14
Okt
2008

Once in a lifetime...

Wie ein warmer Frühlingswind streichelten die Worte den Jungen am Meer, während er in die Ferne blickte. Das Mädchen mit dem schwarzen Haar war lautlos an ihn heran getreten. Plötzlich stand sie da, blickte ihn lächelnd an und ihre Augen drangen ohne Schmerz in seine Seele. Jedes gehauchte Wort war der Flügelschlag eines Engels, jede gesprochene Zärtlichkeit war wie ein lang ersehnter Kuss.

Zu jener Zeit waren sie allein mit sich und den Sternen in der Ferne. Hätten sie die gemeinsame Einsamkeit gewählt, auf einem fernen Planeten, ohne anderes Leben, ohne Fremdes dass eine Gefahr für ihre unheimliche Bindung darstellte, wäre die Geschichte vielleicht anders verlaufen. Doch so gab es keine andere Wahl, zwischen all den anderen Seelen am unendlichen Strand.

Sie nahm seine Hand in die ihre und sie gingen ein kleines Stück. Die Wellen rollten geräuschlos an Land und benetzten ihre Füße mit Wasser. Nach ein paar Schritten drehte sie sich zu ihm, sah in sein glücklich, überraschtes Gesicht. Nackt stand sie vor ihm, nur das Seidentuch, grau wie ein trüber Herbstmorgen, verdeckte das nötigste. "Sag was du fühlst...trau dich nur", sagte sie und er sprach: "Ich liebe dich" und sie lächelte und öffnete ihr Herz. Der Junge am Meer war glücklich. Kein Tag in seiner Erinnerung der schöner war.

Doch schon bald waren es die anderen am Strand, die so vieles unerträglich machten. Sie wollte nur ihn und sie wollte ihn allein, er wollte nur sie, doch ohne andere zu verlassen. Der Stein des Anstoßes war nur ein kleiner, der seine Ferse verletzte und ihn veranlaßte zurückzubleiben. Ihre Hände trennten sich, doch bevor das Mädchen mit dem schwarzen Haar ging, ließ sie einen glitzernden Gegenstand in den Sand fallen. Seine Hände griffen ganz langsam nach diesem Etwas und hoben es behutsam auf. Als er seinen Kopf wieder hob, war das Mädchen verschwunden. Irgendwo an diesem unendlichen Strand ging sie nun ihren Weg.

Und heute, nach so langer Zeit, geht auch er seinen Weg. Doch manchmal denkt er noch an das Mädchen mit dem schwarzen Haar. Dann sucht er am Strand nach einer Fußspur, doch zwischen diesen Abertausenden findet er nicht die ihre. So bleibt ihm nur das glitzernde Etwas dass er einst vom Sand aufhob und in sein Herz schloß. Dort in seinem Herzen, in einer kleinen, verschlossenen Ecke, liegt dieses Ding. Es ist eine Träne - Lacrima.
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Floh's Blog

Die Welt ist eine Scheibe Leberkäse.

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