26
Mai
2010

Eurovision Song Contest 2010 - 1. Halbfinale

Nun ist es also soweit!
Das erste Halbfinale des Eurovision Song Contest stand gestern an.

Wieder werde ich jeden Teilnehmer nach meinem Geschmack beurteilen und wieder werde ich vor dem Finale am Samstag meine persönliche Hitliste erstellen. Und wieder einmal wird es ja doch anders kommen als mein Geschmack es sieht.

Aber eins hat sich doch geändert: Ich habe dieses Jahr das erste Mal alle Beiträge bereits vorher als Video gesehen. Trotzdem bewerte ich wieder auch die Show…denn die ist meiner Meinung nach sehr wichtig bei einem ESC-Auftritt.

Also: Let the Show beginn!

Die Teilnehmer der Halbfinals immer nach der Reihenfolge ihrer Auftritte!


Moldau – Sun Stroke Project & Olia Tira (“Run away”)
Also ich wollte nicht wegrennen. Ich bin anfangs etwas skeptisch gewesen, aber letztendlich war der Song ein guter Start. Der Look der Sängerin ist mir etwas zu pseudo-futuristisch mit diesen riesigen Ohrringen und der blauen Gesichtsbemalung. Eher eine Mischung aus Modesünden der frühen 80er Jahre, Pseudo-Indianischen Kunstwerken und Starlight Express. Mit Rollschuhen hätte die Sängerin zumindest auch als Wagon der E-Lok durchgehen können. Was mir wirklich gefällt an diesem Stück…und damit meine ich wirklich, wirklich gut gefällt, ist das Saxophon-Soli! Na liebe Leser, in welchem bekannten und bei mir sehr beliebten Stück der 70er Jahre kam auch so ein Saxophon-Soli vor? Genau, in Gerry Rafferty’s „Baker Street“, ein Klassiker!
Für mich ist Moldau verdient im Finale. Wenn auch nicht der stärkste Beitrag.


Russland – Peter Nalitch & Friends („Lost and forgotten“)
Man stelle sich einen russischen Männerchor vor und dann eine alte Geschichte aus der Zarenzeit. Irgendwie klang das so. Irgendwie melancholisch, irgendwie schön. Was hier bereits auffiel war das wenig Feuerwerk und andere Effekte im Halbfinale zu finden sein werden. Aber bei dem Stück fiel das auch kaum auf. Ich war eh auf die Geschichte konzentriert die der junge Mann da sang. Ich fand’s gut! Zurecht im Finale.


Estland – Malcolm Lincoln („Siren“)
Es gibt so Lieder, so Auftritte...die sind einfach nichts für mich. Da steht ein junger Mann auf der Bühne mit Klamotten…also ich frag mich was dieses Tuch sollte was da hing. Naja also die Klamotten waren mir irgendwie suspekt (nein eigentlich nur dieses Tuch…also ich kenne ja Tücher die man in die Brusttasche steckt…aber doch nicht dahin?!?!?!). Das Stück an sich hat mich jetzt auch nicht so wirklich berührt. Es war nett…das komische Türglockengebimmel nervte mich irgendwann und dass er sich immer so komisch mit der Kamera gedreht hat und dieses Rumgehüpfe war auch nicht sonderlich angenehm. Alles in Allem bin ich recht froh es nicht noch mal sehen zu müssen.


Slowakei – Kristina Pelakova („Horehronie“)
Und wer hat es geahnt? Also am meisten natürlich ich…aber wer noch? Ja dieses Jahr ist es wieder soweit! Nachdem mir im letzten Jahr wieder einmal eine Frau aus dem hohen Norden das Herz gestohlen hat, ist es diesmal eine Frau aus dem Osten Europas. Genauer aus der Slowakei! Kristina ist ein schüchternes Mädchen dass über die schöne Gegend Horehronie singt, eine bei Touristen beliebte Naturschönheit der Slowakei. Und so stell ich mir ein Mädchen vom Land doch vor oder? Also mal davon abgesehen dass sie nicht von daher kommt…aber sie könnte es ja theoretisch sein. Wie dem auch sei: Das Mädchen namens Kristina hat mein Herz erobert. Seitdem ich das erste Mal das Video gesehen hab…und im Halbfinale hat sie es wieder getan. Eigentlich möchte ich jetzt, wo sie leider ausgeschieden ist, in die Slowakei fahren und mit ihr Händchen haltend durch den Wald laufen. Alles andere geht mir so was vom Arsch vorbei ;)
Außerdem klingt doch Horehronie fast wie mein Vorname… also ist das sowie ein Lied an mich…ähem ;)
Naja…ich sehe sie leider nicht wieder im Finale. Mein Herz weint!


Finnland – Kuunkuiskaajat („Työlki Ellää“)
Als ich dieses Lied das erste Mal gehört hab, habe ich gar nicht mehr aufgehört zu grinsen und mitzuwippen. Klar das ist eher die Kategorie Folk und Weltmusik, aber so was find ich immer spannend anzuhören. Für mich war das ein super Auftritt und ein super Song. Ich fühlte mich mitgenommen, hatte Lust mitzutanzen oder mitzusingen. Sowas kann ich mir gut auf einem finnischen Gartenfest vorstellen. Einfach feiern und Spaß haben. Ich kann es absolut nicht nachvollziehen, genau wie bei der Slowakei, dass die Finninnen nicht dabei sind im Finale. Da waren andere aber deutlich schlechter und deutlich langweiliger in meinen Augen.


Litauen – Aisha („What for?“)
Ach du meine Güte, was hat die denn an? Das war mein erster Gedanke. Dann dachte ich „Oh schöne Augen“ und dann wieder „Ach du meine Güte was hat die denn an?“. Der letzte Gedanke hat dann aber doch die gesamte Zeit überwogen. Was auch immer das für ein Kleid war…was es darstellen sollte, wie viel es kostet oder was für ein Stoff verwendet wurde: Es war hässlich! Es sah aus wie eine Mischung aus Schlafanzug und Märchenfilm. Irgendwie schwer einzuordnen…also dass eine Frau sich ein solch hässliches Kleid anzieht…naja jedem das seine. Ansonsten war der Song nicht wirklich groß…auch nicht schlecht, aber halt auch nicht groß. Irgendwie untergegangen aufgrund der guten Künstler davor. Zu Recht nicht im Finale.


Serbien – Milan Stankovic („Ove je Balkan“)
Also mal ehrlich: Das war in meinen Augen einer der schlechtesten Songs des Halbfinales. Und den will ich nun wirklich nicht im Finale sehen…werde ich aber leider nicht drum herum kommen. Die Frisur von dem Typen sah irgendwie nach Beatles auf Modern aus…nur schlechter. Und der Song war auch eher zum Abgewöhnen. Die Show war jetzt auch nicht gerade der Bringer. Also tut mir leid…aber ich verstehe beim besten Willen nicht wie der Song es ins Finale geschafft hat. Da hat es aber dutzend bessere Stücke gegeben…und in der Vergangenheit Serbiens finden sich jetzt schon einige bessere ESC-Songs des Landes als dieser. Das so einer gegen Kristina gewinnt *wein*


Bosnien & Herzegowina – Vukasin Brajic („Thunder and lightning“)
Ich bin der Rockmusik ja sehr aufgeschlossen, um nicht zu sagen ein Fan dieser Musikrichtung. Aber das was ich hier gehört habe, hat mich nun wirklich nicht begeistert. Und wieder stelle ich mir die Frage wie es dieser Song geschafft hat ins Finale zu kommen? Da gab es mindestens einen Song, in der gleichen Stilrichtung, der besser war und das ist Mazedonien (dazu später mehr). Hier hat es doch an allem gefehlt: An rockiger Ausstrahlung, an zünftigen Rocksounds, an einer schmissigen Melodie. Gut, vielleicht ist das jetzt übertrieben denn so schlecht war es nun auch nicht…aber der andere Rockbeitrag war meiner Meinung in allen Belangen besser. Absolut unverdient im Finale.


Polen – Marcin Mroziński („Legenda“)
Hm…eigentlich ganz symphatischer Song. Aber auch irgendwie nicht das richtige für den Abend. Zu schwach auf der Brust. Und die Show war auch eher langweilig. Ein bisschen Schneewittchen mit dem giftigen Apfel in der Hand, ein bisschen Ausdruckstanz und das war’s. Die Geschichte die das erzählt haben soll ist zwar bestimmt rührend, aber irgendwie auch nicht so wirklich eindrucksvoll. Für die Autofahrt ins Büro wäre das ein guter Song…mehr aber auch irgendwie nicht. Das war wohl nichts Polen. Nicht im Finale.


Belgien – Tom Dice („Me and my guitar“)
Ich gönne Belgien den Finaleinzug! Erstens weil es halt Belgien ist und ich finde die haben mal wieder einen Platz im Finale verdient und zweitens weil dieser Beitrag sich doch sehr von den anderen Beiträgen abhebt. Zwar klingt der Solokünstler wie diese englischsprachigen metrosexuellen Männer die in letzter Zeit auf musikalischer Ebene aus dem Boden sprießen wie Unkraut. Aber nun es ist halt modern. Und es kommt an. Außerdem ist ein Solokünstler nur mit seiner zu besingenden Gitarre auf der Bühne auch mal was Positives. Schließlich geht es hier eigentlich um Musik und nicht um das Drumherum. Zurecht im Finale, wenn ich es auch persönlich nicht als meinen Geschmack empfinde.


Malta – Thea Garrett („My dream“)
Aus Malta kommen meist Frauen die tatsächlich singen können. So auch hier! Die Frau kann singen, keine Frage. Und die Stimme ist auch annehmbar zu hören. Der Song…nunja da kann man drüber streiten. Ein typischer Song, eine typische Ballade, die typische Inszenierung eines Traums…also ihres Traums in diesem Fall. Gut, was diese komische Bühnenshow sollte bleibt erstmal offen. Als der Kommentator sagte es solle eine Taube darstellen musste ich doch etwas komisch gucken. Erst dachte ich an einen Engel…und dann habe ich das Ding einfach ignoriert. Manchmal ist weniger mehr…
Irgendwie hätte ich dem Song nicht das Finale gegönnt…und so ist es ja dann auch gekommen. Diesmal nicht Malta.


Albanien – Juliana Pasha („It’s all about you“)
Ich fand den Song bereits gut als ich das erste Mal das Video gesehen hab. Auch der Auftritt war in Ordnung. Gehörte sicher nicht zu den Besten des Abends, aber es war eine ganz solide Popnummer mit eingängigem Sound und Refrain. Ich gebe dem Stück nicht viele Chancen im Finale, aber finde ihn wie gesagt ganz ok. An der Show ist nicht viel zu meckern, sie ist genau wie der gesamte Song solide. Nichts wirklich außerordentliches, aber solide Leistung. Zurecht im Finale.


Griechenland – Giorgos Alkaios & Friends („OPA“)
Was war das? Eigentlich könnte ich fast das gleiche schreiben wie letztes Jahr über Griechenland. Für mich ein Stück ohne Seele mit unterlegten Handyklingeltönen! Na den Leuten scheint es ja gefallen zu haben…ich fand’s grausig. Der einzige Lichtblick: Endlich mal ein wenig Show, ein wenig Effekte, ein wenig was Action. Ansonsten für mich zu Unrecht im Finale. Mag ich nicht, will ich nicht wieder hören.


Portugal – Filipa Azevedo („Há Dias Assim”)
So langsam entwickelt sich Portugal zu meinen Geheimfavoriten…Jahr für Jahr. Endlich wieder eine schöne Ballade. Die junge Frau hätte theoretisch meine portugiesische Kristina werden können…aber Südländerinnen sind nie hoch in meinem Kurs gewesen. Trotzdem ein schönes Stück. Ich glaube aber das Irland, sollte es hoffentlich ins Finale kommen, diesem Stück noch etwas Lehrstoff geben wird…denn die irische Ballade fegt dieses Jahr alle Balladen weg, aber warten wir mal erst das zweite Halbfinale ab. Ich freue mich für Portugal und über eine schöne Ballade im Finale.
Zurecht im Finale!


Mazedonien - Gjoko Taneski („Jas Ja Imam Silata“)
Ich verstehe es immer noch nicht. Ich hätte es ja jetzt auf den Geschmack der Zuschauer schieben können, aber die softigere Rocknummer aus Bosnien & Herzegowina ist ja auch weitergekommen. So bleibt mir nichts außer über eine verpasste Chance Mazedoniens zu trauern. Aber mal ehrlich: Was den Rock angeht war hier alles besser als beim bosnischen Beitrag. Wirklich alles! Vielleicht lag es daran dass in einigen Szenen der Show der Sänger wirkte als würde er gerade die Frauen schlagen die da um ihn herum tanzen. Vielleicht kam das nicht an. Keine Ahnung. Ich kann es mir nicht erklären…denn wie gesagt: Das war der beste Rock-Beitrag des Abends!


Weißrussland – 3+2 („Butterflies“)
Man könnte den Weißrussen vorwerfen kitschig zu sein…ich fand’s schön. Klar die Schmetterlingsflügel auf dem Rücken waren wirklich Kitsch erster Sahne. Aber mich hat der Song berührt! Und Show gehört halt dazu und an diesem Abend war für mich viel zu wenig Show vertreten. Ich kann den Refrain schon mitsingen und es war das erste Lied das mir nach dem Aufstehen tatsächlich sofort ins Ohr kam. Und wenn das ein Lied mit mir macht ist es für mich eindeutig zu Recht im Finale! Da kann Gegenwind kommen wie will…ich fand’s super!


Island – Hera Björk („Je Ne Sais Quoi“)
Das war ein krönender Abschluß des Abends. Eine Disco-Dance-Nummer. Schnell, mit guten Beats und kräftiger Stimme. Perfekter Abschluß. Das hat noch mal Adrenalin und Lust auf das nächste Halbfinale gemacht. Die rundliche Sängerin ist jedenfalls zu Recht im Finale! Der Auftritt war super, der Song war spitze…Ende der Ansage.



Das waren meine Kommentare zum ersten Halbfinale. Ich wünsche mir für das zweite Halbfinale mehr Show! Mehr Feuer! Mehr Tanz! Mehr Aktivität auf der Bühne! Mehr Kostüme! Mehr Farben! Mehr Glitzer! Einfach mehr Show!!!!

Bis zum nächsten Halbfinale!
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