22
Mai
2015

Eurovision Song Contest - 2. Halbfinale

Und schon geht es weiter mit dem 2. Halbfinale. Ich warne vor einer Flut von Balladen (an dieser Stelle sei gesagt: Ich habe gelernt, dass Balladen eigentlich keine Balladen sind. Balladen sind im Deutschen eine bestimmte Erzählform. Das Englische "ballads" hat eine andere Bedeutung. Aber sei es drum...wir wissen was gemeint ist)!
In meinen Augen war das 2. Halbfinale stärker, als das erste. Viel Spaß mit meiner Bewertung!


Litauen: Monika Linkytė u. Vaidas Baumila - "This time"

Das Halbfinale beginnt mit einem fröhlichen Liedchen zum Mitpfeifen. Der Text ist zwar ziemlich dümmlich, weil einfach und relativ inhaltsleer, aber wenigstens bringt der Auftritt Farbe in die bisher sehr Balladen-lastige Veranstaltung. Trotzdem geht mir das Händchen halten, der auf Kommando vorgetragene Kuss und der angesprochene Text doch eher auf die Nerven. Als Einstieg war es ok....aber ich hatte es absolut nicht im Finale gesehen. Nun da ist es allerdings gelandet. Wahrscheinlich eben weil es im Gegensatz zu vielen anderen Fröhlichkeit vermittelt.

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Die Dame ist bestimmt ganz ansehnlich. Aber das Lied hat mich so dermaßen genervt, dass ich mich auf die Frau nicht konzentriert habe. Und dann der dumme Text und das Kleidchen mit dem sie über die Bühne hüpft. Ohne der Künstlerin zu nahe treten zu wollen aber....das Lied könnte den Eindruck hinterlassen sie hätte die Schule nach der 6. Klasse für immer verlassen.


Irland: Molly Sterling - "Playing with numbers"

Tja und bei so vielen Balladen kommt es auch, wie es kommen muss. Eine meiner Lieblingsballaden fliegt hohen Bogens raus. Aber ein wenig hatte ich es schon befürchtet. Die Irin ist erst 17, man schätzt sie aber für Mitte 20. Eine vollreife, rauchige Stimme, die super zu dem Song passt. Sie berührt mich mit ihrem Titel, ihre Gefühle wirken echt. Sie erzählt mir eine traurige Geschichte und ich höre ihr gerne zu. Das Lied steht auf meinem Einkaufszettel, auch wenn es im Finale nicht dabei sein wird. Vielleicht lag es an der langweiligen Inszenierung, aber was erwartet man schon von einer Ballade? Vielleicht störte das Piano ein wenig? Vielleicht störten die Musiker im Hintergrund? Vielleicht war es doch zu viel Licht für so ein trauriges Lied? Man weiß es nicht. Ich vermute es hielt den anderen starken Stücken einfach nicht stand. Für mich war und ist es ein Ohrwurm.
Sehr schade Molly....ich hoffe du genießt das Finale trotzdem in einem IrishPub und genießt dein Guiness!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Wüsste ich nicht, dass sie erst 17 ist....ich würde hier Dinge schreiben, die ich nicht laut sagen darf.
Mal im Ernst: Die Frau hat etwas, was mich tief berührt. Eine tolle Stimme, ein bezauberndes Gesicht und hübsche Augen. Und sie wirkt auch sehr sympathisch. Also wenn ich mal in Südirland bin, wäre ich nicht abgeneigt in einem Pub zu sitzen, mit einem irischen Bier in der Hand und einer Session von Molly Sterling. Und danach vielleicht noch zu ihr? ;-)


San Marino: Anita Simoncini u. Michele Perniola - "Chain of lights"

Nein... wie süß!
Wir stellen uns vor: Die Disney-Parade (oder wie diese Sendung auch immer geheißen hat) schickt, unter den typischen Klängen von Kompositionen des Altmeisters Ralph Siegel, zwei verträumte Teenager zum ESC. Genau das könnte das Ergebnis sein!
Alles an diesem Auftritt schreit nach Walt Disney und "Erkenne Siegel-Songs nach 5 Sekunden".
Ich meine das gar nicht böse oder kritisch. Ich habe still vor mich hin gelächelt, es war aber auch zuckersüß. Gut, die zwei zarten Stimmchen waren doch noch etwas schwach auf der Brust, aber wer will das bei 2 16jährigen schon bemängeln? Weder Text noch Musik waren irgendwie ausgefallen. Und alles andere auch eher uninteressant.
In diesem Sinne hoffe ich, die beiden hatten Spaß und genießen ihre restlichen Tage in Österreich.
Das Finale wäre aber auch wirklich nicht gerechtfertigt gewesen. Mit gar nichts!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Wie gesagt ist die junge Dame 16 Jahre alt. Für die Altersgruppe bin ich erstens mittlerweile viel zu alt und zweitens habe ich jegliches Interesse an dieser Altersklasse verloren. Ich verspüre jedenfalls keine Lust dem hübschen Püppchen die Butterbrote für die große Schulpause zu schmieren ;-)


Montenegro: Knez - "Adio" (zu Deutsch: Abschied)

Kommen wir zu einem Lied, dass endlich mal in der Heimatsprache gesungen wird. Wird ja sonst auch langweilig und außerdem mag ich die slawischen Sprachen irgendwie.
Das Lied finde ich ansprechend, wenn auch nicht gerade den fetten Burner. Peppte aber das Halbfinale sprachlich auf und wird das auch im Finale tun. Zum Song gibt es wenig zu sagen....geht schon in die Richtung "Typisch Balkan", wenn auch nicht zu sehr. Es wirkt modern und trotzdem einigermaßen "volkstümlich".
Der Sänger....naja...er ist ein Profi, das ist klar. Aber dieser "Kevin-Kurany"-Gedenkbart....trägt man das heute noch? Und wenn ja, auch in seinem Alter (48)? Zusammen mit den zwei Ohrringen sieht es ein wenig aus, als hätte der Mann gestandenen Alters ein wenig Probleme mit dem selbigen.
Aber sonst: Willkommen im Finale Montenegro. Und danke für ein wenig slawische Sprache im Finale! Das kommt von Herzen!


Malta: Amber - "Warrior"

Hm....ein schwerer Fall. Das Lied hat durchaus Möglichkeiten ein Ohrwurm zu werden. Aber alles, Bühnenbild, Gesang, Kleid, Performance...war halbgar. Wie nicht ganz gewollt. Auf halber Strecke liegengeblieben. Es war einfach mehr drin. Es hätte mehr Power gebraucht, vielleicht ein paar weitere Lichteffekte, vielleicht ein wenig mehr oder ausgefallenere Pyrotechnik. Irgendetwas, dass den "Warrior" unterstreicht. So war der Krieger eher eine alternde Hausfrau mit einem Nudelholz in der Hand, die sich eigentlich schon aufgegeben hat. Gegen Ende erst wurde der Krieger ein wenig wach...aber da war ich leider schon des Kämpfens müde.
Irgendwie zurecht nicht im Finale!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Tja das Lied hat mich leider dazu gebracht, mich nicht näher mit der Sängerin zu beschäftigen. Sie hat allerdings auch kein großes Interesse bei mir geweckt. Hübsche Frau, aber irgendwie untergegangen. Vielleicht fehlte etwas Ausstrahlung.


Norwegen: Mørland u. Debrah Scarlett - "A monster like me"

Und nun: Mord!
Und außerdem: Mein Favorit seit ich den Song kenne und das erste Mal gehört habe!
Im Song geht es um einen in der Kindheit begangenen Mord. Und darum, dass man nicht der ist der man vorgibt und daher von seinem Partner/seiner Partnerin besser verlassen wird. Ein Kracher!
Ich habe Gänsehaut, ob ich das Video anschaue, den Live-Auftritt oder nur den Song höre. Ich weiß nicht warum, aber mit läuft es kalt den Rücken runter.
Ein gelungener Song, eine der besten und dunkelsten Balladen des diesjährigen ESC....zumindest in meinen Augen und Ohren. Der Bühnenauftritt ist perfekt. Kein großes Schnickschnack, nur die beiden grandiosen Stimmen und geschickte Lichteffekte. Ein Wahnsinn! Ich kann nicht aufhören dieses Lied zu hören und zu lieben.
Zurecht im Finale!!!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Debrah Scarlett ist eine echtes Ginger-Girl...also eine Rothaarige. 21 Jahre jung...und auch hier eine Frau die reifer wirkt. Und nicht nur das. Debrah wird vielleicht nicht die Allerschönste sein, die dieses Jahr beim ESC auftritt...aber sie hat die größte, die ALLERGRÖSSTE und heftigste Ausstrahlung. Ein Charisma das mich mit offen stehendem Mund glatt vom Hocker wirft. Und sie sieht hübsch aus, auch wenn ihr die Spanierin oder die Estin die Schau stehlen könnten. Mit ihrem Ausdruck, ihrer Ausstrahlung könnte sie alle anderen ausstechen! Dieses leicht mysteriöse, leicht sensible und schmerzerfüllte und ein kurzes aufblitzendes Lächeln...und wirklich schöne Augen. Ach einfach toll!
Und eine Frau die mich beim Singen den Tränen nahe bringt....kann nur beste Chancen auf mein Herz haben. Go Debrah, go Debrah!


Portugal: Leonor Andrade - "Há um mar que nos separa" (zu Deutsch: Es gibt ein Meer, das uns trennt)

Und wieder eine Ballade, diesmal eine rockigere. Und auf Landessprache gesungen, ein dicker Pluspunkt. Portugal hat es aber beim ESC häufig schwer. Das Finale haben sie schon länger nicht erreicht und sie haben es mit vielen Stilen versucht. Diesmal kam wahrscheinlich auch Pech dazu. Eine Ballade unter vielen und diese konnte nicht herausstechen. Vielleicht etwas durch die rockigere Musik und die fremde Sprache. Aber vielleicht fehlte dadurch auch etwas der Zugang zum Song. Ich finde den Song persönlich nicht schlecht, wenn ich portugiesisch könnte würde ich vielleicht sogar mitsingen. Aber nach Norwegen war eine weitere Ballade wohl nur Beiwerk. Um dagegen anzukommen war das Stück zu einfach. Ohne großen Höhepunkt oder Außergewöhnliches. Vielleicht waren an diesem Abend auch zu viele Auftritte dunkel gehalten.
Irgendwie schade um Portugal, aber auch ein wenig verständlich, dass es nicht im Finale landete.

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Eine sehr hübsche, jungen Frau. Lack ist jetzt nicht so meins, passt aber zum Song. Überhaupt passt das Outfit gut zu ihr. Ich hätte mich gefreut sie wiederzusehen. Besonders weil ich doch Portugal für das bessere Spanien halte. Aber dieses Jahr wird mein Herz wohl doch eher Richtung Spanien schlagen. Vielleicht ist mir Leonor auch einfach zu jung...ist ja gerade erst 20 ;-)


Tschechien: Marta Jandová u. Václav Noid Bárta - "Hope never dies"

Und noch eine Rockballade. So langsam wurde es dann wirklich etwas zu viel!
Aber schließlich ist es Marta Jandova! Die Frontfrau der deutsche Alternative-Band "Die happy". Bekannt auch für einen Song mit Revolverheld oder zusammen mit Apocalyptica. Die Stimmen der beiden Künstler sind reif, ausgebildet und harmonieren doch recht gut. Eigentlich ein schöner Song, wird aber wohl nicht den Platz auf meiner Einkaufsliste finden. Dafür ist er einfach zu seicht, zu schwach. Auch der Auftritt ist nichtssagend, da hilft auch nicht die Schuhe auszuziehen und hinter die Bühne zu werfen liebe Marta.
Tschechien ist das erste Mal nach einigen Jahren wieder dabei....und ich fürchte wir werden es wieder lange Zeit nicht mehr beim ESC sehen. Denn für das Finale hat es nicht gereicht und damit wird das Interesse der Tschechen wohl wieder gegen 0 sinken.

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Wir sprechen immerhin von Marta Jandova. Einer Frau die ich alleine für einige Lieder auf meinem IPod liebe. Immerhin 41 ist Marta schon, sieht aber immer noch top aus! Nur weil es Marta Jandova ist, hätte ich ihr den Finaleinzug gewünscht. Aber das Lied muss halt auch stimmen. Gewinnen wird sie mein Herz nicht....einige ihrer Lieder haben es ja schon gewonnen ;-)


Israel: Nadav Guedj - "Golden Boy"

Oh. Mein. Gott!
Als er erst einmal irgendwas von Mama singt, wurde mir schon schlecht. Bitte nicht wieder eine Ode an die eigene Mutter. Aber nein....es wird ein Party-Hit. Mit so eindrucksvollen Liedzeilen wie "And before I leave, let me show you Tel Aviv" (zu Deutsch: Und bevor ich gehe, las mich dir Tel Aviv zeigen). Ja genau. So etwa dieses Niveau.
Gut bei einem Party-Song muss es ja nicht um den Text gehen. Hauptsache die Beats hauen rein und die Show gibt was her.
Naja gut, das kann man durchaus so sehen. Aber da sind ja noch die Schuhe!
Klar, wenn man ein Golden Boy ist, muss man ja auch Gold tragen. Aber hätte nicht eine goldene Krawatte gereicht? Müssen es zur schwarzen Anzughose, zum schwarzen Jackett und zum weißen Hemd ausgerechnet GOLDENE FLÜGELSCHUHE sein? Was soll bitte das? Hermes? Der griechische Gott der Redekunst? Der Schutzgott der Reisenden? Und was hat griechische Mythologie mit Israel am Hut?
Ist mir ja auch egal....immerhin hat es nach dem ganzen Geweine ein bisschen gefetzt.
Nur deshalb ist der Finaleinzug für mich verständlich. Ansonsten...naja


Lettland: Aminata - "Love injected"

Endlich! Endlich mal keine 0815-Ware! Endlich keine Ballade! Endlich kein Musikstil der schon dutzende Male lief!
Electro-RnB würde ich das jetzt mal nennen wollen. So richtig einordnen lässt sich das aber vielleicht gar nicht. Experimentell würde auch gut passen.
Und Mut zum Anderssein sollte belohnt werden! So auch beim ESC! Und so geschah es auch!
Wenn ich auch befürchtete dieses Kleinod würde im Massenstream einfach untergehen, täuschte ich mich doch gewaltig. Dafür mein Dank an alle Menschen die für diesen Song angerufen haben.
Wie gesagt ist der Song schwer einzuordnen. Man muss ihn wohl selbst hören...weil er sich auch schwer beschreiben lässt.
Die gesamte Performance war stimmig und passte wunderbar zu dem Song. Die Künstlerin hat den Song nicht nur selbst geschrieben, sie performt ihn auch sehr individuell, wie wohl nur sie ihn performen kann. Ein Geheimtipp!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Die dunkelhäutige Lettin ist wohl die exotischste Erscheinung beim diesjährigen ESC. Und vielleicht die individuellste Künstlerin. Ich finde nun wirklich keine passende Schublade für Aminata.
Mein Herz wird sie nicht gewinnen, aber mein Interesse hat sie geweckt!


Aserbaidschan: Elnur Hüseynov - "Hour of the wolf"

Unendlicher Pathos! So könnte man den Beitrag von Aserbaidschan beschreiben. Ich weiß nicht so wirklich was ich davon halten soll. Auf der einen Seite ist der Song gar nicht schlecht, aber irgendwie fehlt auch irgendetwas. Vielleicht gingen mir auch einfach so langsam die Balladen auf den Keks.
Die Bühnenshow ist komisch. Also zumindest die Tänzer. Passend zum Lied sollen sie wohl Wölfe darstellen. Also das hätte man sich sparen können...wie Wölfe sehen die nicht aus, eher wie Deppen.
Im Finale werden wir es wiedersehen. Mal sehen ob ich es mir bis dahin noch schöner gehört habe.


Island: María Ólafs - "Unbroken"

Es ist immer etwa doof, wenn ein Lied an ein anderes erinnert. Wenn dann aber die Künstlerin auch noch an die Künstlerin erinnert, die mit eben der anderen Erinnerung vor 2 Jahren gewonnen hat, glaubt man so langsam nicht mehr an einen Zufall. Will die junge Isländerin etwa die Dänin kopieren, die 2013 gewonnen hat?
Nicht falsch verstehen "Only Teardrops" ist schon anders als "Unbroken", aber irgendwie erinnert mich der Auftritt Marias zu sehr an Dänemark 2013. Das gleiche feenhafte, dieses Mal sogar mit Feenstaub (da musste ich dann beinahe kotzen), ebenfalls barfuß und überhaupt das Gesamtbild. Das sah aus wie Emelie de Forests kleine Schwester.
Wie auch immer: Für den Finaleinzug hat es eh nicht gereicht. Dafür war die Ballade viel zu schwach und von (schwachen) Balladen hatte man nun wirklich die Schnauze voll.

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Süß ist sie ja. Aber die Erinnerung an Emelie die Forest ist so lebhaft, das sogar die immer größer werdende Antipathie die ich dieser gegenüber verspürte, sich auf die Isländerin überträgt.
Mein Herz bleibt ihr verschlossen!


Schweden: Måns Zelmerlöw - "Heroes"

Und nun der Top-Favorit auf den Gesamtsieg. Ein perfekt inszenierter, hochmoderner Pop-Song aus den Schmieden der Pop-Perfektionisten. Die Bühnenshow sitzt wie aus dem Guss! Der Song geht ins Ohr und ist leicht mitzusingen. Der Text ist leicht verständlich und eingängig. Gleiches gilt für den Sound.
Es gibt kaum etwas zu bemängeln. Der ein oder andere will einen anderen Song in dem Lied erkennen. Das kann ich persönlich nicht unterschreiben. Der gemeinte Song ist zwar durchaus ähnlich, aber es gibt auch hörbare Unterschiede. Die Bühnenshow ist auch teilweise abgeguckt, aber was soll's. Im Grunde ist das erst einmal teilweise unberechtigtes Rumnölen.
Grundsätzlich ist das ein sehr gutes Stück Musik und verdient im Finale!


Schweiz: Mélanie René - "Time to shine"

Nach Schweden konnte man eigentlich nur verlieren. Besonders mit na? Mit was wohl? Genau...einer Ballade. Eine poppige RnB-Ballade. Aber das hat jetzt echt gereicht!
Ist ja ein ganz nettes Lied, aber nett ist auch nur der große Bruder von Scheiße! Von mir aus auch der Kleine. Wie auch immer...
Der Song war schneller vergessen, als ich "Time to Shine" sagen kann. Und so war es dann auch nichts mit dem Finaleinzug für die Schweiz. Da hat auch die fade Bühnenshow nicht geholfen....zum tausendsten Mal Bäume....warum hat jeder vierte Kandidat Bäume im Hintergrund? Irland, Schweiz, Aserbaidschan, Ungarn, Armenien, Polen....hab ich wen vergessen? Und was haben die mit der Zeit zu strahlen zu tun? Ach was...ist ja auch egal. Tschüss Schweiz, bis nächstes Jahr!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Auch Melanie gehört zu den exotischeren Künstlerinnen dieses Jahr. Was damit zusammenhängt, dass man wenige dunkelhäutige Schweizerinnen kennt. Auch hier eine sehr hübsche Frau...aber es tut mir leid Melanie....Balladen waren jetzt echt nicht mehr drin.


Zypern: Giannis Karagiannis - "One thing I should have done"

Aber was sag ich?! Keine Balladen mehr? Keine langsamen, traurigen Lieder mit ähnlichen Botschaften (Herzschmerz, Leid, Verzweiflung)? NEIN WIRKLICH NICHT ZYPERN!!!!
Eric Clapton hätte dieses Lied wahrscheinlich zu einem Juwel gemacht. Aber der Zypriot hat in etwa die Wirkung einer Schlaftablette. Typische Gitarrenklänge (Eric Clapton eben) und lyrischer, Herzschmerz-Gesang der eine tragische Geschichte erzählen will (ERIC CLAPTON?!?).
Der Brille tragende Sänger (hat hier jemand Eric Clapton gesagt?) gibt alles auf der Bühne (was nicht sehr viel ist...also bewegungstechnisch) und hat es dann auch ins Finale geschafft.
Wie er das gemacht hat ist mir ein Rätsel! Wahrscheinlich fühlten sich einige Frauen angesprochen. Ich habe keine Ahnung. Ich fürchte mich ein bisschen vor dem Wiedersehen im Finale. Am besten gehe ich da Bier wegbringen. Oder versuche während des Liedes eine ganze Flasche zu leeren ohne abzusetzen......................Challenge accepted!


Slowenien: Maraaya - "Here for you"

Yes! Slowenien reißt mich aus der tiefen Starre der Depression. Und womit? Mit Retro-Style. Ich könnte die Sängerin für ihr Kleid verreißen. Schließlich trägt sie die Gardinen meiner ersten Wohnung und die hingen da wahrscheinlich auch schon seit den frühen 70er Jahren. Die Soul-Pop-Nummer erinnert an die 60er. Und irgendwie wirkt es doch modern, aber Retro ist ja sowieso wieder hip. Und was für einen Ohrwurm Slowenien dieses Jahr aufs Parkett bringt! Man möchte mitsingen, mitswingen und tanzen. Das Lied macht gute Laune und wie!
Die Sängerin und ihr Mann, der im Hintergrund am Keyboard begleitet, sind scheinbar noch nicht lange im Geschäft. Kann auch nicht sein, sonst hätte ich fragen müssen wieso Slowenien die erst in diesem Jahr schickt? Jahrelang krebst Slowenien im ESC herum....ab und an mal Finale, aber sonst war oft im Halbfinale Schluss (aber in meinen Ohren nicht immer gerechtfertigt). Aber Slowenien gehörte immer schon zu meinen Lieblingen.....und umso mehr freut es mich, dass der Finaleinzug geschafft ist! Und vielleicht noch mehr? Irgendwie unwahrscheinlich besonders nachdem klar ist, dass sie im Finale anfangen werden, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Und wieder eine schöne Frau, mit SEHR schönen Augen! Aber der 60er-Stil macht es etwas kaputt. Außerdem steht sie ja sogar mit dem eigenen Mann auf der Bühne. Das wird also nichts....aber liebe Marjetka (so ihr Name): Slowenien ist immer eine Ecke in meinem Herzen sicher!


Polen: Monika Kuszyńska - "In the name of love"

Moment? War da nicht was im 1. Halbfinale mit Behinderten? Hatte ich nicht erwähnt, dass neben den Finnen noch eine weitere Künstlerin mit Behinderung beim ESC vertreten ist?
Richtig! Und da wären wir auch schon beim polnischen Beitrag!
Die Ballade (ich kann es ja auch nicht ändern!) wird von einer Künstlerin gesungen, die nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist und an den Rollstuhl gefesselt ist.
Nun kann man dem polnischen Beitrag, besonders nach dem Finaleinzug, vorwerfen um Mitleid gebettelt zu haben. Die Künstlerin sitzt natürlich erkennbar im Rollstuhl auf der Bühne und dann werden später im Hintergrund auch noch Bilder von ihr gezeigt....vor dem tragischen Unfall.
Leider finde ich das Lied insgesamt etwas schwach....was einfach auch an der Menge der Balladen liegt. Es war nicht die schlechteste Ballade, aber halt auch nicht die schönste...zumindest für mich.
Es freut mich, für die Botschaft, dass eine Behinderte im Finale ist! Aber ich bin wirklich nicht sicher, wie sehr hier Mitleid eine Rolle gespielt hat.
Trotzdem: Wir sehen es im Finale wieder und ich will darüber nicht weiter spekulieren. Das wäre auch ungerecht der Sängerin gegenüber. Denn singen kann sie....unbestritten!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Trotz Behinderung: Es handelt sich um eine schöne Frau, die auch noch ungefähr in meinem Alter ist. Also endlich mal kein junges Gemüse, sondern eine gestandene Frau. Und hinter so einer Frau, mit diesem Schicksal, könnte ich mir vorstellen zu stehen...bedinungslos!


Das war es mit der Besprechung des 2. Halbfinals. Ein insgesamt etwas zu schwermütiger Abend. Aber trotzdem hat es Spaß gemacht. Wir lesen uns dann Samstag wieder mit meiner persönlichen Hitliste. Dieses Jahr wird mir die Entscheidung nicht ganz leicht fallen. Ich habe einige Favoriten. Und auch der Kampf um mein Herz kann spannend werden...oder gibt es doch schon erste Anzeichen für eine Entscheidung?
Wir werden sehen ;-)

P.S. Alle Aussagen beruhen rein auf meinem Geschmack....von heute und gestern...kann ja morgen schon wieder anders aussehen ;-)

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