20
Mai
2015

Eurovision Song Contest 2015 - 1- Halbfinale

Das 1. Halbfinale vom gestrigen Dienstag ist vorbei. In meinen Augen ein eher schwaches Halbfinale mit einigen, wenigen Höhepunkten. Aber dennoch gibt es einiges zu besprechen...also los!


Moldawien: Eduard Romanyuta - "I want your love"

Der Contest beginnt mit einem netten, aber typischen 0815-Popsong. Grelle Lichter, die angesprochene Popmusik und ein paar halbnackte Polizisten und Polizistinnen als Tänzer. Moldau bringt dieses Jahr einen guten Einstiegssong, aber mehr auch nicht. Ein gewisses Ohrwurm-Potenzial war und ist erkennbar....aber das war es dann auch. Könnte man auch gut im Radio hören oder in der Disco...aber mehr so als Zwischengang. Als Einstieg quasi...und das war es ja auch. Wäre für das Finale in Ordnung gewesen, aber so kam es nicht. Rausgeflogen und ich weine dem Lied keine Träne nach.


Armenien: Genealogy - "Face the shadow"

Der Song hat genau einen geilen Moment....wenn nach ca. 50 Sekunden eine der Sängerinnen ins Lied einsteigt. Die Stimme und das Gesicht kriegt mich. Der Rest ist in Ordnung, aber auch etwas langweilig. Aber was will man auch von einem Lied mit einer Friedensmessage erwarten. Eigentlich geht es ja sogar um den Völkermord an den Armeniern zu Anfang des 20. Jahrhunderts, aber da dieses böse Wort besonders in der Türkei nicht gerne gehört wird, spricht man es nicht aus. Ich tue es allerdings dafür!
Als das was der Song ist und wofür er steht, funktioniert er auch! Aber nicht als das Rumgeiere das um den Begriff und die Bedeutung gemacht wird.
Die Sänger kommen aus allen möglichen Erdteilen, sind aber Armenier. Das wird auf der Bühne auch sehr hübsch auf einer Karte des Planeten auf dem Boden dargestellt. Ansonsten ist die Bühnenshow eher ruhig gehalten, die Bedeutung kommt auch so bereits rüber.
Es hat fürs Finale gereicht, was mich ein wenig wunderte. Geht für mich aber in Ordnung!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Ja diese Wertung gibt es auch dieses Jahr. Und als erste davon profitieren, darf die angesprochene Sängerin, die nach ca. 50 Sekunden ins Lied einsteigt. Die in Armenien lebende Sängerin hat tatsächlich Eindruck bei mir hinterlassen. Ich kann es nicht einmal genau erklären. Ich denke die Ausstrahlung, das leicht orientalische wird mich angesprochen haben. Auf diese Dame freue ich mich jedenfalls. 2009, als sie bereits einmal für Armenien mit ihrer Schwester auftrat, ist sie allerdings nicht weiter aufgefallen. Das Lied fiel damals gnadenlos bei mir durch!


Belgien: Loïc Nottet - "Rhythm Inside"

Man stelle sich einen Milchbubi vor, so die Sparte "Schuljunge auf dem von den reichen Eltern bezahlten katholischen Elite-Internat". Gepresst in eine Mischung aus einem eine Nummer zu kleinen Konfirmationsanzug und einem Gehrock der SS-Reiterstaffel. Und dazu tanzt er nicht einmal, sondern...marschiert? Und irgendwann liegt er wie der tote Soldat am Boden? Und die Grimasse gegen Ende ist auch durchaus....überflüssig?
Den Song finde ich eigentlich gut. Er gehört auch zu den Mitfavoriten und das nicht zu Unrecht. Aber der Auftritt? Naja bei den ganzen Friedensliedern (dazu später mehr) ist ein wenig militaristischer Drill vielleicht das Richtige. Die Tänzer in Weiß sind jedenfalls nicht besser. Passt aber gut zum Beat des Lieds, das muss man sagen. Zurecht im Finale! Aber der Auftritt hinterlässt doch das ein oder andere Fragezeichen bei mir.
Und eine Bitte fürs Finale: Schickt den Jungen mal in den Puff oder so....der braucht Eier! MEHR EIER!


Niederlande: Trijntje Oosterhuis - "Walk along"

Und wieder einmal haben wir hier ein Paradebeispiel für "Wie versaue ich mir den Auftritt und den Song so richtig". Die letzten beiden Jahre waren super Holland....aber dieses Jahr war ein Reinfall!
Beginnen wir mit dem....Kleid? Ich bin kein Modekenner, daher kenne ich den Begriff für diese....Art von Kleidung nicht.....man möge mir verzeihen. Da steht also eine reife Frau auf der Bühne die einen schwarzen....Umhang mit Kartoffelsäcken trägt? An den Beinen pustet sich alles auf und unten gucken kleine Füßchen raus. Es sah ein wenig aus, als hätte sie eine Woche lang vor Aufregung in die Buxe geschissen.
Dann der Start des Auftritts....was sollte der Trauerflor vor den Augen, die mir 20 Sekunden lang erst einmal, teilweise unscharf, ins Gesicht starren?
Und schließlich die farbigen Buchstaben auf der linken Hand. Die ganze Zeit frage ich mich "Was um Himmels Willen soll das und was steht da?" Dann erkenne ich "Ah da steht LOVE...aber warum? Und warum so undeutlich?". Nach fast 2 Minuten die Auflösung....Schwarzlicht wird eingeschaltet und zack leuchten die Buchstaben nun....und zwar für ganze verdammte 20 Sekunden!!!! Ich habe gottverdammte 2 Minuten versucht es zu verstehen und dann der verdammte Mist für 20 Sekunden???? Seid ihr verrückt?
Und peng war das Lied vorbei. Worum ging es eigentlich? Schon klar, irgendwas mit Liebe. Wahrscheinlich eine Trennung. Aber wahrscheinlich ist er abgehauen, wegen der vollgeschissenen Hosen. Völlig zurecht nicht im Finale!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Kleid? Schlecht! Auftritt? Schlecht! Bestimmt eine sympathische Frau...aber der Gesamteindruck war miserabel! Tut mir leid, ich habe heute kein Foto für dich!


Finnland: Pertti Kurikan Nimipäivät - "Aina mun pitää" (zu Deutsch: Ich muss immer)

Wenn es um das Thema Behinderungen und Inklusion geht, ziehe ich mich meist etwas zurück. Es ist ein sensibles Thema und ich weiß zu wenig darüber, als das ich mir eine fundierte Meinung zutraue. Klar habe auch ich in meinem Leben Berührung mit körperlich und geistig behinderten Menschen gehabt, aber nie sehr enge Verbindungen. Das mag auch an einer gewissen Unsicherheit liegen, ungelogen. Aber ich traue mir durchaus zu einige Dinge an Inklusion zu kritisieren und auch diesen Auftritt!
Finde ich es gut, dass Behinderte (unter anderem mit Down Syndrom) auf eine riesige Bühne gestellt werden und einer großen Öffentlichkeit wie auf dem Servierteller dargeboten werden? Nein! Ist das ungerechtfertigt? Vielleicht.
Mir gefiel der Auftritt dieser Kombo nicht. Ich mag Punkrock, am Musikstil lag es also bei mir nicht. Ich muss allerdings sagen, dass es für einen Punk-Song schon ein relativ schlechter war. Aber Punk darf fast alles, schon klar.
Trotzdem: Ich hatte kein gutes Gefühl dort behinderte Menschen zu sehen....einer Situation ausgesetzt die ich absolut nicht einschätzen kann. Ich war froh es nicht im Finale sehen zu müssen.
Es gibt dieses Jahr noch einen Song der von einer Behinderten vorgetragen wird. Und zwar einer Rollstuhlfahrerin....davon verspreche ich mir mehr. Und zwar auch was die Message angeht und zwar im Sinne aller behinderten Menschen!


Griechenland: Maria Elena Kyriakou - "One last breath"

Eine Ballade....von denen gibt es dieses Jahr doch einige. Aber eigentlich ist das jedes Jahr so. Dieses Mal ist es aber durchaus spürbar. Sehr viele Lieder sind besinnlich, traurig oder ernst. Viele Themen die in den Songs behandelt werden, sind Negative. Krieg, von Eltern verlassene Kinder, Trennungen, Völkermord, das "Jubiläum" des 1. Weltkriegs, Mord.....fröhliche Lieder gibt es nicht sehr viele.
Dieses hier ist eine typische Ballade...ein bisschen was von James Bond und noch typischer Pop-Ballade der 90er. Jedenfalls für meine Ohren. Das Lied war nicht schlecht, ich behielt es aber auch nicht sehr im Ohr. Berührt hat es mich nicht wirklich....was für so ein Lied eigentlich tödlich ist. Die hübsche Griechin mit dem Monsterausschnitt bis kurz vorm Bauchnabel war natürlich ein Augenschmaus. Für das Finale hat es gereicht, aber es gab auch nicht sehr viel Gegenwehr, wenn man ehrlich ist.

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Wie gesagt - sehr hübsche Frau. Und sie weiß mit ihren Reizen zu spielen. Bei diesem Kleid und dem fleißigen Einsatz der Windmaschine habe ich mir schon ein wenig gewünscht das vorne halb offene Kleid würde nicht halten und meine niederen Instinkte würden bedient ;-)


Estland: Elina Born u. Stig Rästa - "Goodbye to yesterday"

Und jetzt einer der Favoriten auf den Gesamtsieg! Und auch für mich gehört das estnische Lied zu den Top-Favoriten. Auch wenn es sich ebenfalls um eine Ballade handelt. Hier ist es eher eine Pop-Ballade im modernen Gewand mit leichten klassischen Elementen, besonders zu Beginn, die ich aber keiner Epoche zuordnen konnte. Inzwischen habe ich was von 60er Jahre gelesen. Das Duett besingt quasi die eigene Trennung. Tragisch, tragisch. Aber es ist ein Song zum mitsingen und "mittanzen", wenn man so will. Einige Textstellen inkl. Refrain kann ich bereits mehr oder weniger mitsingen. Den Song würde ich mir definitiv kaufen. Das Duo (Mann + Frau) macht seine Sache gut. Keine Kleider-Unfälle, die Stimmen sind toll und angenehm zu hören. Das Bühnenspiel ist nicht bombastisch inszeniert, was auch nicht passen würde, sondern sehr stilvoll. Einziger Vorwurf (der eigentlich kein Vorwurf ist): Vielleicht hätte die Dame das Kleid im Ausschnitt etwas lockerer tragen können. Die Brüste wirken sonst doch sehr ins Licht gerückt. Obwohl mir das ja auch durchaus gefällt ^^.
Mehr als zurecht im Finale! Ich freue mich und drücke die Daumen jetzt schon!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Aber hallo! Was für eine Frau! Und der Beweis: Eine Frau mit leichten Kurven, also mit normaler Figur, wird einem Hungerhaken immer die Show stehlen. Und diese Augen....und ich meine wirklich die Augen! 20 Jahre alt soll die Dame sein....wow. Sie sieht älter aus, vollreif. Eine echte Frau! Also wenn mich Elina so bitten würde nicht zu gehen, sondern zu bleiben.....zum Teufel, meine Antwort wäre klarer als österreichische Gebirgsbäche! Ich bleibe! In diesen Armen würde ich sterben! ;-)


Mazedonien: Daniel Kajmakoski - "Autumn Leaves"

Es ist immer schlecht, wenn man bei einem Auftritt irgendwann abgelenkt wird. Ich wurde abgelenkt, als plötzlich 3 farbige Männer im Hintergrund erschienen und den Background-Chor gaben. Erstens hatte ich bei dieser Pop-Ballade nicht mit einem Background-Chor gerechnet und bei diesem Stück war ich auch verwirrt über die Hautfarbe. Denn Soul, RnB oder HipHop, also was man umgangssprachlich schwarze Musik nennt, hatte ich eigentlich mit dem Stück nicht verbunden. Das ist natürlich ein unsinniger Gedanke....schließlich können Weiße ja auch RnB oder Soul singen und Schwarze Volksmusik. Warum auch nicht? Aber mich hat es in diesem Moment verwirrt. Und obwohl das Lied gut ist und ich es mir im Finale gewünscht hätte....es ging dadurch etwas verloren. Dazu kam, dass ich den Text nicht in den Ohrwurm-Modus bekommen habe. Der Sound schon eher....aber mitsingen ging irgendwie nicht. Und nach den Esten war es wahrscheinlich auch schwierig bei mir in Erinnerung zu bleiben. Wahrscheinlich war mein Kopf noch immer mit Elina beschäftigt (diese Augen...). Und letztendlich war es einfach mal genug mit Pop-Balladen und Trennungsschmerz.
Nicht im Finale, was ich schade finde. Aber irgendwie auch akzeptabel.


Serbien: Bojana Stamenov - "Beauty never lies"

Dafür hätte dieses Lied sehr gerne rausfliegen dürfen. Aber das ist wahrscheinlich das diesjährige Lieblingslied der großen, homosexuellen Fangemeinde des ESC. Eine typische "Ich bin wie ich bin"-Hymne. Vorgetragen von einer, der man glaubt aufgrund ihres Aussehens auch Spott und Häme ausgesetzt zu sein. Gefühlte 210 kg Lebendgewicht sprechen eine eigene Sprache.
Der Song ist ein langsam beginnender Electro-Disco-Song. Ein schlechter in meinen Ohren. Als Partyhit zwischen all dem Geflenne aber durchaus eine willkommende Abwechslung.
Ansonsten? Der Auftritt? Klar, die Dame muss eine Garderobe tragen die ihrem Körperumfang gerecht wird....damit wäre dieses Thema schon erledigt. Die maskierten Tänzer in Weiß, sind farblos...bis sie sich die Kleider vom Leib reißen (zum Glück nur die Tänzer). Dann geht die Party in bunten Kostümchen so richtig ab. Besser als die Fahnen die sie zu Anfang ohne erkennbaren Grund auf die Bühne getragen haben.
Das Finale war in meinen Augen nicht gerechtfertigt, dafür war der Song zu schlecht. Aber wenigstens bringt es Farbe in die Musikauswahl des Finales. Und außerdem hat die homosexuelle ESC-Gemeinde ihren bunten Vogel. Sind die auch zufriedengestellt und können die Klappe halten ;-)

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Ich möchte wirklich niemandem wehtun und niemanden beleidigen. Sagen wir einfach: Die Dame ist zu viel Frau für mich. Viel zu viel!!!!


Ungarn: Boggie - "Wars for nothing"

Und dieses Jahr gibt es bei mir auch eine Überraschung. Als ich hörte worum es in dem Lied geht, wie es klingt und wer es singt....da habe ich die Hände über den Kopf geschlagen. Eine Friedenshymne! Aus Ungarn! Von einer jungen Frau mit sanfter Stimme!
In mir wuchs der Gedanke: "Ich werde es hassen". Und das dachte ich auch so lange, bis ich den Auftritt gesehen hatte. Denn was soll ich sagen? Das Lied, der Auftritt...funktioniert!
Es gibt keinen großen Kitsch oder unpassende Dinge auf der Bühne. Es ist alles recht dunkel gehalten, bis zum Finale im Hintergrund eine grüne Wiese mit Baum steht. Der Auftritt ist auf das nötigste reduziert, mit leichten Blickfängern im Hintergrund die zum Nachdenken einladen.
Die Botschaft kommt tatsächlich an! Ich schaue gespannt auf den Bildschirm und lausche den Worten. Ich glaube die Geschichte, ich glaube der Künstlerin die mahnenden Worte und gebe ihr Recht. Sie erzählt von den Kriegen um nichts, von den Kriegen um überflüssige Dinge. Und das Lied endet, ohne dass ich meine Augen abgewendet habe, ohne einen Schluck getrunken zu haben, ohne irgendetwas anderes getan zu haben, als aufmerksam zuzuhören.
Bingo! Finaleinzug und ich kann nur sagen: Zurecht!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Ein bisschen zu brav vielleicht, aber dennoch eine bildhübsche Frau. Die 29-jährige wirkt ein wenig wie die süße Nachbarin, die hilflos versucht einen Reifen zu wechseln. Man geht lächelnd zu ihr, hilft ihr und lädt sie dann zu einer Tasse Tee ein. Und während man mit ihr über das Elend in der Welt spricht, kommt man sich vielleicht näher. Also ich hätte nichts dagegen ;-)
Und außerdem: Ich habe selten jemanden so süß "punishment" singen gehört ^^


Weißrussland: Uzari u. Maimuna - "Time"

0815 + Geige. Über das Lied gibt es irgendwie wenig zu sagen. Man könnte das Video zerpflücken, aber darum geht es hier nicht. Hier zählt nur der Auftritt und nicht das Musikvideo. Zum Video hätte ich vieles über Elfenohren schreiben können, die hat er aber für den Auftritt abgenommen. Sonst wäre es wahrscheinlich doch zu lächerlich geworden. Der Beat ist nicht schlecht, der Refrain ist gut singbar...wenn man denn Lust verspürt mitzusingen. Ich jedenfalls verspürte diese Lust nicht. Vielleicht ein wenig mit pfeifen....aber das war es dann auch schon. Die Geigerin hat auch nur ihr Musikgerät in Szene gesetzt...sich selbst eigentlich so gut wie gar nicht. Bühnenshow uninteressant. Also eigentlich....komm lass es. Nicht im Finale und gut ist. Völlig zurecht ausgeschieden!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Naja nur für das Geige spielen? Ne dafür gibt es keine Punkte. Wobei ich gerne mehr von ihr gesehen und gehört hätte. Ein gewisses Grundinteresse kann ich nicht verhehlen.


Russland: Polina Gagarina - "A million voices"

Nun soll es hier nicht politisch werden. Aber zum Einstieg muss es das wohl! Klar kann man aus Russland bei einer Liebes- und Respekt-Hymne aktuell etwas kritisch schauen. Friede und Liebe auf der Welt? Von einer Russin vorgetragen? Das mag dem ein oder anderen ein Dorn im Auge sein. Aber wie gesagt: Darum soll es hier nicht gehen! Denn die politische Einstellung der Sängerin zu aktuellen Tagesthemen kennen wir nicht. Und vielleicht meint sie einfach das, was sie singt. Respekt, Toleranz und Frieden. Versuchen wir es ihr doch einfach zu glauben!
Die Sängerin ist klasse, der Song ist auch gut. Die Bühnenshow ist, wie immer aus Russland, klasse. Etwas zu sehr Pathos, aber auch das ist typisch russisch. Das Kleid ist bombastisch, aber mir gefällt es irgendwie. Ein blonder, ganz in weiß gekleideter Glitzer-Leuchte-Engel....ja das ist kitsch, aber es ist gut gemachter Kitsch. Und zum Song: Also ich habe heute Morgen einen Ohrwurm genau von diesem Lied gehabt. Später auch von anderen...aber "A million voices" war der Erste.
Für mich zurecht im Finale, ganz ohne Politik und Drumherum. Einfach ein guter Song, den ich gerne wiederhöre und eine hübsche Frau die ich gerne wiedersehe!

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Osteuropäerinnen sind bei mir oft positiv bewerten worden. Ich weiß auch nicht warum. Auch hier muss ich sagen: Eine hübsche Frau, von der ich mir gerne Moskau zeigen lassen würde. Sie wird, so viel kann ich sagen, nicht meine Nummer 1 werden. Dagegen spricht: Sie hat kurze, blonde Haare. Blond finde ich meist etwas langweilig und kurze Haare an Frauen meistens nicht so schön. Das wird kein Top-Rang...aber wie gesagt: Ich würde mit ihr gerne Moskau näher kennenlernen....auch gerne mal bei einem Candlelight-Dinner ;-)


Dänemark: Anti Social Media - "The way you are"

Typisch dänischer Pop-Song. Boyband-Pop um genau zu sein....oder vielleicht besser Schülerband-Pop. Viele junge Mädchen werden sich gefreut haben. Über die Jungs...ob der Song ihnen so gut gefallen hat? Keine Ahnung. Das Lied war mir zu gewollt, zu 0815, zu wenig Wiedererkennungswert, zu oft gehört, zu oft gesehen. Das hätte auch eine englische Boyband der frühen 90er sein können, von mir aus auch eine moderne Variante. Aber die Jungs sind, genau wie der Song, einfach nur austauschbar und zwar beliebig. Ein wenig Teenie-Kreischalarm am Ende und dann war es das in diesem Jahr für Dänemark. Kein Finale und zwar mit Recht.


Albanien: Elhaida Dani - "I'm alive"

Ein Song von dem ich nicht genau weiß, was ich von ihm halten soll. Er ist ein wenig an mir vorbeigegangen. Ein wenig zu viel Gekreische vielleicht. Obwohl man der Sängerin nicht abstreiten kann singen zu können....glaube ich. Es handelt sich zumindest um eine ausgebildete und sogar international erfolgreiche Sängerin. Ein paar Mal wirkte es aber doch etwas zu hoch für mich.
Der Song an sich ist eigentlich egal. Ich lebe weil du mein Leben bist oder so....ja ja alles klar. Modern sicherlich, mit einem Schuss speziellem. Vielleicht war es das Spezielle was den Finaleinzug gebracht hat. Ich weiß es nicht. Ich vermute es war einfach die geringe Gegenwehr. Wer sollte auch sonst ins Finale einziehen? Die dänische Casting-Schülerband? Oder der holländische Fehltritt? Nein nun wirklich nicht.

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Die Stimme hat mich doch ein wenig gestört. Der Rest der Sängerin ist dann ein wenig an mir vorbeigegangen. Auch beim wiederholten Ansehen und Anhören bleibt mir nichts wirklich in Erinnerung. Nach Albanien geht mein Herz nicht....wofür es aber keinen wirklichen Grund gibt. Aber vielleicht ist genau das der Grund: Es kommt einfach nichts bei mir an.


Rumänien: Voltaj - "De la capăt – All Over Again" (zu Deutsch: Von Anfang an - nochmals)

Wechseln wir von den ganzen Liebesschnulzen wieder zu einem noch ernsteren Thema. Auch wenn es diesmal keine richtige Ballade ist. Es klingt sogar fast fröhlich oder besser hoffnungsvoll, vielleicht etwas flehend. Eine softe Rock-Ballade mit leichten Elektro-Elementen.
Die Hintergrundgeschichte ist aber eine tatsächlich sehr ernste. Es geht um Kinder deren Eltern im Ausland ihr Glück suchen und die Familie in der Heimat lassen. Sie schicken Geld und Geschenke, weil die Armut zu Hause so erdrückend ist. Und die Kinder bleiben ohne Eltern zu Hause. In Ländern wie Rumänien ist das durchaus ein allgegenwärtiges Thema.
Ein großer Pluspunkt ist, dass der Song größtenteils in der Landessprache gesungen wird. Das gefällt mir immer sehr gut!
Es ist hörbar, dass hier kein junges Talent singt, sondern eine gestandene, über die Landesgrenzen hinaus tätige Band. Eine gute Komposition, eine glaubhafte Geschichte und ein insgesamt gelungener Auftritt ohne großes Getöse. Dazu ein spürbarer Höhepunkt im Song. Ich war aufmerksam und habe mit gewippt. Und wenn ich rumänisch könnte, würde ich auch mitsingen.
Von daher: Zurecht im Finale. So habe ich mir das auch gewünscht!


Georgien: Nina Sublatti - "Warrior"

Und ein krönender Abschluss des 1. Halbfinals!
Eine schwarzhaarige Amazone kämpft für das Recht der Frauen. Gut, mich als Mann könnte das kalt lassen, aber dafür ist der Song zu gut. Und die Frau geht auch nicht spurlos an mir vorbei, ganz im Gegenteil.
Der Song geht in die Richtung Electro-Goth-Pop mit Synthesizern, Trommel-Beats und allem was dazugehört. Blitzgewitter, die schwarz gekleidete Amazonen-Kriegerin und ein eingängiger Song, der ebenfalls zu meinen Ohrwürmern dieses Tages gehörte. Was will man mehr zum Ende eines ESC-Halbfinals?
Georgien gehört dieses Jahr zu meinen Favoriten. Und somit hätte ich auch alles andere als den Finaleinzug als ungerecht empfunden.

"Lekker-Mädsche"-Wertung:
Nina bedient etwas, was bisher in diesem Jahr noch keine Frau bedient hat. Meine leichte Sucht nach mystischer Ausstrahlung, nach Gefahr und Geheimnissen. Wenn eine Frau, eine Amazone mit dunklem Haar, diese mystische Ausstrahlung hat und mir das Gefühl gibt, dass ich mir an ihr die Finger verbrennen würde....dann ist das für mich etwas positives. Etwas bleibendes und etwas, das tief in mir nach mehr schreit. Definitiv eine Anwärterin auf den Thron meiner persönlichen Zusatzwertung. Allerdings gibt es da eine Dame, die oben angesprochene Sucht ebenfalls bedient....irgendwie anders, aber irgendwie doch genauso. Die kommt aber erst im 2. Halbfinale....


Und auf dieses 2. Halbfinale freue ich mich bereits jetzt! Ich verspreche mir mehr davon, viel mehr! Denn es sind einige heiße Siegesanwärter dabei und auch einige meiner Favoriten finden sich erst im 2. Halbfinale ein.
Also: Die nächste Besprechung findet hier am Freitagabend statt! Bis dahin nicht vergessen: Das hier ist meine persönliche Meinung, mein persönlicher Geschmack. Nichts ärgern lassen! ;-)

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