Ankündigungen auf dem Schulklo - Wie würdest du reagieren?
Heute morgen habe ich auf dem Weg zur Arbeit Radio gehört und leider Gottes die Nachrichten erwischt. Normalerweise komme ich lieber vor neun oder kurz nach neun im Büro an...dann habe ich wenigstens die Chance Musik im Radio zu hören.
Jedenfalls erzählte die nette Nachrichtensprecherin (oder besser die Nachrichtensprecherin mit der netten Stimme) von einem angekündigten Amoklauf an einer deutschen Schule. Auf besagter Schule soll auf einem Schulklo die Nachricht gestanden haben dass an diesem Tag ein Amoklauf stattfinden wird. Es ist nicht bekannt welche Sätze daneben standen - vielleicht ein paar Hochkaräter wie: "Lieber in der Kaiserin als im perator", "Die Muschi ist kein Grammophon, sie spielt auch keine Lieder, sie ist ein Erholungsort für steifgewordne Glieder", "Paul war hier" oder "Herr Müller ist ein Arschloch".
Die Nachrichtensprecherin sprach weiter und informierte mich dass den Eltern der Schüler freigestellt sei ob sie ihre Kinder an diesem Tag zur Schule schicken. Ebenso seien die Lehrer und die Schüler selbst nicht verpflichtet zu erscheinen.
Als ich diese Worte hörte dachte ich laut: "Das ist doch nur Farce, da wollte jemand genau dies provozieren." Im Gegenzug schlug mir mein Hirn eine Gegenfrage vor die Stirn: "Wie hättest du als Vater entschieden?"
Nun schwierig....ich bin natürlich jetzt schlauer und weiß: Es hat keinen Amoklauf gegeben und somit bin ich mir weiterhin sicher dass es nur eine Farce war. Ein schlechter Schülerstreich. Aber hätte ich mein Kind in die Schule geschickt? Nach all diesen schlimmen Amokläufen in den letzten Jahren? An Schulen und Universitäten in den USA, an einer Schule in Finnland erst kürzlich, an diversen Schulen in Deutschland? Hätte die Angst nicht gesiegt? Ist es nicht ähnlich mit den Kofferbomben? Wie reagieren wir bei einem herrenlosen Koffer, den wir an einem verlassenen Bahnsteig finden? Mir ist das nie passiert und ich denke immer: Ach lass dich nicht von ein paar Muselmännern einschüchtern, die wollen doch nur das du Angst hast! Ja das ist richtig....sie wollen Panik schüren! Aber das beantwortet nicht die Frage: Wie hätte ich reagiert?
Nun bei einem herrenlosen Koffer besteht die Gefahr in erster Linie erstmal für mein Leben, ich kann also die Entscheidung mit mir selbst aushandeln. Aber ein Amoklauf an einer Schule? Ich würde mein Kind gefährden....mich selbst unglücklich machen können und meine Familie zerstören. Von Selbstvorwürfen und Zweifeln mal abgesehen. Andererseits ist ein Leben aus Angst kein wirklich anzustrebendes Dasein.
Ich habe relativ schnell eine Antwort gefunden....ich würde mein Kind zu Hause lassen und ab einem gewissen Alter würde ich über solch eine Sache sogar ganz offen sprechen. Ich würde meinem Sohn/meiner Tochter wahrscheinlich erklären dass ich aus Angst um jemanden gehandelt habe, den ich liebe....aber das Angst nicht unser Leben bestimmen sollte. Kinder sollten sicher aufwachsen und ohne Angst. Umso trauriger dass es so schwierig ist das heute hinzubekommen.
Ich möchte die Frage gerne in die Blogospähre weitergeben: Lieber Blogger - wie hättest du als Vater/Mutter reagiert?
Jedenfalls erzählte die nette Nachrichtensprecherin (oder besser die Nachrichtensprecherin mit der netten Stimme) von einem angekündigten Amoklauf an einer deutschen Schule. Auf besagter Schule soll auf einem Schulklo die Nachricht gestanden haben dass an diesem Tag ein Amoklauf stattfinden wird. Es ist nicht bekannt welche Sätze daneben standen - vielleicht ein paar Hochkaräter wie: "Lieber in der Kaiserin als im perator", "Die Muschi ist kein Grammophon, sie spielt auch keine Lieder, sie ist ein Erholungsort für steifgewordne Glieder", "Paul war hier" oder "Herr Müller ist ein Arschloch".
Die Nachrichtensprecherin sprach weiter und informierte mich dass den Eltern der Schüler freigestellt sei ob sie ihre Kinder an diesem Tag zur Schule schicken. Ebenso seien die Lehrer und die Schüler selbst nicht verpflichtet zu erscheinen.
Als ich diese Worte hörte dachte ich laut: "Das ist doch nur Farce, da wollte jemand genau dies provozieren." Im Gegenzug schlug mir mein Hirn eine Gegenfrage vor die Stirn: "Wie hättest du als Vater entschieden?"
Nun schwierig....ich bin natürlich jetzt schlauer und weiß: Es hat keinen Amoklauf gegeben und somit bin ich mir weiterhin sicher dass es nur eine Farce war. Ein schlechter Schülerstreich. Aber hätte ich mein Kind in die Schule geschickt? Nach all diesen schlimmen Amokläufen in den letzten Jahren? An Schulen und Universitäten in den USA, an einer Schule in Finnland erst kürzlich, an diversen Schulen in Deutschland? Hätte die Angst nicht gesiegt? Ist es nicht ähnlich mit den Kofferbomben? Wie reagieren wir bei einem herrenlosen Koffer, den wir an einem verlassenen Bahnsteig finden? Mir ist das nie passiert und ich denke immer: Ach lass dich nicht von ein paar Muselmännern einschüchtern, die wollen doch nur das du Angst hast! Ja das ist richtig....sie wollen Panik schüren! Aber das beantwortet nicht die Frage: Wie hätte ich reagiert?
Nun bei einem herrenlosen Koffer besteht die Gefahr in erster Linie erstmal für mein Leben, ich kann also die Entscheidung mit mir selbst aushandeln. Aber ein Amoklauf an einer Schule? Ich würde mein Kind gefährden....mich selbst unglücklich machen können und meine Familie zerstören. Von Selbstvorwürfen und Zweifeln mal abgesehen. Andererseits ist ein Leben aus Angst kein wirklich anzustrebendes Dasein.
Ich habe relativ schnell eine Antwort gefunden....ich würde mein Kind zu Hause lassen und ab einem gewissen Alter würde ich über solch eine Sache sogar ganz offen sprechen. Ich würde meinem Sohn/meiner Tochter wahrscheinlich erklären dass ich aus Angst um jemanden gehandelt habe, den ich liebe....aber das Angst nicht unser Leben bestimmen sollte. Kinder sollten sicher aufwachsen und ohne Angst. Umso trauriger dass es so schwierig ist das heute hinzubekommen.
Ich möchte die Frage gerne in die Blogospähre weitergeben: Lieber Blogger - wie hättest du als Vater/Mutter reagiert?
Floh82 - 2007/11/15 17:29
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Thomas_D - 2007/11/18 22:52
Schwere Entscheidung. Ich als Vater hätte meinen Sohn wohl auch daheim gelassen. Was aber viel beunruhigender ist, ich hätte wohl Angst und ein ungutes Gefühl mein Kind weiterhin zu dieser Schule zu schicken. Ich hoffe ich stehe in 5 Jahren nicht vor solch einer Entscheidung. Gibt es überhaupt eine alternative, wäre eine Privatschule eine alternative? Schlimm das unsere Gesellschaft inwzischen nicht mehr davor sicher ist. Wie kann ich mein Kind überhaupt davor schützen? Das sind alles Fragen mit denen ich mich künftig auseinandersetzen muß.
herr-schmidt - 2007/11/19 12:57
Klarer Fall: Ich hätte mein Kind zu Hause gelassen.
Ich bin zwar ein risikofreudiger Mensch, allerdings nur, wenn es sich um mein Leben handelt. Sobald ich andere, insbesondere Menschen, die mir nahe stehen, gefährden könnte, mutiere ich zu der Mutter der Porzellankiste.
Ich bin zwar ein risikofreudiger Mensch, allerdings nur, wenn es sich um mein Leben handelt. Sobald ich andere, insbesondere Menschen, die mir nahe stehen, gefährden könnte, mutiere ich zu der Mutter der Porzellankiste.
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