

Frankreich: Amaury Vassili – Sognu („Traum“)

Sognu ist korsisch und bedeutet Traum. Und das Lied ist genau das: Ein Traum! Ich wünsche dem jungen Tenor alles Gute für das Finale. Selten habe ich ein Opern-Lied beim Eurovision Song Contest so hervorragend gefunden. Ich bin gespannt auf den Auftritt, denn eigentlich kann nur dieser das Lied noch versauen. Alles andere ist großartig! Bei einer Oper ist da natürlich als Erstes mal die Stimme gemeint und die ist fantastico.

Italien: Raphael Gualazzi – Madness of love

Man stele sich eine italienische Bar im Chicago der 1920er vor. Am Klavier sitzt ein italienischer Auwanderer und spielt eine schmissige Nummer, während Gangsterbosse und Pizzabäcker an ihren Tischen sitzen und lauschen. Das ist der Song. Zum Glück singt er nicht italienisch….sonst würde ich das Lied hassen. So finde ich die Nummer ganz nett…aber so richtig begeistert bin ich auch nicht. Willkommen zurück Italien! Für die erste Nummer nach jahrelanger Pause ist das doch schon mal super.

Großbritannien: Blue – I can

Blue sind zurück. Der ein oder andere wird sie noch kennen, vor einigen Jahren waren sie Chartstürmer. Die Musik ist typischer Boygroup-Pop, wirkt aber etwas erwachsener als früher. Vielleicht ähnlich wie Take That heute. Trotzdem ist das Lied reiner Pop. Der Sound geht ins Ohr, den Text kann man mitsingen und die Geschichte hinter dem Song kann man auch entdecken. Guter Pop! Könnte auch in den Charts stehen und dort ohne Probleme einen der oberen Plätze einnehmen. Diesmal hat das Königreich sich auf Stärken besinnt. Einige ESC’ler vermuten bereits: 2010 bis 20?? – die Rache der Big 5?

Deutschland: Lena – Taken by a stranger

Über Lena habe ich bereits genug geschrieben. Sie wird mir nicht symphatischer. Mittlerweile ist sie ja auch bei vielen anderen unten durch. Ob berechtigt oder nicht…mir relativ egal. Der Song ist diesmal in Ordnung. Ich finde ihn sogar ganz gut. Sehr experimentell, man wird aufmerksam und irgendwie paralysiert. Wenn das ein Song macht, ist das doch super! Der Song ist allerdings, genau wie die Künstlerin, sehr speziell. Ich fürchte diesmal etwas zu speziell. Aber ich wünsche Deutschland eh keine Titelverteidigung, das wär langweilig. Zusammenfassend: Lied super, Künstlerin nervt. Für die Top10 sollte es aber doch reichen, oder?

Spanien: Lucia Perez - Que Me Quiten Lo Bailao (“Ich hatte Spaß was kümmert mich der Rest?”)

Der Titel des Songs sagt eigentlich alles. Ja was kümmert Spanien der Rest? Hauptsache die Künstlerin hatte Spaß. Den wird sie auch haben. Ist ein lustiges Liedchen, zum mittanzen und mitsummen. Geht ins Ohr und macht Freude. Aber das war es auch irgendwie. Ein guter Lückenfüller für die Werbepause oder so. Aber sonst? Nada.



Und nun meine persönliche Hitliste:

1. Aserbaidschan
Perfekt! Dem ist nichts hinzuzufügen. Auftritt perfekt, Gesang perfekt, Lied perfekt, Sound perfekt, Bühnenshow perfekt. Wunderschöne Frau, wahrscheinlich kommt der Mann auch an, wunderschönes Lied, wunderschöner Sound. Dieses Lied passt einfach und wenn ich mich nicht täusche, ist es das erste Mal dass ich einen reinen Pop-Song auf Platz 1 wähle. Aber wie gesagt: Für mich ist das alles perfekt, ohne zu perfekt zu sein. Verletzlich und gleichzeitig unsterblich.

2. Frankreich
Der Song zaubert mir eine Gänsehaut auf die Haut. Mir läuft es kribbelnd den Rücken runter. Ich mag Korsika, diese Insel ist ein Traum und das ist nur ein weiterer Grund warum ich dieses Lied so hoch einschätze. Die Stimme des Opensängers ist Wahnsinn. Das gesamte Stück reißt mich mit und berührt mich. Ein verdienter zweiter Platz.

3. Georgien
Georgien hatte ich doch schon einmal sehr weit oben gewählt? Scheint bei mir wohl häufiger gut anzukommen das kleine Stück Land?!
Rock wie ich ihn mag. Linkin Park (die ich schon live gesehen habe) lässt grüßen. Da stimmt rockmäßig einfach alles. Eine Frontsau….äh Frau, harte Riffs und Bässe. Alles super! Mir gefällt es sehr und daher habe ich keine Probleme Georgien erneut eine hohe Position auf meiner Hitliste zu geben.

4. Bosnien & Herzegowina
Die ersten Plätze liegen tendenziell bei mir sehr eng beieinander. Dies ist auch dieses Jahr ähnlich, nur der erste Platz hat einiges an Abstand zum Rest. Der undankbare vierte Platz geht nach reiflicher Überlegung an Dino Merlin für einen schöne Song, einen guten Auftritt und eine schöne Frau am Keyboard. Nein ganz im Ernst: Ich mag das Stück sehr!

5. Slowenien
Eines der wenigen osteuropäischen Länder in denen ich schon Urlaub gemacht habe, bekommt einen hochverdienten 5. Platz. Für ein schönes Pop-Stück, eine wirklich schöne Stimme und eine noch schönere Frau! Sie raubt mir einfach den Atem mit jedem gesungenen Wort, mit jedem Blick in die Kamera. Wow…was für eine Frau! Da würde ich mir ja durchaus gern mal die Finger verbrennen. Das ist doch bestimmte eine Grana….. lassen wir das ;)
Aber mal ganz im Ernst: Das ist meine Traumfrau im Finale. Den ersten Platz in meinem Herzen bekommt diesmal eine Frau aus Slowenien…letztes Jahr war es die Slowakei. Na das liegt ja auch gleich nebenan *gg*.
Puh…zum Glück habe ich heute Morgen wohl wissend Eis gekauft…sobald Maja dran ist, benötige ich dringend was zum abkühlen! :)

6. Serbien
Die Nummer ist ein Hit. Gefällt mir irgendwie und das nicht nur wegen der schönen Frau. Ist zwar alles altbacken, weil halt 70er Style, aber irgendwie finde ich das cool. Außerdem ist das eines der wenigen Lieder, deren Text ich gar nicht verstehe, die mich aber trotzdem irgendwie berühren. Das reicht für den 6. Platz und das ist doch was! Glückwünsche nach Serbien.
Da fällt mir auf…ein Großteil der Ex-Jugoslawischen Republiken dicht beieinander…na wenn das kein Zeichen ist. Ich glaube ich suche mir da wirklich eine Frau ^^

7. Ungarn
Die beste Eurodance-Nummer des ESC Jahrgangs. Zum Tanzen und Feiern ideal. Ein fast perfektes Lied des Genres. Und ein damit gesicherter 7. Platz auf meiner Hitliste. Glückwünsche!

8. Irland
Die fette Show verdient sich einen 8. Platz! Ansonsten ist der Song für mich eher Beiwerk. Feminin aussehende Jüngelchen sind nicht so mein Fall, besonders wenn sie über Lippenstift singen. Aber wie gesagt…die wirklich fette Show die einfach alles Nachdenken wegspült, macht vieles wett. Weiter so Irland…langsam wird es wieder was mit guten irischen Auftritten beim ESC!

9. Deutschland
Das Experimentelle hat es dann doch in meine Top10 geschafft. Aber auch völlig verdient wie ich finde. Es ist sehr experimentell, aber zieht einen auch ein wenig in den Bann. Minuspunkte gibt es nur für die Interpretin, die ich hoffe nie wieder sehen zu müssen.

10. Dänemark
Ob Plagiat oder nicht, der Song geht ins Ohr und mitsingen kann man auch. Es ist eher rockig, daher liegt es auch näher an meinen Geschmacksknospen. Und deshalb auch ein Top10 Platz für den dänischen Beitrag.

11. Schweiz
Einfach ein symphatisches Lied und ein symphatischer Auftritt. Für die Top10 reicht es nicht, aber die Top11 sollten doch drin sein? Schön mal wieder die Schweiz etwas weiter oben zu sehen. Auch wenn das nicht mein Genre ist und ich solche Lieder im Radio auch mal ausschalte…dieses Lied bringt Frühling und Lebensfreude. Einfach ein schönes Frühlingslüftchen.

12. Litauen
Langsam wird es wirklich schwierig mit der Platzwahl. Aber dennoch habe ich mich hier für Litauen entschieden und das aus mehreren Gründen. Das Lied ist schön, es ist eine der wenigen, reinen Balladen dieses Jahr. Und für so eine ist sie doch ganz gut. Es fehlt ein wenig der Höhepunkt und der Akzent ist manchmal etwas störend. Pluspunkte gibt es dafür Teile des Liedes in Gebärdensprache zu übersetzen. Ein immer noch guter 12. Platz für Litauen.

13. Finnland
Ich habe lange überlegt, ob ich Finnland so einen hohen Platz gebe. Mich nerven diese Weltverbesserer-Songs. Aber dieser ist ganz annehmbar. Für den Text und die Story gibt es fette Abzüge, Auftritt und Gesang reichen aber für einen Platz im Mittelfeld.

14. Island
Nicht mein Genre, auch wenn es schön vorgetragen ist. Die Story ist wirklich rührend…aber auch irgendwie effekthäscherisch. Künstler sind das alle mehr als diese ganzen Pop-Typen…aber es hat mich trotzdem kalt gelassen.

15. Schweden
Hervorragender Pop. Die Frauen werden wohl vermehrt für solche Musik anrufen. Für mich ist das nichts, aber ich erkenne an dass der Song ins Ohr geht und tanzbar ist. Ein Mittelfeld-Platz und bester Platz aller Stücke dieser Art von „Boy-Pop“-Musik (wenn man Irland und Aserbaidschan nicht dazu zählt). Aber dicht gefolgt von…

16. Estland
Teenie-Girlie-Pop ist ebenfalls nicht so meins. Außerdem ist der Text mehr als sinnfrei. Guter Pop…aber sonst auch eher Ware von der Stange.

17. Großbritannien
Take That lassen grüßen. Könnte theoretisch auch mit Schweden tauschen. Aber der Sound Schwedens blieb mir etwas besser im Kopf. Daher ein 15. Platz und das ist sehr viel besser als letztes Jahr. Weiter so!

18. Griechenland
Besser als Russland, schlechter als Schweden und GB. Aber diese Plätze liegen schon recht eng beieinander. Pluspunkte gibt es für die Stimme und Teile des Sounds. Ansonsten gibt es einfach zu viele Minuspunkte, besonders was das Genre angeht.

19. Russland
Der Auftritt war mir dann doch zu arrogant und unsymphatisch. Ansonsten ist alles über diese Art von Musik schon gesagt.

20. Österreich
Schöne Stimme. Aber der Rest ist an mir vorbeigegangen. Einfach nur öde.

21. Moldawien
Ich bin nie ganz warm mit dem Stück geworden. Es ist unterhaltsam, aber es hätte auch einfach die Werbeüberbrückung sein können. Vielleicht ein wenig hart es so weit unten, unter Pop und öden Schnulzen zu setzen. Aber irgendwie…nein es hat in meinen Augen einfach nicht mehr verdient.

22. Italien
Das Lied ist nicht schlecht, keinesfalls. Aber es ist und bleibt einfach nicht mein Genre. Daher kommt es weit nach unten. Ich hoffe Italien bleibt uns als Teilnehmer trotzdem erhalten!

23. Spanien
Beiwerk, Werbepausen-Jingle. Was weiß ich. Jedenfalls könnte nur ein großartiger, wahnsinniger Auftritt da bei mir noch was bewirken. Aber ich habe da sehr große Zweifel.
Vielleicht beim nächsten Mal Spanien.

24. Rumänien
Ganz knapp den letzten Platz verpasst. Völlig zu unrecht im Finale. Hat da einfach nichts verloren. Dieses Lied ist völlig überflüssig, fast so überflüssig wie…

25. Ukraine
Muss ich da viel erklären? Das einzige sehenswerte ist diese Sandkünstlerin, die Bilder aus Sand malt, die auf eine Leinwand hinter ihr projeziert werden. Alles andere ist mit einem Wort durchaus treffend zu beschreiben: MÜLL!!!!!!!


Es kann sich je nach Live-Performance natürlich noch einiges tun. Aber das Grundgerüst wird so stehen. Ich freue mich auf heute Abend und bin gespannt auf das Ergebnis.
Ich hoffe nicht auf eine Titelverteidigung, weil ich nächstes Jahr andere Gastgeber sehen möchte.

13
Mai
2011

Eurovision Song Contest '11 #2

Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich!

Das 2. Halbfinale fand ich eher schlechter als das erste. Aber auch hier gab es viel Sonne und ganz viel Schatten.

Fangen wir gleich an.

1. Bosnien-Herzegowina: Dino Merlin – Love in rewind

Eines der Lieder die ich mir im Vorhinein bereits tausende Male angehört habe. Der Song hat mich ein wenig gefangen genommen. Auf der Bühne steht ein alter Hase, ein Mann der schon Musik gemacht hat als einige der diesjährigen Künstler noch als Joghurt im Laden zu kaufen waren. Das Stück ist eingängig und erzählt eine Geschichte die mich irgendwie berührt. Unter all den verschiedenen Songs des Abends, den teilweise auch brachialen Vorträgen mit viel Bumm bumm, ist dieses Lied nicht untergegangen. Das spricht auch für das Stück.
Für mich mehr als verdient im Finale.
Ach und bevor ich es vergesse…die Süße am Keyboard…ich hätte sehr gerne die Telefonnummer oder direkt ein Date. Spätere Hochzeit nicht ausgeschlossen ;)

2. Österreich: Nadine Beiler – The secret ist love

Also erst einmal muss man neidlos anerkennen dass die junge Dame aus unserem Bruderstaat Österreich definitiv singen kann. Für so eine romantische Ballade braucht man auch nie viel Show oder großartige Choreografien. Aber in diesem Fall…nun wie soll ich es sagen? Ich wäre beinahe eingeschlafen! Ich habe mich irgendwann dabei erwischt nicht mehr auf Gesang oder Text zu achten, einfach nur das Lied auf mich einrieseln lassen ohne dass es irgendeine Wirkung auf mich gehabt hätte. Vom Schlafen konnte ich mich noch abhalten. Aber es sollte eh noch schlimmer kommen.
Wegen der Stimme und der relativen Einzigartigkeit des Beitrages bin ich einverstanden mit dem Finale. Das war es dann aber auch schon.

3. Niederlande: 3Js – Never alone

Ich mag die 80er durchaus. Bon Jovi konnte ich noch nie so richtig leiden.
Wie auch immer. Die 3Js können durchaus hörbare Musik machen. Aber das klingt alles wie schon mal da gewesen. War es ja im Prinzip auch. Das ist so eine typische Nummer die man von Künstlern wie den eben genannten kennt. Mich nervt Jon Bon Jovi oder zum Beispiel Bryan Adams seit diversen Abi-Abschlußfeten auf denen ich zugegen war (und nein das liegt nicht daran dass ich kein vollwertiges Abitur habe *g*). Wenn ich „Summer of 69“ höre, bekomme ich das kalte Kotzen.
Und dieses Stück war Bon Jovi, Bryan Adams und alles das was diese Künstler ausmacht. Ein gutes Lied, keine Frage. Aber wie gesagt…ich verschließe meine Augen und Ohren vor so was ziemlich oft. Daher für mich auch zu recht draußen.

4. Belgien: Witloof Bay – With love baby

Ich HASSE A-capella! Ich kann es einfach nicht leiden. Entweder man spielt ein Instrument oder man lässt es. Aber Instrumente mit dem Mund nachmachen bzw. seine Stimme als Instrument zu missbrauchen (und damit meine ich nicht singen), ist einfach nicht meins.
Für mich völlig inakzeptabel und daher bin ich auch froh mir das nicht im Finale antun zu müssen.
Meinen Respekt für die Kunst….aber ich will so was nicht beim ESC sehen…wirklich nicht. Scheinbar bin ich nicht der Einzige.

5. Slowakei: Twiins – I’m still alive

Sehr eingängiger Sound, einfacher Text, hörbare Stimmen. Eigentlich kann man dem Song und auch den beiden Interpreten nichts vorwerfen. Es war ein gutes Stück Pop-Musik. Aber wie das so oft ist…Pop ist der Einheitsbrei des Alltags. Ich merke mir nicht jedes Lied dass im Radio gelaufen ist, während ich irgendwo hin gefahren bin. Und dieses Lied wäre mir wahrscheinlich auch irgendwo auf der Autobahn verloren gegangen oder an einer roten Ampel in Vergessenheit geraten, weil neben mir eine junge Frau augenzwinkernd in ihrem Cabrio saß.
Ich hätte es der Slowakei und auch den beiden Schwestern gegönnt weiterzukommen, aber so reicht es nur für meine Glückwünsche für einen guten Auftritt und die Hoffnung auf ein Wiedersehen der Slowaken nächstes Jahr.

6. Ukraine: Mika Newton – Angel

Um Himmels Willen!
Hier wurde alles…aber auch wirklich alles falsch gemacht. Wo fang ich an?
Bei so einem Stück Musik, live vorgetragen…worauf will ich da achten? Auf die Künstlerin? Den Gesang? Die Choreografie? Ja…aber doch nicht für Bühnenbeiwerk! Da steht leicht hinter der Künstlerin versetzt eine Frau die Bilder aus Sand macht. Kennt man doch…diese Bilder werden im Hintergrund auf eine große Leinwand projeziert. Sieht teilweise sehr schön aus. Und weil das so ist, habe ich das halbe Lied eigentlich nur auf die Bilder geachtet. Es gab allerdings auch nichts anderes. Der Gesang war schlimm, der Text nichtssagend, eine Choreografie war nicht erkennbar (seine Hand ballen und vor die Brust halten, sehe ich nicht als Choreografie). Und von den komischen Schulterpolstern will ich gar nicht reden. Es fehlten noch die Engelsflügelchen…dann wäre die Katastrophe perfekt gewesen.
Das allerschlimmste aber ist…dieses Lied ist im Finale! Ich schätze die Sandkünstlerin hat es rausgerissen….eigentlich finde ich das alles ziemlich unerklärlich. Das wird wohl meine Klopause im Finale…eine dreiminütige Klopause!

7. Moldawien: Zdob si Zdub – So lucky

Das war der Moment an dem ich ausschalten wollte.
Nicht weil es so schlecht war. Nein ich wollte nach der Ukraine etwas Versöhnliches hören. Rock war ja schon mal gut. Aber doch bitte nicht so was. Es war unterhaltsam keine Frage. Diese spitzen Hüte…die Einradfahrerin…ja war ganz unterhaltsam. Der Song war jetzt nicht gerade höchst intellektuell, aber halt annehmbare Ware aus dem Supermarkt. Für mich gab es da bessere Songs, die ins Finale gehört hätten.
So im Nachhinein…es könnte auch ein gutes Sauflied sein. Wäre ich dicht gewesen, hätte ich vielleicht mitgegröhlt.

8. Schweden: Eric Saade – Popular

Das hatten wir ja am Dienstag schon. Man kann sich über Pop aufregen, man kann kritisieren dass da alles mit Geld gemacht wird. Man kann sich über die instrumentlose Musik aufregen, über Künstler die nur gut aussehen und ein bisschen rumhüpfen…aber auch das muss man nun mal können. Und der Schwede hat sich gut verkauft, sehr gut möchte ich sagen. Die Bühnenshow, das zerspringende Glas, die Choreografie…das hatte alles etwas. Der Song geht ins Ohr, man kann ihn mitsingen und mittanzen. Alles gute Argumente für den Einzug ins Finale und so kam es ja auch. Für mich verdient dabei. Und vielleicht sogar Favorit auf den Sieg?

9. Zypern: Christos Mylordos – San Anggelos S’agapisa („Ich liebte dich wie einen Engel“)

Meine Abneigung gegenüber italienischem Schmusepop habe ich ja hier schon häufiger offenbart. Nun…griechischer Schmusepop ist nicht viel besser. Durchaus hörbarer…weil mir die griechische Sprache etwas besser gefällt und weil der Song auch schmissige, hörbare Teile hatte. Und diese typischen griechischen Klänge passten auch gut ins Lied. Aber trotzdem…es bleibt dabei: Schmusepop auf griechisch hat ebenso wenig Chancen wie italienischer Schmusepop. Über einen Finaleinzug hätte ich mich sicher nicht geärgert, dafür waren andere wesentlich schlechter. Aber so ein Stück bleibt mir einfach nicht so im Kopf.
Tschüss Zypern, bis nächstes Jahr!

10. Bulgarien: Poli Genova – Na inat („Zum Trotz“)

Rock auf bulgarisch. Das hat mir eigentlich sehr gut gefallen. Es war rockig und die Stimme der Dame ist eigentlich sehr gut für Rock. Hoher Wiedererkennungswert und wie für Rock gemacht. Ein Lob auch an die Bühnengestaltung bzw. die Nutzung der vorhandenen Technologien. Das Hintergrundbild der LED-Leinwand war grandios. Nur herab laufendes Wasser an einer Glasscheibe, aber es sah großartig aus. Dazu die rockigen Klänge und die Rockröhre der Sängerin. Das war alles sehr gut! Großes Lob an Bulgarien auch wenn es nicht gereicht hat. Ich hätte mir auch Bulgarien gut im Finale vorstellen können, auch wenn es nicht mein Top-Favorit des Abends war. Auf nächstes Jahr!

11. Mazedonien: Vlatko Ilievski – Rusinka

Klingt wie ein Trinklied. Nette Stimme eigentlich. Aber sonst? Viel fällt mir wirklich nicht ein. Den Text verstehe ich nicht…möchte ich aber auch gar nicht. Wie gesagt es klingt wie ein Trinklied auch wenn es keins ist. Soweit ich das sehe geht es um eine schöne Russin. Das würde auch die blonde Tänzerin mit den ganzen Männern auf der Bühne erklären. Der Sound des Songs ist mir zu hektisch, dazwischen ein bisschen Gebrülle und russisches Gelalle. Ich bin froh dass es raus ist. Noch einmal hätte ich es glaube ich nicht ertragen.

12. Israel: Dana International – Ding Dong

Manchmal sollte man als ehemalige Gewinnerin des GrandPrix einfach mal zu Hause bleiben. Das Lied war nicht einmal so schlecht, wie es der Titel vielleicht vermuten lässt. Aber Dana ist älter geworden und hat etwas von früher verloren. Ich fand sie/ihn ja nie wirklich so stark, aber das ist mir sogar aufgefallen. Der Song ist eingängig, der Text einfach weil dumm, aber eine Geschichte ist das nicht wirklich. Und irgendwie hat der Song auch keinerlei Gefühl übertragen. Also bei mir kam jedenfalls nichts an. Es war schnell vorbei…kam mir kürzer als 3 Minuten vor. Ein kurzlebiger Spaß der kaum im Gedächtnis blieb…selbst bei so einem sehr einfachen Text. Wahrscheinlich zu Recht draußen.

13. Slowenien: Maja Keuc – No one

Yeah…ein osteuropäischer Vamp. Endlich was für mich! Der Sound geht ins Ohr und dieses junge Ding ins Auge. Sie erinnert vom Gesang her tatsächlich ein wenig an Anastacia und das ist als Kompliment gemeint. Die Stimme macht mich direkt an und die Augen sind auch nicht schlecht. Ihr ewiges Drehen des Handgelenkes der rechten Hand geht mir etwas auf den Sack, aber ich will ja nicht nur rumnölen. Und eigentlich wäre mir das auch egal, wenn sie auf meinem Bett liegen würde *räusper*. Mein Gott diese Frau…die Stimme, die Bewegungen, der Körper…puh da wird mir ganz anders. Vielleicht suche ich mir eine Slowenin als Freundin? *schnurrrrrrr* Ich glaube ich höre auf zu schreiben…sonst….hui diese aufsteigende Hitze in mir. Abkühlung…ich brauche eine kalte Dusche oder so ;)
Heiße Frau und ich bin SEHR froh sie im Finale wiederzusehen. Maja du hast es drauf!

14. Rumänien: Hotel FM – Change

Nein. Nein! NEIN! Ich will keine Weltverbesserer-Songs mehr. Wirklich wirklich nicht.
Dieses fiese Grinsen, das hart ausgespuckte T…das ging mir schon mal direkt auf den Keks. Das Lied hört sich an wie aus dem Kaugummi-Automat. Gibt’s an allen Ecken und ist billig. Der Name der Band, der Titel und der ganze Text des Songs. Das gab es doch alles schon und zwar zu Hauf. Was ist daran neu? Experimentel? Oder irgendwie überraschen bzw. aufregend? Das ist Grütze! Ich habe keinerlei Verständnis für die Entscheidung der Zuschauer dieses Lied im Finale wiedersehen zu wollen. Es ist überflüssig…einfach nur überflüssig!

15. Estland: Getter Jaani – Rockefeller Street

Und wieder Pop wie aus dem Guss. Diesmal aber eine bestimmte Art des Pops. Der berühmt berüchtigte Teenie-Pop…oder noch genauer Girlie-Pop. Ist sie nicht süß die Kleine? Man möchte doch ein wenig Daddy spielen oder großer Bruder. Auf der anderen Seite ist das so bunt…das sieht alles ein wenig aus wie diese Zuckerstäbe an Weihnachten. Sieht verdammt toll aus…aber auch zu süß als dass es schmecken würde. Die großen Augen der jungen, gerade volljährigen Künstlerin sehen ein wenig aus wie die Augen aus mehr oder weniger bekannten japanischen Comics. Das Lied ist reine Zuckerwatte der Pop-Musik. Chartplatz sicher. So muss Pop aussehen…allerdings ist das auch ein Paradebeispiel für Popmusik die irgendwann ziemlich auf den Sack geht. Mehr als dreimal muss ich mir das auch nicht antun glaube ich.
Das Finale halte ich für vollkommen gerechtfertigt, weil es 1A Popware ist. Aber mehr auch nicht. Künstlerisch ist das alles andere als wertvoll.

16. Weißrussland: Anastassija Winnikawa – I love Belarus

Man kann viel über Weißrussland diskutieren. Die Regierung (Diktatur), die Lebensumstände der Menschen etc. Man kann viel kritisieren…soll man den Beitrag boykottieren? Ist es ein kritischer Beitrag oder ein Beitrag der die Diktatur stützen soll? Ich finde das alles etwas weit her geholt. Keine Ahnung…vielleicht ist die Sängerin Regierungstreu oder auch Kritikerin…vielleicht ist ihr das alles auch egal.
Aber eins ist mal klar…der Sound des Stücks geht definitiv ins Ohr und meine Güte…heiß ist die Frau auch. Wobei ich mein Herz noch zwischen Aserbaidschan und Slowenien entscheiden lassen muss…Weißrussland hat da dieses Jahr leider keine Chance. Aber trotzdem…die Frau ist heiß, heiß, heiß!
Wie gesagt der Sound ist sauber und gut. Wenn der Text ein anderer wäre…ich wette das Ding wäre ins Finale gekommen und zwar eindeutig. Schade um Anastassija….aber falls du in Deutschland eine Bleibe suchst, eine Fluchtmöglichkeit vor dem Regime: Ich hab noch einen Platz an meinem Tisch frei (und in meinem Bett) ;)

17. Lettland: Musiqq – Angel in Disguise

Hm… eigentlich war das ein ordentliches Stück Musik. Der Rap-Part war vielleicht nicht der Beste. Aber war das ein Grund für das Ausscheiden? Ich weiß es nicht. Der Text wirkte manchmal etwas unflüssig oder ungenau. Das lag wohl am Akzent. Aber sonst…sauberes Stück Musik. Eingängige Melodie, durchaus tanzbar und singbar. Durch den manchmal unverständlichen Text, kam nicht das große Gefühl rüber, aber die Grundgeschichte konnte man verstehen. Vielleicht war das Stück einfach etwas zu schwach auf der Brust. Ein hingerotztes Stück annehmbare Musik, teilweise nur was für bestimmte Geschmäcker und daher zu uninteressant. Ich hätte mir Lettland gut im Finale vorstellen können. Aber so richtig wüsste ich nicht ob es sich damit einen Gefallen getan hätte.

18. Dänemark: A friend in London – New tomorrow

Die Plagiatsvorwürfe warden wohl nie aufhören, aber es klingt auch (wie so manch anderer Song) irgendwie bekannt. Klingt ein bisschen wie „Herz an Herz“ von Blümchen bzw. Paso Doble. Aber vielleicht täuscht das auch.
Jedenfalls ist das eine Weltverbesserer-Rocknummer die ich noch annehmbar finde. Es ist modischer Rock, den man heute auch auf Festivals und im Musikfernsehen hört. Das größte Minus ist die Austauschbarkeit und zwar von allem. Der Text, die Musik, der Sänger, die gesamte Band…das hätte auch jemand anders, anders machen können. Alles ist austauschbar…wirklich alles! Und irgendwie merkt man das auch schnell. Durchaus berechtigte Finalteilnahme, weil es irgendwie stimmig ist. Aber für das Finale bin ich mir noch nicht sicher wo ich es einschätzen werde. Meine Geschmacksknospen sind sich da noch nicht so sicher, weil noch nicht so richtig begeistert.

19. Irland: Jedward – Lipstick
Und so muss Pop heute sein. Von der ersten Sekunde volle Power. Scheiß drauf ob der Text Sinn macht, das Publikum muss mitgerissen werden. Vom Sound, von der Choreografie, von allem! Das Publikum soll nicht mitdenken, der Text muss einfach mitzusingen sein. Scheiß drauf ob da eine große Geschichte hinter steht. Mitsingen, mittanzen, alles raus in drei Minuten. Da wurde eine Show von 2 herumflippenden Iren runtergerotzt die sich keine Blöße gegeben hat. Bisher gab es einen perfekten Pop-Song beim diesjährigen ESC, dies ist der zweite perfekte Pop-Song. Er hat weniger Geschichte, weniger Gefühl…aber mehr Party. Ein schneller Pop-Song der mit brachialer Gewalt über den Zuschauer hinwegflog und dabei noch Spaß gemacht hat. Wie gesagt…perfekt! Und daher auch berechtigt im Finale.

Das war das zweite Halbfinale mit einigen Überraschungen für mich, aber auch mit viel berechtigten Siegern.

Morgen folgt die Einschätzung des Finales inklusive meiner Gedanken zu den Big-Five, den bereits zu Anfang qualifizierten Ländern Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Spanien.

11
Mai
2011

Eurovision Song Contest '11 #1

Es ist wieder einmal soweit!

Dieses Jahr findet der Eurovision Song Contest hier in Deutschland statt. Ob gerechtfertigt oder nicht lasse ich hier mal unkommentiert.

In einer Zeit in der viel über Tyrannenmord, Kriegseinmischung und sonstige undurchsichtige Themen gesprochen wird (wer glaubt eigentlich noch dass 09/11 ein rein islamistischer Anschlag war?), möchte ich mich den schöneren Dingen widmen. Ein wenig Ablenkung von der sehr kranken Realität da draußen!

Wieder werde ich jedes Halbfinale einzeln bewerten. Schonungslos wie man es von mir gewohnt ist, werde ich meine Meinung kundtun. Ob es gefällt oder nicht!
Vor dem Finale gibt es dann noch eine Einschätzung über das Endresultat.

Beginnen wir also heute mit dem 1. Halbfinale, dass am gestrigen Dienstag zu sehen war.
Ich schaute es über das Internet, da ich mir die deutschen Kommentare spare…daher hatte ich auch keine Tonstörungen und sonst was…wie scheinbar einige andere.

1. Polen: Magdalena Tul – Jestem („Ich bin“)

Ich bin…ja was eigentlich? Eine Sängerin? Vielleicht. Eine Tänzerin? Bestimmt. Aber eine Live-Sängerin? Nein!
Hier sahen wir ein Paradebeispiel für moderne Künstler/innen. Aussehen? Top! Bewegung? Sexy! Gesang? Nur aus dem Studio ertragbar! Warum schicken Länder eigentlich Künstler zu einem Wettbewerb in dem live gesungen wird, die stimmlich nicht in der Lage sind vor großem Publikum zu überzeugen. Die arme Magdalena kann die Stimme nicht halten, findet keine Tonlage in der sie dauerhaft gut zu hören ist etc. Gegen Ende wurde es zwar besser, aber die Schwächen waren einfach nicht zu übertünchen. Trotz unkatholischem Röckchen und Beinen bis zum Hals (den Knackarsch lass ich mal weg) und trotz eines durchaus guten Liedes: Zurecht draußen!
Aber Magdalena….falls du jemanden zum Trösten bräuchtest?!?!?!?

2. Norwegen: Stella Mwangi – Haba Haba („Nach und nach“)

Was passiert eigentlich wenn ein nordisches Land eine Afrikanerin zum GrandPrix schickt?

Erst einmal viel Exotik und scheinbar auch Spaß und Freude! Ein Song bei dem man mittanzen muss, mitsingen muss auch wenn man kein Wort versteht. Es klingt nach Sommer, nach Party, nach guter Laune.
Ich kann nur rätseln: War es zu viel Exotik? Ist einfach ein Großteil vielleicht älterer Europäer nicht in der Lage eine Schwarze beim ESC nachzuvollziehen und gut zu finden? Klang das Lied zu sehr nach der Fußball-WM 2010? Irgendetwas von diesen Dingen vermute ich. Denn für mich war das Lied eigentlich sicher weiter.

3. Albanien: Aurela Gace – Feel the passion

Hier vermute ich einfach Angst. Angst wird der Grund gewesen sein, warum Albanien nicht im Finale vertreten sein wird. Ist Albanien, dieses kleine, ruhige Land nicht in den letzten Jahren eher mit symphatischen, jungen Frauen aufgetreten? Dem Mädchen von nebenan? Diesmal kam auch eine Frau….aber sie erinnerte an die rote Zora! Rote Haare wären ja nicht das Problem gewesen…aber diese Fingernägel! Dafür benötigt man doch bestimmt einen Waffenschein?
Das Lied war eigentlich ganz gut. Und die Stimme von Aurela ist doch recht interessant, hat bestimmte Wiedererkennungsmerkmale und passt gut zum Gesamtpaket.
Die Fingernägel werden es zerstört haben…ich hätte es mir noch einmal im Finale gewünscht. Dafür muss ich jetzt leider einige andere Beiträge ertragen.

4. Armenien: Emmy – Boom Boom

Es gibt einen Gott!!!! Und er ist zum Glück an diesem Abend kein Armenier gewesen!

Wo soll ich anfangen? Beim Gesang? Der war wahrscheinlich in Ordnung, ebenso die tänzerische Darbietung.
Aber sonst? Also der stupide Text hat mich mehr aufgeregt als unterhalten. Bumm bumm chaka chaka ist ein Lied ohne viel Aussage, wie der Titel schon vermuten lässt. Wenn es wenigstens lustig wäre, irgendwie ansprechend…aber nein. Boom boom chaka chaka….ich kann nicht so viel essen wie ich da kotzen wollte!
Und dann das Bühnenbild…dieser lächerliche Boxhandschuh…ok eine Anspielung auf Boom Boom…aber der Hintergrund? Was sollte diese halbe europäische Flagge? Will Armenien in die EU? Wenn es denn schon Sterne sein müssen für das kleine Möchtegern-Sternchen…warum in dieser Darstellung?
Wie auch immer….selten war ich so einer Meinung mit dem Ergebnis: RAUS! Einfach nur raus!

5. Türkei: Yüksek Sadakat – Live it up

Na also! Die Türkei wieder einmal mit Rock! Endlich was für mich.
Naja…vielleicht auch nicht.
Es war Rock…darum war es an sich ja schon einmal gut…in meinen Augen. Aber es war halt zu soft, zu gefällig. Der Sänger erinnerte mich teilweise an Jack Black (was eigentlich ein gutes Zeichen ist).
Die Erfahrung zeigt dass meistens nur ein Rocksong das Halbfinale überlebt…und zwar oft der heftigere, geilere, rockigere Song. Das war auch dieses Jahr so. Die Türkei wurde von Georgien überrollt.
Ein Wort noch zur Bühnenshow! Vielleicht liegt hier auch das Ausscheiden begründet. Was sollte dieser Käfig? Man konnte erst gar nicht erkennen was darin war…ein Gummimensch…also diese extrem gelenkigen Typen. Hier war es eine Frau die am Ende des Liedes zu einer Art Vogel wurde….Phönix aus der Asche oder so. Jedenfalls war es ziemlich öde, für das Brimborium dass der Sänger um die Kugel veranstaltete.
Irgendwie zu recht draußen.

6. Serbien: Nina – Caroban („Zauberhaft“)

Zauberhaft….das sagt eigentlich schon alles.
Die 70er sind zurück! Bunt wie eh und je, die gleiche Kleidung wie damals und der Sound sowieso. Was die blonde Nina hier auf serbisch abgeliefert hat, war irgendwie sehr schön wie ich finde! Würde ich die Sprache verstehen und sprechen können…ich hätte mitgesungen.
Ich bin mir nicht sicher ob es nicht im Finale untergehen wird….aber es ist definitiv zu recht dabei. Ein erfrischendes Lied, das auch nach einem Rockgewitter unterhalten hat. Ja Serbien…ich würde sagen alles richtig gemacht!
(Bekomme ich jetzt ein Date mit der Sängerin? Von mir aus auch mit einer ihrer Hintergrund-Sängerinnen…)

7. Russland: Alexei Worobjow – Get you

Hach was soll man schon groß zu Russland sagen? Wieder mal Geld in die Hand genommen, einen Künstler gewählt, einen Song komponieren lassen der zu jeder Zeit irgendwie und irgendwo in den Charts stehen könnte und mit ein wenig Fleißarbeit eine maßgeschneiderte Choreo draufgeklatscht und fertig ist der Hit.
Wie ich so eine immer wiederkehrende Grütze hasse! Aber gut…man muss heute wohl akzeptieren dass Geld und gutes Aussehen mehr wert ist als ein Kunstwerk! Denn ein Kunstwerk war das nicht…selbst wenn ich es noch einigermaßen in Ordnung fand.
Im Finale…den Grund habe ich oben erwähnt.

8. Schweiz: Anna Rossinelli – In Love for a while

Und so sieht Kunst aus! Zwei Gitarren und eine junge Frau die über Liebe singt. Und das locker-leicht wie eine lauwarme Brise im Frühling. Ein Song zum Wohlfühlen, zum mitschwenken, zum träumen. Kein Pop-Schmodder der irgendwie immer gleich klingt, sondern etwas eigenständiges, etwas irgendwie Einzigartiges. Es ist nicht wirklich meine Musik, aber es hat mich berührt und mir gefallen. Zurecht sieht man die Schweiz endlich einmal wieder im Finale. Was dabei rauskommt bleibt offen…aber so wie die sich gefreut haben, scheint ihnen der Finaleinzug schon Gewinn genug zu sein…macht den Auftritt nur noch symphatischer.

9. Georgien: Eldrine – One more day

So muss Rock sein! Harte Gitarrenriffe, laute Stimmen, Drums und Bässe satt. Headbang the shit out of your soul!
Das Stück erinnerte stark an Linkin Park und das ist als großes Kompliment gemeint. Crossover, also eine Mischung aus Rock und HipHop, ist modern und angesagt. Umso besser wenn man es dann auch noch kann.
Im Vergleich zur Türkei musste dieses Stück einfach gewinnen und zwar haushoch. Es hat die türkische Softrock-Band weggefegt wie ein Tornado ein paar Holzhäuser. Da hat alles gestimmt, sogar die weibliche Singstimme war genau richtig. Die Frau kann das Haus rocken…keine Frage.
Einen Minuspunkt gibt es aber….was waren das für Klamotten? Selbst geschneidert? Das sollte man vielleicht Profis überlassen. Und wenn es die in Georgien nicht gibt, kauft man halt von der Stange….keine Ahnung was es darstellen sollte. Etwas futuristisches? Das hat jedenfalls nicht geklappt.
Wie auch immer….zurecht im Finale und wer weiß…mit den richtigen Klamotten wäre das vielleicht sogar ein Sieg auf der ganzen Linie gewesen?

10. Finnland: Paradise Oskar – Da da dam

Ach Gott…ich mag diese Weltverbesserer-Songs nicht. Wenn ihr die Welt verbessern wollt, dann vernichtet die Menschen. Aber hört mit eurem Genöle und Geflenne auf!
Zugegeben er hat es gut performt, er kann singen und Gitarre spielen kann er auch. Das Lied geht ins Ohr und man kann es schnell mitsummen. Aber ich kann einfach nicht mehr….rettet die Welt, helft alten Leuten über die Straße und rettet die Tausenfüßler.
Ich schätze wenn ich das Lied noch ein paar Mal hören muss, dann geh ich freiwillig brechen und höre nicht mehr auf bis der paradiesische Oskar aufhört zu singen.
Ist wohl so etwas wie ein Favorit auf den Sieg…daher auch im Finale. Ich persönlich bete nur dass ich das Lied nur noch einmal hören muss…im Finale und dann nie wieder.

11. Malta: Glen Vella – One Life

Und Gott ist im Übrigen auch nicht aus Malta gewesen an diesem Abend. Und auch hier zum Glück!
Eurodance…das ist oft gar nicht mal übel. Aber hier war es grausam. Ein Typ wie geleckt…wahrscheinlich homosexuell. Das Lied klang nach einer Mischung aus „schon mal da gewesen“ und „braucht man nicht“. Die meiste Zeit habe ich weggeschaut, weggehört und gebetet dass es schnell vorbei sein würde. Das Lied ist einfach nur unnötig. Zurecht draußen und schnell wieder vergessen.

12. San Marino: Senit – Stand by

Senit hat das Zenit überschritten…haha...der musste sein.
Ein hübsches Liebeslied wie ein Sommerwind. Aber auch genauso lau wie das Lüftchen. Ein Lied über das man wenig sagen kann. Keine große Performance, eine nette Singstimme, wenn auch ohne Wiedererkennungswert, ein Lied dass alles schon im Titel gesagt hat. Irgendwie nix halbes und nix ganzes. Schön…aber auch schnell vergessen.
Zu recht nicht im Finale. Dafür war es einfach zu…nichtssagend.

13. Kroatien: Daria Kinzer – Celebrate

Eine deutschsprachige, blonde Frau (wobei ich da ein Fragezeichen machen muss….war das vielleicht doch mal ein Mann?) mit megalangen Beinen für Kroatien. Wieder etwas Euro-Dance und Disco-Sound. Dümmlicher Text….aber Beine bis zum Hals. Vielleicht sollten es die kleinen Zaubertricks auf der Bühne ja rausholen…aber überraschende Kleiderwechsel haben mittlerweile auch schon einen Rauschebart. Die Choreografie war auch gar nicht schlecht…wäre nicht dieses dämliche Rumgewinke gewesen. Und wenn schon den Catwalk nutzen, dann doch bitte schön ein paar Meter weiter als nur die 5 Schritte und schnell wieder zurück.
Alles in Allem war das einfach nicht genug für einen Finaleinzug. Achja und nach einigem Überlegen und genauem Hinschauen: Ich glaube es ist und war immer eine Frau…mit extrem langen Beinen.

14. Island: Sigurjon’s Friends – Coming home

Sigurjon ist ein verstorbener Künstler aus Island und seine Freunde haben ihm ein Denkmal gesetzt. Das ist rührend und vielleicht auch der Hauptgrund für den Finaleinzug.
Der Text ist eingängig, die Melodie leicht mitzusummen. Aber ich kann dem Lied sonst wenig abgewinnen. Nunja einfach nicht mein Genre würde ich sagen. Eine Mischung aus Swing und Songwriter-Musik. Gegen Letzteres habe ich nichts…aber Swing? Nur von Sinatra. Was will man schon zu dem Stück sagen? Eine symphatische Hommage an den verstorbenen Künstler und den Finaleinzug finde ich sogar verständlich. Insgesamt war es halt kein super Halbfinale.
Island im Finale…das ist ok. Aber vom Hocker gehauen hat es mich nicht.

15. Ungarn: Kati Wolf – What about my dreams

Und so macht man Euro-Dance so gut, dass es ins Finale kommt. Auch diese Art von Musik kann eine Geschichte erzählen und zwar eine die jeder Mensch versteht. Jeder kann mittanzen, jeder kann mitsingen und jeder kann mitfühlen! Besonders das Letzte ist sehr wichtig bei Musik wie ich finde. Die Darbietung war typisch für Euro-Dance. Ein paar Tänzer, viele Lichteffekte und eine gute Sängerin.
Was ist nun mit meinen Träumen? Ungarn muss nicht hinten anstehen, hinter anderen Ländern. Ungarn darf frei sein und weiterträumen! Zu recht im Finale!

16. Portugal: Homens da Luta – Luta e alegria

*seufz* Eigentlich will ich nicht viel dazu sagen. War es Spaß oder politische Aussage? Eigentlich ist das auch egal. Ein paar verkleidete Gestalten machen auf Arbeitskampf und Massendemo. Bauarbeiter, Soldat und Lehrerin (oder was auch immer die Gestalten darstellen sollten) halten Schilder in die Luft auf denen in jeweils einer anderen Sprache steht „Der Kampf ist Freude“. Was wie ein Arbeiterlied oder die neue Hymne der Sozialisten klingt, entpuppt sich als eine Mischung aus Spaßstück und Möchtegern-Protestsong. Die Darbietung ist einfallslos und langweilig, das Lied kann kein Mensch verstehen der kein portugiesisch kann und überhaupt…einfach blöd.
Auch hier zu recht nicht weiter dabei.

17. Litauen: Evelina Sasenko – C’est ma vie („Das ist mein Leben“)

Schön. Mit Klaviermusik wird hier schon einmal angestimmt, was dann auch kommen muss. Eine Ballade im Musical-Stil. Walt Disney lässt grüßen. Die Sängerin hätte sich auch Schneewittchen nennen können. Aber das sind alles Unkenrufe, denn das Lied war durchaus schön. Gesanglich kann man der Litauin nichts vorwerfen. Man könnte sagen es fehle ein wenig der Schlusspunkt. So ein Lied benötigt einen richtigen Brecher am Ende…einen Ton der so dermaßen sitzt dass einem das Herz stehen bleibt. Das fehlt hier. Man könnte sagen die pralle Oberweite hätte ins Finale geholfen, aber das halte ich für völlig daneben (wobei ich auch sagen muss: Ohlala…nicht schlecht Herr Specht). Was ich sehr symphatisch fand war, dass die Dame eine Strophe gesungen hat und dabei in Gebärdensprache übersetzt hat! Das war für mich und vielleicht auch für einige andere ein glatter Pluspunkt.
Für mich aber auch so ganz gerechtfertigt im Finale. Alleine weil diese Art von Musik sonst nicht zu hören war und Alleinstellungsmerkmale sind immer gut bei so einem Wettbewerb.
Glückwunsch Litauen…hat mich gefreut (und nein nicht wegen der Brüste).

18. Aserbaidschan: Ell & Nikki – Running scared

Man kann Aserbaidschan vieles vorwerfen: Sie wollen mit viel Kohle den Sieg kaufen, sie tun alles erdenkliche um zu gewinnen, wahrscheinlich sogar über Leichen gehen. Aber Pop-Musik ist ein Geschäft und zwar eines wo Geld große Bedeutung hat. Aber Pop muss man auch können und was soll ich sagen? DAS war Pop in Reinkultur. Hier hat alles gestimmt…die Performance, der Gesang, das Lied, die Musik, die Show, die Effekte…alles! Das war der Inbegriff von Perfekt und das ohne das Gefühl aufkommen zu lassen hier sei zu dick aufgetragen worden. Ich mag den Song und er gehört mittlerweile zu meinen Top-Favoriten. Und ja ich gebe zu….sollte nicht noch eine hübsche Frau kommen (Slowenien hat da ein heißes Eisen im Feuer) dann wird dieses Jahr wohl Nikki der Traum meiner schlaflosen Nächte sein. Was für eine Frau….der Typ daneben stört zwar das Bild etwas, aber naja es ist halt ein Duett.
Für mich 100% richtig im Finale am Samstag. Ich drücke wahrscheinlich den ein oder anderen Daumen *g*.

19. Griechenland: Loukas Giorkas feat. Stereo Mike – Watch my dance

Griechenland hat mich noch nie so wirklich gerockt. Und auch dieses Mal nicht. Man mag mir verzeihen dass ich dieser Mischung aus griechischer Volksmusik, Rap und Pop wenig abgewinnen kann. Am Anfang fand ich es ganz interessant und die Stimme des Sängers ist auch nicht ohne. Der Sound von Sirtaki, gepaart mit Pop ist auch nicht das schlechteste. Aber ich weiß nicht….immer diese gewollte Perfektion. Aufgrund des durchaus guten Auftrittes und einiger Zugeständnisse was Stimme und Musik angeht, kann ich mit dem Finaleinzug leben…und besser als Russland war es allemal.

Soweit die Zusammenfassung meiner persönlichen Geschmacksrichtung in diesem Halbfinale. Wie immer liegt die Betonung hier auf GESCHMACK und der ist ja wie jeder weiß verschieden.

29
Mai
2010

Eurovision Song Contest 2010 - Das Finale!

Nun stehen wir also vor dem Finale des Eurovision Song Contest 2010!
Ich kann es kaum erwarten.

Bevor meine persönliche Platzierungsliste kommt, natürlich noch die Bewertung der fehlenden 5 Beiträge.


Spanien – Daniel Diges („Algo Pequenito“)
Endlich, möchte ich sagen, endlich kommt aus Spanien mal ein Beitrag der mir mehr als nur gefällt. Ein wunderbarer Song, eine Geschichte die mir nahe geht obwohl ich kein Wort verstehe. Und mitsingen kann ich auch schon ein bisschen. Für mich definitiv ein Geheimfavorit. Ich bin auf die Bühnenshow gespannt.


Norwegen – Didrik Solli-Tangen („My heart is yours“)
Die Norweger haben sich für einen ausgebildeten Sänger entschieden der eine herzzerreißende Ballade singt. Allerdings klingt das für mich zu sehr nach Musical. In einer Broadway-Aufführung über Liebe und Verlust wäre das bestimmt der Knaller, aber zum ESC passt das irgendwie nicht. Obwohl es ein schönes Lied ist, mit leicht zu merkendem Text, will es mir nicht so recht gefallen.


Großbritannien – Josh Dubovie („That sounds good to me“)
Mindestens eines der Big4 Länder (Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien) scheint sich jedes Jahr blamieren zu wollen. Diesmal ist also Großbritannien dran und Frankreich kann man durchaus auch dazu zählen. Das Lied der Briten ist so schlecht, so langweilig, so seicht. Beim Hören des Songs möchte ich eigentlich am liebsten ausschalten. Mir gefällt das absolut gar nicht.


Frankreich – Jessy Matador („Allez! Ola! Ole!“)Nun gut, es ist Fußball-WM, das sollte man dem Lied vielleicht zu Gute halten. Also warum keine Fußball-Hymne? Naja ich würde sagen es passt einfach nicht in den Contest. Es klingt nach brasilianischer Strandparty, was ja nicht schlecht sein muss, aber es ist so auf Fußball gemünzt dass es irgendwie unangenehm ist. Manchmal fragt man sich ob Frankreich eine Hymne für Südafrika schreiben wollte und aus purer Unkreativität gleich gesagt hat: „Komm geh damit einfach zum ESC!“. Nach dem letzten Jahr, in dem Frankreich mit Patricia Kaas groß auftrumpfen konnte, kommt also eher Magerkost aus Paris.


Deutschland – Lena („Satellite“)
Wieviel habe ich schon über Lena und den Song geschrieben? Wahrscheinlich zuviel. Um es noch einmal zusammenzufassen: Ich mag den Song nicht, ich kann die Künstlerin nicht mehr hören und sehen und so sieht es auch mit dem Lied aus. Das Radio schalte ich inzwischen aus, sobald es läuft. Der Sound geht ins Ohr, der Text ist leicht zu merken…also alles definitiv positive Punkte. Aber mein Geschmack ist es nicht. Sorry aber von mir gibt es nicht die Höchstpunktzahl. Was man dem Lied aber lassen muss, ist dass es modern ist und wahrscheinlich doch bei einigen jüngeren Zuschauern ankommen wird.






Kommen wir also nun zu meiner Abschlusstabelle, ohne die ausgeschiedenen Halbfinalisten. Von diesen wären hier aber einige definitiv gut platziert gewesen (Kroatien, Holland, Schweden und die Slowakei).



1. Türkei – Manga („We could be the same“)
Nach langem Überlegen habe ich mich endlich einmal für einen Rockbeitrag als meine Nr. 1 entschieden! Der Live-Auftritt hat mich einfach überzeugt. Das Lied ist schon sehr gut, aber der Auftritt war quasi die Inanspruchnahme des Throns. Ich steh auf Rock! Manchmal kann es so einfach sein mich für sich zu gewinnen.


2. Spanien – Daniel Diges („Algo pequenito“)
Für Platz 1 hat es nicht gereicht, weil ich unter anderem den Live-Auftritt nicht kenne. Aber die ersten 10 Plätze in meiner Liste liegen so eng beieinander dass theoretisch durch einen schlechten oder besonders guten Auftritt heute Abend alles anders aussehen kann. So ist Spanien meine Nr. 2 und das aufgrund eines Liedes dass ich mir bereits hunderte Male sehr gern angehört habe. Es berührt mich, ich kann es mitsingen, der Künstler kommt symphatisch rüber. Alles ein guter Grund für den zweiten Platz!


3. Georgien – Sofia Nizharadze („Shine“)
Die Musical-Sängerin hat es geschafft. Sie hat in meiner Liste Irland um Längen geschlagen und ist sogar in die Top3 aufgestiegen. Ein berührender Song, der mich positiv überrascht hat. Eine schöne Stimme, ein bewegendes Lied, eine gute Show für eine Ballade. Obwohl alle Plätze im oberen Bereich sich quasi auf den Füßen stehen, hat Georgien den 3. Platz in meiner Liste verdient. Ich bin positiv überrascht und doch sehr glücklich mit dieser, meiner Entscheidung ;)


4. Ukraine – Aljoscha („Sweet people“)
Wahrscheinlich eine Platzierung die zu Diskussionen anregt oder auf Unverständnis stößt. Aber wie ich mich bereits schon einmal dazu äußerte: Für meine Ohren ist das nicht nur ein sehr schönes, starkes Lied, sondern auch einfach so alleinstehend dieses Jahr dass eine hohe Platzierung definitiv berechtigt ist.


5. Island – Hera Björk („Je ne sais quoi“)
Und wieder hat Island bei mir eine Top Platzierung. Diesmal zwar nur die Top5 aber das ist doch definitiv gut! Eine Dance-Nummer hat es bei mir eigentlich recht schwer, weil es so viele davon gibt die alle ähnlich klingen. Aber diese hat es mir durchaus angetan. Die Show ist annehmbar, wenn auch mehr drin gewesen wäre. Aber für die Top5 reicht es gerade noch, weil ich den Refrain quasi mitsingen kann und beim Hören Bock auf Feiern bekommen ;)


6. Russland – Peter Nalitsch & Band („Lost and forgotten“)
Auch hier wieder eine Entscheidung die auf Unverständnis stoßen wird. Aber mir gefällt das Lied sehr. Schön langsam und bedächtig. Teilweise mit einem Hauch Ironie versehen. Eigentlich mehr ein Kunstwerk als ein Lied. Außerdem stehen hier wieder Männer auf der Bühne die Instrumente spielen können, ebenfalls ein Pluspunkt. Außerdem endlich mal ein russischer Beitrag bei dem man nicht das Gefühl bekommt hier möchte jemand unbedingt gewinnen. So gefällt mir das Russland!


7. Weißrussland – 3+2 („Butterflies“)
Und wieder ein Song der mich stark berührt hat und der auf Unverständnis stoßen wird. Tja so verschieden sind Geschmäcker. Mag die Show auch etwas gewöhnungsbedürftig und kitschig sein, der Song berührt mich und hat daher eine Top10 Platzierung fast schon sicher gehabt. Diesmal reicht es für Weißrussland um auf Platz 7 zu kommen. Glückwunsch!


8. Portugal – Filipa Azevedo („Ha dias assim“)
Schade, für eine höhere Platzierung hat es bei mir nicht gereicht. Aber wieder ein berührendes Lied. Nur die Sprache hat eine höhere Platzierung verhindert und die fehlende Show. Bei einer Ballade muss Sprache und Show nicht unbedingt wichtig sein, bei diesem Auftritt finde ich aber schon. Ich kann nichts mitsingen, weil die portugiesische Sprache scheinbar nicht meine Stärke ist und die Bühne wird einfach nicht so genutzt wie es optimal für das Stück wäre. Aber immer noch ein guter achter Platz.


9. Rumänien – Paula Seling & Ovi („Playing with fire”)
Die Show macht es hier aus! Der Song ist gut, aber die Show ist der Burner. Feuer kommt bei mir immer gut. Rumänien schafft es unter die Top10, ich glaube in meinen Listen dürfte das bisher die beste Platzierung für Rumänien sein. Daher sei ein Glückwunsch angebracht: Ich fand’s super!


10. Irland – Niamh Kavanagh („It’s for you“)
Ein wunderschönes Lied, es ware ein sicherer Platz unter den ersten 5 gewesen, vielleicht ein Siegerkandidat. Aber der Auftritt war einfach zu enttäuschend! Der letzte Ton hätte beinahe alles in den Eimer gehauen und gerade bei diesem Song kommt es auf das Finale, also die letzten Zeilen des Liedes an. Sollte es diesmal klappen könnte Georgien eingeholt werden, ansonsten bleibt es dabei. Ich finde es schade für das Lied, für die Interpretin und besonders für Irland. Aber seien wir ehrlich: Die Meister im Fach „Balladen“ wurden nicht das erste Mal von ihren Schülern überholt.


11. Israel – Harel Skaat („Milim“)
Wie schon geschrieben mag ich die hebräische Sprache und ansonsten ist das auch ein schönes Lied. Aber irgendwie konnte es die Balladen aus Irland und Portugal nicht einholen. Die georgische ist eigentlich außer Konkurrenz. Trotzdem reicht es für den 11. Platz weil das Lied mich wieder einmal berührt. Ansonsten ist das Stück aber halt etwas zu leicht auf der Brust.


12. Moldau – Sun Stroke Projekt & Olia Tira („Run away“)
Platz 12? Jap und es gab eigentlich nur einen richtigen Grund: Das Saxophon-Soli. Natürlich kommt das noch lange nicht an „Baker Street“ an, aber ich mag Saxophon-Solis seit Gerry Rafferty! Ansonsten ist es ein fetziger Song, nur die Bühnenshow wirkt etwas zu hektisch und die Kostüme gehen gar nicht. Trotzdem ein gut gemeinter 12. Rang.


13. Albanien – Juliana Pasha („It’s all about you“)
Ein richtiger Pop-Song und die gehören ja auch irgendwie dazu. Die Show ist etwas zu seicht, da könnte mehr kommen. Aber ansonsten war das ein gelungener Auftritt, im Gegensatz zu einigen folgenden Stücken. Daher erhält Albanien noch einen guten 13. Platz in meiner Liste.


14. Norwegen – Didrik Solli-Tangen („My heart is yours“)
Gerade noch der 14. Platz für den Gastgeber. Die anderen Balladen haben mich mehr berührt, waren für mich schöner anzuhören und haben auch in den Punkten Show oder Kostüm punkten können. Der Norweger wirkt manchmal einfach langweilig. Trotzdem ein schöner Song und ein guter Platz im Mittelfeld.


15. Aserbaidschan – Safura („Drip Drop“)
Na da waren die Millionen die für den Sieg in die Hand genommen sind wohl eher rausgeschmissenes Geld. Die Bühnenshow, der Live-Gesang…das war alles so schlecht das ein Platz in den Top10 definitiv nicht gerechtfertigt wären. Der Song ist eigentlich ganz schön, der Refrain ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber ansonsten ist das ein guter Beitrag. Wäre da nicht die kraftlose, fast schon leise Stimme und die eigenwilligen Bewegungen der Interpretin. Das hat einfach viel kaputt gemacht.


16. Deutschland – Lena („Satellite“)
So weit unten? Ja so weit unten! Wie gesagt ich kann es nicht mehr hören. Trotzdem ist es natürlich zu gut um im letzten Drittel zu landen. Hinter Aserbaidschan weil mir das Lied von Safura einfach besser gefällt. Ansonsten: Song ist ok, Bühnenshow ist äußerst eigenwillig (man kennt sie ja aus dem deutschen Fernsehen), Gesang ist annehmbar. Aber wie gesagt: Ich kann es nicht mehr hören und ich kann mit dem Song einfach nicht viel anfangen, mit der Interpretin auch nicht…aber das hat ja eher was mit ihrer Musik zu tun als mit ihrer Person.
Also wieder nichts mit der Top10, übrigens halte ich einen 9. Platz heute Abend für realistisch, Top5 aber definitiv nicht!


17. Dänemark – Chanee & N’Evergreen („In a moment like this“)
Die Show ist billig und abgewrackt. Der Song klingt zu sehr nach Abklatsch! Auch wenn man gut mitsingen kann und der Sound eigentlich sehr gut ist…mir klingt das alles zu sehr nach „Alles schon mal da gewesen!“. Der Platz ist vielleicht undankbar, aber da muss Dänemark nun durch.


18. Belgien – Tom Dice („Me and my guitar“)
Das ist sogar ein noch undankbarerer Platz als der dänische. Aber es ist einfach nicht mein Ding. Das klingt ebenfalls zu sehr nach Interpreten die seit Jahren die Pop-Charts stürmen. Der Song hat für mich zuwenig Leidenschaft, zu wenig Sehnsucht, er kommt bei mir einfach nicht an. Sorry nicht mein Ding. Daher die schlechte Platzierung für Belgien. Und für Belgien tut es mir irgendwie leid.


19. Armenien – Eva Rivas („Apricot Stone“)
Eigentlich ein netter Song, aber von den Balladen mit die schlechteste. Und was noch viel schlimmer ist: Dieses Kleid! Es hat mich einfach nur noch irritiert und vom Lied abgelenkt, dass ihre Brüste beinahe aus dem Kleid gequetsch wurden. Ebenfalls ein undankbarer Platz, aber die letzten, sehr erfolgreichen Jahre für Armenien schreien auch mal nach einem Absturz. Der wäre dieses Jahr finde ich aber wirklich angebracht. Tut mir leid Armenien.


20. Frankreich – Jessy Matador (Allez! Ola! Ole!)
Irgendwie ein gutes Partylied, eine geile Fußball-Hymne. Hat aber meiner Meinung auch einen sehr schlechten Beigeschmack…nämlich den der Einfallslosigkeit. Von daher reicht es bei mir zwar für eine Top20-Platzierung aber zu mehr nun wirklich nicht. Sollte die Show noch dazu schlecht sein, kann es auch noch tiefer gehen. Schade, ein Jahr nach Patricia Kaas so abzustürzen. Aber so geht es halt im Leben nicht wahr la grande nation?


21. Bosnien & Herzegowina – Vukasin Brajic („Lightning and thunder“)
Einfach ein schlechter Rock-Song. Der Interpret könnte auch Mark Medlock Songs singen. Das Gitarrensoli ist ja noch gut, aber der Rest ist so miserabel…naja. Die schlechte Platzierung liegt auch an den guten Rocksongs die alle rausgewählt wurden. Gegen diese Songs war dieses Stück einfach nur schlecht. Für mich ein gerechtfertiger Platz im allerletzten Drittel. Und zwar weit unten.


22. Griechenland – Giorgos Alkaios & Friends („OPA“)
Um Himmels Willen Griechenland. Kommt da noch mal was Gutes bei euch? Also für mich ist dieses Stück unerträglich. Das ist alles so gewollt und so nervig. Einfach nicht mein Ding. Natürlich auch einfach nicht meine Musik…aber andere Partysongs sind höher eingestuft. Ich kann mich mit diesen, scheinbar typischen, griechischen Stücken einfach nicht anfreunden.


23. Zypern – Jon Lilygreen and The Islanders (“Life looks better in spring”)
Ein Lied wie ein Lüftchen im Frühling. Vom Wind der anderen guten Songs einfach so hinweggefegt wie ein Blatt auf dem Gehsteig. Ein schwacher Song und mit schwach meine ich alles. Die Show, die Stimme, den Song, den Sound…alles schwach. Einschläfernd auf einem der letzten 3 Plätze gelandet.


24. Großbritannien – Josh Dubovie („That sounds good to me“)
Gerade noch am letzten Platz vorbeigeschossen liebe Briten. Aber bitte, was soll dieses Stück denn auch bringen? Eine gute Platzierung? Da muss schon mehr kommen, da hat mir ja sogar Zypern besser gefallen. Der Typ ist so aalglatt und profillos, eigentlich passt er damit sehr gut zum Song. Von der Show verspreche ich mir genauso wenig, da kann ich schon mal nicht enttäuscht werden…positiv überrascht aber sehr wahrscheinlich auch nicht. Also ein verdienter vorletzter Platz.


25. Serbien – Milan Stankovic („Ovo je balkan“)
Gott im Himmel! Lass diesen Song schnell vorbei gehen. Ach was…ich geh einfach aufs Klo wenn dieser Song dran ist. Wahrscheinlich gibt’s Punkte aus dem Balkan…aber das kann nicht wirklich an der Qualität des Stücks liegen. Einfach nur schlecht und ein absolut zu 100% verdienter letzter Platz! Sogar sehr viel schlechter als vieles was im Halbfinale ausgeschieden ist.




Das wäre es wieder einmal mit meiner Bewertung des diesjährigen Eurovision Song Contest gewesen. Natürlich wird das Ergebnis wieder anders aussehen und wahrscheinlich werde ich dieses wieder nicht kommentieren. Warum auch? Das Ergebnis ist ein Ergebnis aus demokratischen Wahlen, die letztendlich nichts anderes als geschmacklicher Natur sind. Politische Gründe und „Nachbarschaftshilfe“ ist zwar ebenso vorhanden, aber nicht so dass ich mich darüber aufregen müsste. In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß und freue mich auf das Finale und auf das nächste Jahr.
2011 in Ankara bzw. Instanbul?

28
Mai
2010

Eurovision Song Contest 2010 - 2. Halbfinale

Na also! Es geht doch! Mehr Glitzer, mehr Feuer, mehr Pyrotechnik, mehr Tanz....mehr, mehr, mehr. Ein tolles 2. Halbfinale mit wenigen Überraschungen, jedenfalls in meinen Augen. Aber auch heute: Immer der Reihe nach!


Litauen – InCulto ("Eastern European Funk")
Humor hat man scheinbar in Litauen. Das ist ja schon einmal sehr positiv. Auch positiv ist dass mal etwas anderes zu sehen war. Es war ganz lustig, aber es gab auch schon sehr viel lustigeres beim ESC. Ein paar Gummigitarren zu funkiger Alternative-Musik und Glitzer-Pants sind zwar ganz witzig, aber auch irgendwie zu wenig. Schön dass es dabei war, aber im Finale muss ich das wirklich nicht noch mal sehen. Also gut dass Litauen ausgeschieden ist.


Armenien – Eva Rivas („Apricot Stone“)
Typische Klänge für den Kulturkreis Armeniens. Das Lied an sich ist ganz schön, poppig mit sinnlichen Tönen. Was mich wirklich störte an dem Auftritt war das Kleid. Oder besser der Ausschnitt des Kleides. Ich meine wir wissen jetzt alle dass die Künstlerin nichts zu verstecken hat, aber muss ich das wissen? Ich finde nein. Na klar auch ich stehe auf weibliche Brüste…aber ich wollte mich eigentlich auf das Lied konzentrieren und nicht darauf ob die Brüste von Frau Rivas gleich aus dem Kleid gepresst werden! Das sah fast schon unappetitlich aus. War für mich ein Wackelkandidat, wäre auch nicht böse wenn sie das Finale nicht erreicht hätte.


Israel – Harel Skaat („Milim“)
Das israelische Lied, komplett auf hebräisch gesungen, gehört für mich im Finale wahrscheinlich nicht zu den Top-Favoriten. Der junge Mann kann singen, ohne Frage. Und teilweise ist das Lied auch sehr schön. Eine langsame Ballade, von der ich zwar nichts verstehe, aber die Sehnsucht und den Schmerz quasi mitfühlen kann. Ich finde auch die hebräische Sprache ganz angenehm, auch daher bin ich ganz zufrieden mit dem Stück. Im Großen und Ganzen ist es mir aber doch zu schwach auf der Brust. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, man hätte mehr draus machen können. Es war für mich zwar ein Wackelkandidat aber letztendlich wohl zurecht im Finale. Nebenbei fand ich es toll dass beim Halbfinale auch, oder besonders, vorwiegend muslimische Länder (wie die Türkei) bzw. Fans aus eben diesen, bei dem israelischen Beitrag gejubelt haben. Manchmal sind diese kleinen Zeichen doch auch einiges wert!


Dänemark – Chanee & N’Evergreen („In a moment like this“)
Nicht nur der Titel klingt vertraut, eigentlich klingt das ganze Lied vertraut. Alles irgendwie schon da gewesen. Manchmal ist aber auch Retorte ganz zufriedenstellend. Das einzige was ich wirklich an dem Beitrag auszusetzen habe ist die Bühnenshow. Das war ja mal ganz schlechtes Kino. Die Trennwand wurde ein paar Sekunden ganz zu Beginn genutzt, war aber eigentlich nur Beiwerk und die Windmaschine hat die Künstler wohl mehr beim Singen gestört als sie irgendwie gut aussehen zu lassen. Jedenfalls sah die kleine Asiatin aus als würde sie gleich einen Atemstillstand kriegen und ein Stück „Vom Winde verweht“. Wenn es auch ein Stück aus der Retorte ist, der Sound geht ins Ohr, der Text ist verständlich, gut zu merken und sogar recht einfach mitzusingen. Zurecht im Finale, auch wenn meine Freude darüber nicht gerade überschäumt.


Schweiz – Michael von der Heyde („Il pleut de l’or“)
Wo wir gerade bei schlechten Bühnenshows sind: Ein Grützi an die Schweiz! Das Lied an sich ist gar nicht schlecht. Manchmal ein wenig schwach, an Stellen an denen man denkt: Jetzt geht’s bestimmt los! Andererseits zumindest ein wenig Abwechslung nach den letzten Nummern. Mehr Pep und mehr Geschwindigkeit. Teilweise kann man sogar gut mitsummen. Nur manchmal reicht das halt nicht. Da braucht es noch ein wenig Show. Der goldene Regen von dem der junge Schweizer da singt, war jedenfalls irgendwo anders herunter gekommen. Auf der Bühne fand man da jedenfalls nichts. Das sah eher nach Pechmarie aus. Die Show war keine und damit war der Song auch schon quasi Herztod. Und auf den Herztod folgt meist auch der Hirntod. In diesem Sinne: Zurecht nicht im Finale.


Schweden – Anna Bergendahl („This is my life“)
Auch dieses Halbfinale hatte seine Überraschungen. Die für mich größte des Abends war dass dieses Stück nicht im Finale zu sehen ist. Das kann man vielleicht auf den Titel schieben, denn solche Liedtitel klingen immer nach Songs die man schon dutzend Mal im Radio gehört hat und mittlerweile abschaltet wenn auch nur davon gesprochen wird. Ich jedenfalls finde keinen vernünftigen Grund für das Ausscheiden der jungen, nach der Entscheidung in Tränen aufgelösten Künstlerin. Die Inszenierung, nämlich nicht die Bühne sondern das Publikum als Show zu nutzen, war grandios und für so ein Stück mehr als ideal. Das war nahezu perfekt für dieses Lied. Es stimmte eigentlich alles. Vielleicht kleine Schwächen in der Kleidung…aber das kann nun wirklich nicht den Ausschlag gegeben haben. Nach der Slowakin werde ich wohl auch die Schwedin zu mir nach Hause einladen und trösten müssen… ;)


Aserbaidschan – Safura („Drip Drop“)
Also hier hörte man einen DER Top-Favoriten für den Sieg. Dafür war es wirklich enttäuschend! Also sollte die Dame noch einmal so einen Auftritt darbieten wird’s nichts mit dem Sieg. Es hilft nicht alles Geld der Welt, wenn man seine Stimme und seine Bewegungen nicht unter Kontrolle hat. Und warum hat sie englisch gelernt? Ich fand es vorher mit diesem komischen Akzent wesentlich symphatischer. Was wirklich positiv an dem Song ist, dass er ins Ohr geht und irgendwie sofort mitzusingen ist. Mir ging es jedenfalls so. Der Auftritt an sich war eher schwach. Der Song aber sehr gut. Daher zu Recht im Finale. Aber für den Sieg muss man sich da echt steigern!


Ukraine – Aljosha („Sweet People“)
Tja und nun mach ich mich unbeliebt. Ich habe bereits viele Verisse über das Lied gelesen, aber ich persönlich fand es gut, sehr gut sogar. Klar das ist eine Art von Musik die auf dem ESC eher unterrepräsentiert ist. Manch einer schreibt sogar das wäre doch gar keine Musik, das wäre nicht einmal Gesang. Nun diesen Leuten sei gesagt: Mal über den Tellerrand schauen. Diese Art von Musik ist eher im Alternative-Bereich einzuordnen und tatsächlich ist diese Art von Musik nicht überall beliebt. Aber warum darf man so etwas nicht auf einem ESC ausprobieren? Und warum sollte dabei nicht das Finale herausspringen. Ich jedenfalls fand den Auftritt insgesamt gut und mir hat alles gefallen. Mir ist nichts sofort negativ ins Auge gesprungen und für mich war und ist das ein klarer Finalkandidat. Und so ist es dann auch gekommen: Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen des Finales. Hör ich gerne noch einmal mehr!


Niederlande – Sieneke („Ik ben verliefd“)
Großartig! Endlich mal wieder etwas typisch holländisches! Drehorgelmusik und Bierzeltstimmung. Das mag den einen nerven, ich find’s toll! Warum soll man nicht mit etwas auftreten was typisch für sein Land ist? Selbst wenn man, leider, damit scheitert? Das war eher kein Lied für die breite Masse, aber vielleicht für die „breite“ Masse. Ein Lied zum feiern, ein Lied das man volltrunken von Liebe oder Alkohol, lauthals mitsingt. Ich fand es jedenfalls super! Schade dass man es im Finale nicht wiedersehen wird. Ich werde es vermissen!


Rumänien – Paula Seling & Ovi („Playing with fire“)
Auch hier bin ich wohl eher nicht Mainstream genug, denn wieder finde ich ein Stück gut zudem ich auch öfter mal negatives gehört hab. Pop-Rock vom Feinsten. Das mögen Pop-Fans vielleicht eher als Rocker, aber ich bin begeistert. Klar die Sängerin sieht ein wenig aus wie Jennifer Rush in Lederpresswurst-Verkleidung, aber wem’s gefällt. Ihr Duett-Partner wirkt auch eher wie ein Möchtegern-Macho der am Vorabend eine Tüte zuviel Aufputschmittel geschluckt hat. Aber das Stück an sich hat was. Feuer auf der Bühne, ein Doppel-Klavier das keines ist und Action ist dabei. Also so vieles von dem was ich sehen will. Show…ja Show…manchmal ist so etwas gar nicht unwichtig und hier war es wahrscheinlich auch dringend notwendig. Ich freue mich jedenfalls für Rumänien und auf ein Wiedersehen im Finale.


Slowenien – Roka Zlindre & Kalamari („Narodnozabavni rock“)
Ach du meine Güte! Was kommt wohl heraus wenn man eine böhmische Folkloregruppe mit einer Softrock-Kombo mischt? Oder wenn man Volksmusik aus einem Städtchen im Schwarzwald mit Rammstein untermalt? Nach dem Beitrag denke ich die Antwort ist: Nichts Vernünftiges! Das Lied hat mich genervt. Der einzige Grund warum ich den Fernseher angelassen hab war die junge Frau im slowenischen Trachtenkleid. Hätte sich die Dame irgendwann die Kleider vom Leib gerissen und in Lack und Leder weitergemacht, wäre es ja vielleicht noch lustig geworden…aber so?! Zu Recht draußen!


Irland – Niamh Kavanagh („It’s for you“)
Es gibt bei Balladen ein Problem: Du musst auf den Punkt singen, um von keiner anderen Ballade zerfetzt zu werden. Balladen sind emotional und so müssen sie dargeboten werden. Balladen müssen den Schmerz, die Hoffnung, das Verlorene, die Sehnsucht, die Gefühle strömen lassen. Der Schmerz muss dir in den Magen fahren und darf bis zum Ende des Liedes nicht mehr gehen. Irland war darin bisher immer Meister! Und zwar ein wahrer Meister. Dieses Mal wäre es beinahe schief gegangen. Der letzte Ton hätte beinahe alles zerstört. Ich hoffe beim nächsten Mal wird es besser…dann könnte das echt grandios werden. Für mich immer noch ein Favorit, wenn es auch eine Steigerung geben muss. Außer dieser kleinen Ecke, war der gesamte Auftritt rund. Ich war berührt!


Bulgarien – Miro („Angel si ti“)
Es gibt Lieder da fällt mir einfach viel zu wenig zu ein. Meist ist das ein schlechtes Zeichen. Und dies ist es auch hier. Ich mag das Stück nicht. Die Frisur des Sänger sieht aus als wäre er zu Beginn der 90er Jahre in einem Strommast hängen geblieben und wäre danach nicht mehr beim Friseur gewesen. Der Auftritt war langweilig und das Lied auch. Das war einfach nichts. Und nichts zu kommentieren wird schwer. Der absolute Todesstoß war aber etwas anderes! Die Dramaturgie des Stücks war komplett im Eimer. Normalerweise kommt es doch so: Vorspann, die Geschichte wird aufgebaut, zwischendurch der Refrain der die Hauptaussage des Songs beinhaltet. Und dann ein fulminanter Schluss der noch einmal alles abrundet, den Schlusspunkt setzt, quasi die Geschichte beendet. Ohne diesen Schluss wie würde ein solches Lied also wirken? Genau! Wie halbfertig, halbgar, ungenießbar. Und so war es hier. Das Lied hört auf und man denkt: Häh? Stromausfall? Text vergessen? Ach vorbei…wie vorbei??? HÄH??? Das Finale wäre unverdient gewesen.


Zypern – Jon Lilygreen & The Islanders („Life will be better in spring“)
Och nöööö. Da hör ich mir ja lieber den Belgier an, als den Waliser der für Zypern auftritt. Das Lied ist so seicht wie der Frühling den er da besingt. Einschläfernd. Der Auftritt hat auch nicht wirklich aufgeweckt. Klar der kann singen, keine Frage…aber ein bisschen mehr darf es doch schon sein oder? Also mehr als langweilig fällt mir da nicht ein. Da wären Schweden, Kroatien oder Holland aber die besseren Finalteilnehmer gewesen. Völlig zu Unrecht im Finale! Grottiges Lied.


Kroatien – Feminnem („Lako je sve“)
Vielleicht waren das einfach zu viele Lieder dieser Sorte. Zu viel Pop, zu viele Frauen in Kleidern die Gefühle vortrugen. Da muss dann halt einer drunter leiden. In diesem Fall sogar drei und zwar die drei Sängerinnen die schon einmal beim ESC dabei waren. Damals allerdings nicht für Kroatien. Eigentlich ist das ein sehr schöner Song dargeboten von drei durchaus hübschen Frauen. Ich hätte mich über eine Finalteilnahme gefreut und daran auch nichts auszusetzen gehabt. Zu wenig Show? Zu gute Gegner in diesem Musiksegment? Wer weiß…schade ist es allemal. Manchmal ist halt doch nicht alles einfach (Lako je Sve = Alles ist einfach).


Georgien – Sopho Nischaradse („Shine“)
Manchmal wird man auch einfach positiv überrascht! Hatte ich noch gedacht gegen die irische Ballade komme niemand heran, auch keine ausgebildete Musical-Sängerin, wurde ich eines besseren belehrt. Denn die Georgierin hat eindeutig besser gesungen und kraftvoller. Das Lied finde ich zwar nicht so schön wie das irische, aber genauso hat es mich berührt! Und das ist natürlich wichtig bei Musik, jedenfalls für mich. Auf alle Fälle eine Überraschung die für mich absolut verdient im Finale zu finden ist. Und nach dem Auftritt könnte es sogar für meine Top10 reichen. Viel Bewegung, viel Tanz, klar für eine Musical-Sängerin, schöner Song, schöne Stimme…da hat alles gepasst. Super!


Türkei – Manga („We could be the same“)
Rock! Na klar da bin ich natürlich gleich dabei. Gitarrensounds, schnelle Lichteffekte, Pyrotechnik, viel mit Schwarz und Weiß gearbeitet, gutes Stück, Musiker auf der Bühne und keine Schauspieler. Das hatte doch was! Wenn ich das Video doch etwas langweilig finde, der Live-Auftritt hat mich voll überzeugt. Das hat mir als Rocker, kurz vor Rock im Park einfach derbe Spaß gemacht. Ich stand schon in Rocker-Stellung vor dem Fernseher…einfach geil.
Andere werden es nicht mögen, aber es ist halt meine Musik. Verdient im Finale und wahrscheinlich ziemlich hoch in meinen Top10!





Das war es mit dem 2. Halbfinale. Definitiv besser als das erste Halbfinale und somit freue ich mich auch sehr aufs Finale am Samstag. Meine Bewertung der restlichen 5 Teilnehmer (die Big4 Frankreich, Großbritannien, Spanien und Deutschland sowie Vorjahressieger Norwegen) folgt morgen. Ebenso meine finale Geschmackstabelle. Und wie immer heißt es auch hier: Mein Geschmack, mein Eindruck!

Have fun!
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