29
Nov
2011

Richter: Der Traum eines jeden Menschen - Die Selbstjustiz

Eigentlich ist es unfassbar. Für mich und mein moralisches Verständnis jedenfalls. Ich bin kein Heiliger...aber ich versuche doch Respekt vor dem Menschen zu entwickeln. Für meinen Nachbarn, für meine Arbeitskollegen, für den Autofahrer vor mir, für den Mann in der Straßenbahn usw.
Was ich aber tagtäglich an Kommentaren, an Aussagen von Menschen höre....da kann ich nur noch den Kopf schütteln.

Gorleben....ein paar Autonome und Demonstranten treffen sich nicht nur zum Demonstrieren, sondern auch zum Polizisten kloppen und fremdes Eigentum zerstören. Während Polizisten ihren Job machen, werden sie mit Golfbällen, Molotow-Cocktails und anderem Zeugs beworfen. Und die Demonstranten stellen später Videos online, um zu beweisen dass die Polizei so ungewöhnlich hart im Einsatz war. Gott verdammt ihr Idioten! Die haben keine Zeit euch zu filmen, während ihr sie bewerft, bespuckt und sonst was macht...die wollen einfach nur überleben!!!! Was für Vollspacken manche doch sind. Aber gut...ich will diesen Menschen ihr Recht nicht nehmen zu demonstrieren, ihrer Angst Luft zu machen. Aber warum muss anderen Menschen Gewalt angetan werden? Warum muss fremdes Eigentum (Schienen sind fremdes Eigentum) beschädigt werden und warum müssen Dinge getan werden...die gefährlich sein können? Für Leib und Leben (Schottern z.B.)? Das ist doch krank...

Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs!

Vor kurzem wurde hier in der Umgebung ein Hund umgebracht. Äußerst brutal und das am hellichten Tage. Die Besitzerin war Gassi im Wald, als ein Fremder sie umrannte, den Hund nahm und ihn an seiner eigenen Leine erhängte.
Das ist schrecklich...ich liebe Hunde und ich finde das äußerst beschämend. Aber!!!!! es gibt keinerleich Recht zur Selbstjustiz. Ich lese in Foren und in Kommentaren in der Lokalpresse von Aussagen die mir die Luft nehmen. "Man müsste dem Täter die Haut abziehen. Ganz langsam"...das nur als Beispiel.
Als ob das besser wäre, als die Tat des Hundemörders!

In was für einer kranken Welt leben wir eigentlich.....?!?!?!?!?

4
Aug
2011

Der Fall Gäfgen / Metzler - Folter vs. Opferschutz

Der weisse Ring schreit auf, Opferschutzverbände schreien auf, die Blöd-Zeitung schreit auf...

Ein Kindermörder bekommt Schmerzensgeld. Weil ihm Schmerzen angedroht wurden. Oh weh....

Ich habe den Fall Gäfgen / Metzler hier noch nicht umfassend besprochen...für mich gibt es da auch nicht viel zu besprechen. Aber dann holen wir das trotzdem aus aktuellem Anlass einmal nach.
Fassen wir zusammen:
Herr Gäfgen (der, dies möchte ich betonen, bis zum letzten Atemzug seines Lebens im Knast schmoren soll) hat den kleinen Bankierssohn Metzler entführt und umgebracht. Als er nach der Lösegeldübergabe (er erpresste die Familie) geschnappt wurde, hielt man das Kind für lebendig. Nur der Täter selbst wußte dass er den kleinen Jungen bereits umgebracht hatte.
Um das Leben des Jungen zu retten, drohten Polizisten (unter anderem Herr Daschner, der zu diesem Zeitpunkt nicht irgendein Polizist war sondern in höherer, leitender Position) dem Täter mehrfach körperliche Schmerzen an und setzten ihn so psychisch massivst unter Druck.

So leid es mir tut...aber das Verhalten der Polizei ist in diesem Fall höchst kriminell gewesen! Die Menschenrechte sind ein für meine Begriffe unumstößlicher Text an dem sich möglichst alle anderen Gesetzestexte orientieren sollten. Folter und die Androhung solcher können bei Menschen psychische Störungen hervorrufen, Angstsymptome etc. und natürlich auch zu körperlichen Folgeschäden führen.
Auge um Auge, Zahn um Zahn ist keine für die moderne Welt annehmbare, juristische Lösung. Weder für die Urteilsfindung noch für die Auflösung oder Verhinderung eines Verbrechens.

Philosophen diskutieren seit Jahrhunderten ob beispielsweise der Tyrannenmord legitim ist und dafür gibt es Pro- wie Contraargumente. Auch die Frage inwieweit die Folterandrohung erlaubt sein soll, um eine Straftat zu verhindern bzw. ein Leben zu retten wird wohl weiter diskutiert werden.

Für mich ist eines klar:
Folter und die Androhung solcher, darf in keinem Fall unbestraft bleiben!


Und Opferverbände können mich solange brandmarken wie sie wollen...ich bleibe dabei:
Opferschutz ist gut...solange sie nicht zu Lasten einer Gesellschaft geht die auf Menschenrechten aufgebaut ist. Freiheit darf nie soweit gehen, dass die Freiheit anderer eingeschränkt wird. Der Schutz des Lebens und die Menschenrechte können nicht gegeneinander ausgespielt werden. Die Androhung von Folter ist ein Verbrechen, auch wenn dadurch versucht wird ein anderes Verbrechen zu verhindern! Der Schritt zum Polizeistatt, der Schritt zur Selbstjustiz...wäre ein kleiner. Und ob das die sogenannten Opferverbände wollen?

15
Jul
2011

Wir, kurze Begleiter der Zeit...

Heute morgen beschlich mich ein Gedanke. Und so mancher Gedanke löst bei mir eine ganze Lawine von Gedanken aus. In diesem Fall waren es Erinnerungen, Fragen und Überlegungen. Aber fangen wir von vorne an!

Irgendwann heute morgen musste ich an ein Klassentreffen denken, dass vor kurzer Zeit (ohne mich) stattfand. Ich erinnerte mich an ein paar ehemalige Klassenkameraden aus der 11. und 12. Klasse. Und so kam der Stein ins Rollen.

All diese Menschen die uns im Leben ein wenig begleiten. All diese Kontakte die irgendwann in Telefonlisten oder Mail-Adress-Listen verschwinden. All diese Menschen die nie gedachten uns lange zu begleiten, aber eben diese kurze Zeit unsere Schritte beobachten konnten. Wie sehr beeinflussen sie unser Leben, auch wenn wir sie nie wiedersehen?

Ich denke da an das türkische Mädchen, dass ich in Grundschulzeiten begleitete, wenn mich mein Weg nicht nach Hause führte, sondern zu meinen Großeltern. Das kam nicht häufig vor, aber doch einige Male. So lernte ich Seval besser kennen und es entwickelte sich etwas, was man kindliche Freundschaft nennen konnte. Eine Klassenkameradin die ich eher mochte als andere Klassenkameradinnen. Nach der 4. Klasse habe ich sie nie wieder gesehen...aber ist das von Bedeutung? Hat alleine die Tatsache dass ich diese Türkin häufiger auf dem Nachhause-Weg begleitete, nicht in gewisser Weise Einfluss darauf wie ich mit Ausländern umgehe? Wie groß oder klein der Einfluss auch sei...aber hat diese "Begegnung" nicht alleine dadurch ihren Wert?

Ein anderes Beispiel:
Als ich so zwischen 8 und 12 Jahre alt war, habe ich nicht nur Schulfreunde gehabt, sondern auch Kinder und Jugendliche in meinem Alter, die in meiner Gegend wohnten. Es gab da 3-4 Jungen mit denen ich viel gespielt habe. Einer davon, der zweitälteste nach mir, hatte eine spastisch behinderte Schwester. Der Informierte weiß, dass ist eine geistige und körperliche Behinderung bzw. eine Erkrankung die definitiv geistige Einschränkungen und auch in unterschiedlicher Stärke körperliche Behinderungen mit sich trägt. In diesem Fall war die Behinderung geistig auffällig, körperlich nicht so schlimm aber durchaus auch auffällig. Ich entschuldige mich schon einmal für eventuell nicht ganz stimmige Aussagen, aber ich bin kein Arzt oder Therapeut. Jedenfalls hat der Junge seine Schwester geliebt. Sehr innig...er hat auf sie aufgepasst, sie beschützt, ihr geholfen....das hat mich jedes Mal aufs neue erstaunt. Jedes Mal wenn seine Schwester mit spielen wollte und er ihr eben die besondere Aufmerksamkeit zukommen ließ, die sie brauchte...jedes Mal war ich voller Respekt vor seiner Einstellung. Wenn ich auch heute keinerlei Kontakt mehr zu ihm habe...ihn seit Jahren nicht einmal gesehen habe....wie sehr hat mich doch bewegt und auch geprägt, wie er mit seiner behinderten Schwester umging? Ist dieser Umgang einer der Gründe warum ich große Berührungsängste bei Behinderten habe...einfach weil ich dieses Innige Verhältnis der Beiden immer vor mir sehe und als etwas so Ergreifendes betrachte? Etwas dass ich selbst so nicht könnte oder nicht glaube zu können?

Es finden sich weitere Beispiele....Beispiele von Menschen die mich kurz begleiteten, aber ihre Spuren hinterlassen haben. Die Klassenkameraden aus der 11. und 12. Klasse die mir besser taten als die Klassenkameraden aus der Realschule, also der Klassen 5 - 10. Eine ehemals beste Freundschaft, aus deren Ende ich von meinen Fehlern lernte. Oder das Gespräch mit einem jungen Mann der als hochintelligent galt und zwei Klassen übersprungen hatte, das vielleicht 45 Minuten auf einer Fähre von Schweden nach Deutschland gedauert hatte, aber mein Weltbild und meine Einstellung zu einigen Dingen mitgeprägt hat.

Die Spuren die einige Menschen in unseren Herzen und unseren Seelen hinterlassen, wie tief können ihre Eindrücke sein? Und wie tief können selbst die Eindrücke noch sein, wenn sie bereits Jahre alt sind? Wie beeinflussen uns Menschen noch Jahrzehnte nach dem letzten Kontakt? Behalten wir nicht immer irgendwie einen kleinen Teil dieser Menschen in uns? Tragen ihn herum ohne ihn wirklich wahrzunehmen? Sind wir nicht auch ein wenig ein Mosaik aus den Menschen unseres Lebens und sind wir nicht gleichzeitig auch ein Teil ihres Mosaiks?

Und: Welche Eindrücke und Beeinflussungen habe ich wohl in anderen Menschen hinterlassen bzw. ausgelöst?

14
Jul
2011

Das Mädchen und der Lipgloss

Es gibt Dinge die mich einfach kopfschüttelnd und sprachlos stehen lassen. Und sowas kann überall und jederzeit passieren.

Gestern zum Beispiel!
Ich stehe an der Kasse eines bekannten Discounters mit einem Paket geschnittenem Brot in der Hand. Vor mir legt gerade eine Kundin Waren aufs Band. Neben der, eher alternativ wirkenden, Frau steht ihre Tochter. Auch sie legt etwas, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht erkennen konnte, auf das Band. Die Mutter schaut fragend ihr Töchterchen an.."Was ist das denn?"...als Antwort bekommt sie von der etwas verschämt schauenden Tochter ein "Das habe ich für mich gekauft."

Zu diesem Zeitpunkt schätzte ich die Tochter bereits auf ein ungefähres Alter von 8-9 Jahren ein. Höchstens 10. Ich würde mich heute auf 9 Jahre festlegen. Das rote Päckchen dass dieses Mädchen aufs Band legte, sah aus der Entfernung aus wie ein Produkt aus der Kosmetikbranche. Als ich näher trat und das Produkt erkennen konnte, blieb mir alles....wirklich alles im Halse stecken. Luft, Worte, Klöße, Spucke...was weiß ich...alles jedenfalls.
Das Produkt entpuppte sich als Lipgloss. Der aufgeschlossene Leser weiß: Dieser Lippenstift, der aus weiblichen Lippen eine Art rotglitzernde Schmierenoper macht, die dem Mund jegliche normale Tätigkeit...wie Worte formen, Essen aufnehmen...abspricht und dem Mund nur wenige Tätigkeiten aus einzig und allein einem Bereich zuspricht. Tätigkeiten wie..."Küss mich", "Steck mir unständige Dinge in den Mund"...der Leser weiß was ich meine.
Und jeder der einmal eine Frau mit Lipgloss eine Banane essen gesehen hat....oder eine Frau in der Disco/Bar gesehen hat, die mit ihren verlipglossten Lippen an ihrem Drink nippte und sich dann ihre Lippen mit der Zunge "anfeuchtete"....also wahrscheinlich jeder 2. Mann wird wissen was ich meine. (Und wahrscheinlich auch die meisten Frauen)

Da kauft sich also ein 9 jähriges Mädchen....das nun wirklich nicht nach einer Frau oder einem pubertierenden Mädchen aussah...roten Lipgloss. Ich möchte der Mutter nichts unterstellen, besonders weil sie eigentlich nicht aussah wie eine der Mütter die man auf RTL2 im Abendprogramm sehen kann. Vielleicht hat es im Auto auf der Heimfahrt ordendlich Anschiss gegeben oder zu Hause wanderte der Lipgloss gleich in den Müll (oder in den Kosmetik-Schrank der Mutter/großen Schwester). Trotzdem...es machte mich sprachlos. Der Kassiererin konnte ich nur ein kurzes "Abend" entgegenhauchen und das "Den Kassenbon brauche ich nicht" habe ich auch nicht mehr rausbekommen. Und als ich in den Wagen einstieg, konnte ich das Kopf schütteln immer noch nicht einstellen.

Vielleicht bin ich konservativ oder verklemmt....aber ein 9-jähriges Mädchen mit Lipgloss? Ist das jetzt cool (so wie zu meiner Zeit...äh was war zu meiner Zeit cool? Walk-Mans? Oh...ja es fing so langsam an mit Skateboards...naja keine Ahnung habe ich nie drauf Wert gelegt *g*)? Werden 9 jährige Mädchen von ihrer Umwelt gezwungen Lipgloss aufzutragen? Hallo???? Ich spreche nicht von rosa Nagellack...ich spreche von LIPGLOSs! Wie gesagt...das tragen heute Mädchen in der Disco die jemanden abschleppen wollen oder leichte Damen die ihr Handgeld aufbessern wollen (ok der war fies...aber mal ehrlich ist doch so).

Wäre dieses Kind mein Kind gewesen....ich weiß nicht was passiert wäre...aber den Lipgloss hätte es zum ersten Mal tragen dürfen, wenn es mindestens 16 ist...lieber noch volljährig und im Vollbesitz der geistigen Fähigkeiten.

Lipgloss...noch so eine bescheuerte Erfindung die eigentlich keiner versteht, aber wenn's schön macht und zum Höhepunkt führt....wer kann da schon nein sagen! *kopf schüttel*

12
Jul
2011

Taschengeld und wie unterschiedlich man damit umgehen kann...

Da kamen wir heute des Mittags auf das Thema Taschengeld zu sprechen.

So manch ein Mann bekommt ja Taschengeld von der Finanzministerin zu Hause, auch genannt Ehefrau.

Mein Kollege erwähnt also sein Taschengeld und ich antworte mit:
"Es gab hier mal einen Kollegen der hat auch Taschengeld von seiner Frau bekommen. Irgendwann waren sie geschieden. Sie hat sich scheiden lassen, weil er sich eine jüngere genommen hat...mit dicken Brüsten Augen".

Mein Kollege antwortet:

"Ich will ja nichts sagen, aber mit dem Taschengeld kann man sich auch dicke Brüste Augen leisten."

Eigentlich hat er ja Recht ^^

14
Mai
2011

Eurovision Song Contest '11 - Das Finale

Das Finale steht vor der Tür.

Bevor ich meine Geschmacksliste veröffentliche, erst einmal einige Worte zu den bereits zu Anfang qualifizierten Big-5.

Frankreich: Amaury Vassili – Sognu („Traum“)

Sognu ist korsisch und bedeutet Traum. Und das Lied ist genau das: Ein Traum! Ich wünsche dem jungen Tenor alles Gute für das Finale. Selten habe ich ein Opern-Lied beim Eurovision Song Contest so hervorragend gefunden. Ich bin gespannt auf den Auftritt, denn eigentlich kann nur dieser das Lied noch versauen. Alles andere ist großartig! Bei einer Oper ist da natürlich als Erstes mal die Stimme gemeint und die ist fantastico.

Italien: Raphael Gualazzi – Madness of love

Man stele sich eine italienische Bar im Chicago der 1920er vor. Am Klavier sitzt ein italienischer Auwanderer und spielt eine schmissige Nummer, während Gangsterbosse und Pizzabäcker an ihren Tischen sitzen und lauschen. Das ist der Song. Zum Glück singt er nicht italienisch….sonst würde ich das Lied hassen. So finde ich die Nummer ganz nett…aber so richtig begeistert bin ich auch nicht. Willkommen zurück Italien! Für die erste Nummer nach jahrelanger Pause ist das doch schon mal super.

Großbritannien: Blue – I can

Blue sind zurück. Der ein oder andere wird sie noch kennen, vor einigen Jahren waren sie Chartstürmer. Die Musik ist typischer Boygroup-Pop, wirkt aber etwas erwachsener als früher. Vielleicht ähnlich wie Take That heute. Trotzdem ist das Lied reiner Pop. Der Sound geht ins Ohr, den Text kann man mitsingen und die Geschichte hinter dem Song kann man auch entdecken. Guter Pop! Könnte auch in den Charts stehen und dort ohne Probleme einen der oberen Plätze einnehmen. Diesmal hat das Königreich sich auf Stärken besinnt. Einige ESC’ler vermuten bereits: 2010 bis 20?? – die Rache der Big 5?

Deutschland: Lena – Taken by a stranger

Über Lena habe ich bereits genug geschrieben. Sie wird mir nicht symphatischer. Mittlerweile ist sie ja auch bei vielen anderen unten durch. Ob berechtigt oder nicht…mir relativ egal. Der Song ist diesmal in Ordnung. Ich finde ihn sogar ganz gut. Sehr experimentell, man wird aufmerksam und irgendwie paralysiert. Wenn das ein Song macht, ist das doch super! Der Song ist allerdings, genau wie die Künstlerin, sehr speziell. Ich fürchte diesmal etwas zu speziell. Aber ich wünsche Deutschland eh keine Titelverteidigung, das wär langweilig. Zusammenfassend: Lied super, Künstlerin nervt. Für die Top10 sollte es aber doch reichen, oder?

Spanien: Lucia Perez - Que Me Quiten Lo Bailao (“Ich hatte Spaß was kümmert mich der Rest?”)

Der Titel des Songs sagt eigentlich alles. Ja was kümmert Spanien der Rest? Hauptsache die Künstlerin hatte Spaß. Den wird sie auch haben. Ist ein lustiges Liedchen, zum mittanzen und mitsummen. Geht ins Ohr und macht Freude. Aber das war es auch irgendwie. Ein guter Lückenfüller für die Werbepause oder so. Aber sonst? Nada.



Und nun meine persönliche Hitliste:

1. Aserbaidschan
Perfekt! Dem ist nichts hinzuzufügen. Auftritt perfekt, Gesang perfekt, Lied perfekt, Sound perfekt, Bühnenshow perfekt. Wunderschöne Frau, wahrscheinlich kommt der Mann auch an, wunderschönes Lied, wunderschöner Sound. Dieses Lied passt einfach und wenn ich mich nicht täusche, ist es das erste Mal dass ich einen reinen Pop-Song auf Platz 1 wähle. Aber wie gesagt: Für mich ist das alles perfekt, ohne zu perfekt zu sein. Verletzlich und gleichzeitig unsterblich.

2. Frankreich
Der Song zaubert mir eine Gänsehaut auf die Haut. Mir läuft es kribbelnd den Rücken runter. Ich mag Korsika, diese Insel ist ein Traum und das ist nur ein weiterer Grund warum ich dieses Lied so hoch einschätze. Die Stimme des Opensängers ist Wahnsinn. Das gesamte Stück reißt mich mit und berührt mich. Ein verdienter zweiter Platz.

3. Georgien
Georgien hatte ich doch schon einmal sehr weit oben gewählt? Scheint bei mir wohl häufiger gut anzukommen das kleine Stück Land?!
Rock wie ich ihn mag. Linkin Park (die ich schon live gesehen habe) lässt grüßen. Da stimmt rockmäßig einfach alles. Eine Frontsau….äh Frau, harte Riffs und Bässe. Alles super! Mir gefällt es sehr und daher habe ich keine Probleme Georgien erneut eine hohe Position auf meiner Hitliste zu geben.

4. Bosnien & Herzegowina
Die ersten Plätze liegen tendenziell bei mir sehr eng beieinander. Dies ist auch dieses Jahr ähnlich, nur der erste Platz hat einiges an Abstand zum Rest. Der undankbare vierte Platz geht nach reiflicher Überlegung an Dino Merlin für einen schöne Song, einen guten Auftritt und eine schöne Frau am Keyboard. Nein ganz im Ernst: Ich mag das Stück sehr!

5. Slowenien
Eines der wenigen osteuropäischen Länder in denen ich schon Urlaub gemacht habe, bekommt einen hochverdienten 5. Platz. Für ein schönes Pop-Stück, eine wirklich schöne Stimme und eine noch schönere Frau! Sie raubt mir einfach den Atem mit jedem gesungenen Wort, mit jedem Blick in die Kamera. Wow…was für eine Frau! Da würde ich mir ja durchaus gern mal die Finger verbrennen. Das ist doch bestimmte eine Grana….. lassen wir das ;)
Aber mal ganz im Ernst: Das ist meine Traumfrau im Finale. Den ersten Platz in meinem Herzen bekommt diesmal eine Frau aus Slowenien…letztes Jahr war es die Slowakei. Na das liegt ja auch gleich nebenan *gg*.
Puh…zum Glück habe ich heute Morgen wohl wissend Eis gekauft…sobald Maja dran ist, benötige ich dringend was zum abkühlen! :)

6. Serbien
Die Nummer ist ein Hit. Gefällt mir irgendwie und das nicht nur wegen der schönen Frau. Ist zwar alles altbacken, weil halt 70er Style, aber irgendwie finde ich das cool. Außerdem ist das eines der wenigen Lieder, deren Text ich gar nicht verstehe, die mich aber trotzdem irgendwie berühren. Das reicht für den 6. Platz und das ist doch was! Glückwünsche nach Serbien.
Da fällt mir auf…ein Großteil der Ex-Jugoslawischen Republiken dicht beieinander…na wenn das kein Zeichen ist. Ich glaube ich suche mir da wirklich eine Frau ^^

7. Ungarn
Die beste Eurodance-Nummer des ESC Jahrgangs. Zum Tanzen und Feiern ideal. Ein fast perfektes Lied des Genres. Und ein damit gesicherter 7. Platz auf meiner Hitliste. Glückwünsche!

8. Irland
Die fette Show verdient sich einen 8. Platz! Ansonsten ist der Song für mich eher Beiwerk. Feminin aussehende Jüngelchen sind nicht so mein Fall, besonders wenn sie über Lippenstift singen. Aber wie gesagt…die wirklich fette Show die einfach alles Nachdenken wegspült, macht vieles wett. Weiter so Irland…langsam wird es wieder was mit guten irischen Auftritten beim ESC!

9. Deutschland
Das Experimentelle hat es dann doch in meine Top10 geschafft. Aber auch völlig verdient wie ich finde. Es ist sehr experimentell, aber zieht einen auch ein wenig in den Bann. Minuspunkte gibt es nur für die Interpretin, die ich hoffe nie wieder sehen zu müssen.

10. Dänemark
Ob Plagiat oder nicht, der Song geht ins Ohr und mitsingen kann man auch. Es ist eher rockig, daher liegt es auch näher an meinen Geschmacksknospen. Und deshalb auch ein Top10 Platz für den dänischen Beitrag.

11. Schweiz
Einfach ein symphatisches Lied und ein symphatischer Auftritt. Für die Top10 reicht es nicht, aber die Top11 sollten doch drin sein? Schön mal wieder die Schweiz etwas weiter oben zu sehen. Auch wenn das nicht mein Genre ist und ich solche Lieder im Radio auch mal ausschalte…dieses Lied bringt Frühling und Lebensfreude. Einfach ein schönes Frühlingslüftchen.

12. Litauen
Langsam wird es wirklich schwierig mit der Platzwahl. Aber dennoch habe ich mich hier für Litauen entschieden und das aus mehreren Gründen. Das Lied ist schön, es ist eine der wenigen, reinen Balladen dieses Jahr. Und für so eine ist sie doch ganz gut. Es fehlt ein wenig der Höhepunkt und der Akzent ist manchmal etwas störend. Pluspunkte gibt es dafür Teile des Liedes in Gebärdensprache zu übersetzen. Ein immer noch guter 12. Platz für Litauen.

13. Finnland
Ich habe lange überlegt, ob ich Finnland so einen hohen Platz gebe. Mich nerven diese Weltverbesserer-Songs. Aber dieser ist ganz annehmbar. Für den Text und die Story gibt es fette Abzüge, Auftritt und Gesang reichen aber für einen Platz im Mittelfeld.

14. Island
Nicht mein Genre, auch wenn es schön vorgetragen ist. Die Story ist wirklich rührend…aber auch irgendwie effekthäscherisch. Künstler sind das alle mehr als diese ganzen Pop-Typen…aber es hat mich trotzdem kalt gelassen.

15. Schweden
Hervorragender Pop. Die Frauen werden wohl vermehrt für solche Musik anrufen. Für mich ist das nichts, aber ich erkenne an dass der Song ins Ohr geht und tanzbar ist. Ein Mittelfeld-Platz und bester Platz aller Stücke dieser Art von „Boy-Pop“-Musik (wenn man Irland und Aserbaidschan nicht dazu zählt). Aber dicht gefolgt von…

16. Estland
Teenie-Girlie-Pop ist ebenfalls nicht so meins. Außerdem ist der Text mehr als sinnfrei. Guter Pop…aber sonst auch eher Ware von der Stange.

17. Großbritannien
Take That lassen grüßen. Könnte theoretisch auch mit Schweden tauschen. Aber der Sound Schwedens blieb mir etwas besser im Kopf. Daher ein 15. Platz und das ist sehr viel besser als letztes Jahr. Weiter so!

18. Griechenland
Besser als Russland, schlechter als Schweden und GB. Aber diese Plätze liegen schon recht eng beieinander. Pluspunkte gibt es für die Stimme und Teile des Sounds. Ansonsten gibt es einfach zu viele Minuspunkte, besonders was das Genre angeht.

19. Russland
Der Auftritt war mir dann doch zu arrogant und unsymphatisch. Ansonsten ist alles über diese Art von Musik schon gesagt.

20. Österreich
Schöne Stimme. Aber der Rest ist an mir vorbeigegangen. Einfach nur öde.

21. Moldawien
Ich bin nie ganz warm mit dem Stück geworden. Es ist unterhaltsam, aber es hätte auch einfach die Werbeüberbrückung sein können. Vielleicht ein wenig hart es so weit unten, unter Pop und öden Schnulzen zu setzen. Aber irgendwie…nein es hat in meinen Augen einfach nicht mehr verdient.

22. Italien
Das Lied ist nicht schlecht, keinesfalls. Aber es ist und bleibt einfach nicht mein Genre. Daher kommt es weit nach unten. Ich hoffe Italien bleibt uns als Teilnehmer trotzdem erhalten!

23. Spanien
Beiwerk, Werbepausen-Jingle. Was weiß ich. Jedenfalls könnte nur ein großartiger, wahnsinniger Auftritt da bei mir noch was bewirken. Aber ich habe da sehr große Zweifel.
Vielleicht beim nächsten Mal Spanien.

24. Rumänien
Ganz knapp den letzten Platz verpasst. Völlig zu unrecht im Finale. Hat da einfach nichts verloren. Dieses Lied ist völlig überflüssig, fast so überflüssig wie…

25. Ukraine
Muss ich da viel erklären? Das einzige sehenswerte ist diese Sandkünstlerin, die Bilder aus Sand malt, die auf eine Leinwand hinter ihr projeziert werden. Alles andere ist mit einem Wort durchaus treffend zu beschreiben: MÜLL!!!!!!!


Es kann sich je nach Live-Performance natürlich noch einiges tun. Aber das Grundgerüst wird so stehen. Ich freue mich auf heute Abend und bin gespannt auf das Ergebnis.
Ich hoffe nicht auf eine Titelverteidigung, weil ich nächstes Jahr andere Gastgeber sehen möchte.

13
Mai
2011

Eurovision Song Contest '11 #2

Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich!

Das 2. Halbfinale fand ich eher schlechter als das erste. Aber auch hier gab es viel Sonne und ganz viel Schatten.

Fangen wir gleich an.

1. Bosnien-Herzegowina: Dino Merlin – Love in rewind

Eines der Lieder die ich mir im Vorhinein bereits tausende Male angehört habe. Der Song hat mich ein wenig gefangen genommen. Auf der Bühne steht ein alter Hase, ein Mann der schon Musik gemacht hat als einige der diesjährigen Künstler noch als Joghurt im Laden zu kaufen waren. Das Stück ist eingängig und erzählt eine Geschichte die mich irgendwie berührt. Unter all den verschiedenen Songs des Abends, den teilweise auch brachialen Vorträgen mit viel Bumm bumm, ist dieses Lied nicht untergegangen. Das spricht auch für das Stück.
Für mich mehr als verdient im Finale.
Ach und bevor ich es vergesse…die Süße am Keyboard…ich hätte sehr gerne die Telefonnummer oder direkt ein Date. Spätere Hochzeit nicht ausgeschlossen ;)

2. Österreich: Nadine Beiler – The secret ist love

Also erst einmal muss man neidlos anerkennen dass die junge Dame aus unserem Bruderstaat Österreich definitiv singen kann. Für so eine romantische Ballade braucht man auch nie viel Show oder großartige Choreografien. Aber in diesem Fall…nun wie soll ich es sagen? Ich wäre beinahe eingeschlafen! Ich habe mich irgendwann dabei erwischt nicht mehr auf Gesang oder Text zu achten, einfach nur das Lied auf mich einrieseln lassen ohne dass es irgendeine Wirkung auf mich gehabt hätte. Vom Schlafen konnte ich mich noch abhalten. Aber es sollte eh noch schlimmer kommen.
Wegen der Stimme und der relativen Einzigartigkeit des Beitrages bin ich einverstanden mit dem Finale. Das war es dann aber auch schon.

3. Niederlande: 3Js – Never alone

Ich mag die 80er durchaus. Bon Jovi konnte ich noch nie so richtig leiden.
Wie auch immer. Die 3Js können durchaus hörbare Musik machen. Aber das klingt alles wie schon mal da gewesen. War es ja im Prinzip auch. Das ist so eine typische Nummer die man von Künstlern wie den eben genannten kennt. Mich nervt Jon Bon Jovi oder zum Beispiel Bryan Adams seit diversen Abi-Abschlußfeten auf denen ich zugegen war (und nein das liegt nicht daran dass ich kein vollwertiges Abitur habe *g*). Wenn ich „Summer of 69“ höre, bekomme ich das kalte Kotzen.
Und dieses Stück war Bon Jovi, Bryan Adams und alles das was diese Künstler ausmacht. Ein gutes Lied, keine Frage. Aber wie gesagt…ich verschließe meine Augen und Ohren vor so was ziemlich oft. Daher für mich auch zu recht draußen.

4. Belgien: Witloof Bay – With love baby

Ich HASSE A-capella! Ich kann es einfach nicht leiden. Entweder man spielt ein Instrument oder man lässt es. Aber Instrumente mit dem Mund nachmachen bzw. seine Stimme als Instrument zu missbrauchen (und damit meine ich nicht singen), ist einfach nicht meins.
Für mich völlig inakzeptabel und daher bin ich auch froh mir das nicht im Finale antun zu müssen.
Meinen Respekt für die Kunst….aber ich will so was nicht beim ESC sehen…wirklich nicht. Scheinbar bin ich nicht der Einzige.

5. Slowakei: Twiins – I’m still alive

Sehr eingängiger Sound, einfacher Text, hörbare Stimmen. Eigentlich kann man dem Song und auch den beiden Interpreten nichts vorwerfen. Es war ein gutes Stück Pop-Musik. Aber wie das so oft ist…Pop ist der Einheitsbrei des Alltags. Ich merke mir nicht jedes Lied dass im Radio gelaufen ist, während ich irgendwo hin gefahren bin. Und dieses Lied wäre mir wahrscheinlich auch irgendwo auf der Autobahn verloren gegangen oder an einer roten Ampel in Vergessenheit geraten, weil neben mir eine junge Frau augenzwinkernd in ihrem Cabrio saß.
Ich hätte es der Slowakei und auch den beiden Schwestern gegönnt weiterzukommen, aber so reicht es nur für meine Glückwünsche für einen guten Auftritt und die Hoffnung auf ein Wiedersehen der Slowaken nächstes Jahr.

6. Ukraine: Mika Newton – Angel

Um Himmels Willen!
Hier wurde alles…aber auch wirklich alles falsch gemacht. Wo fang ich an?
Bei so einem Stück Musik, live vorgetragen…worauf will ich da achten? Auf die Künstlerin? Den Gesang? Die Choreografie? Ja…aber doch nicht für Bühnenbeiwerk! Da steht leicht hinter der Künstlerin versetzt eine Frau die Bilder aus Sand macht. Kennt man doch…diese Bilder werden im Hintergrund auf eine große Leinwand projeziert. Sieht teilweise sehr schön aus. Und weil das so ist, habe ich das halbe Lied eigentlich nur auf die Bilder geachtet. Es gab allerdings auch nichts anderes. Der Gesang war schlimm, der Text nichtssagend, eine Choreografie war nicht erkennbar (seine Hand ballen und vor die Brust halten, sehe ich nicht als Choreografie). Und von den komischen Schulterpolstern will ich gar nicht reden. Es fehlten noch die Engelsflügelchen…dann wäre die Katastrophe perfekt gewesen.
Das allerschlimmste aber ist…dieses Lied ist im Finale! Ich schätze die Sandkünstlerin hat es rausgerissen….eigentlich finde ich das alles ziemlich unerklärlich. Das wird wohl meine Klopause im Finale…eine dreiminütige Klopause!

7. Moldawien: Zdob si Zdub – So lucky

Das war der Moment an dem ich ausschalten wollte.
Nicht weil es so schlecht war. Nein ich wollte nach der Ukraine etwas Versöhnliches hören. Rock war ja schon mal gut. Aber doch bitte nicht so was. Es war unterhaltsam keine Frage. Diese spitzen Hüte…die Einradfahrerin…ja war ganz unterhaltsam. Der Song war jetzt nicht gerade höchst intellektuell, aber halt annehmbare Ware aus dem Supermarkt. Für mich gab es da bessere Songs, die ins Finale gehört hätten.
So im Nachhinein…es könnte auch ein gutes Sauflied sein. Wäre ich dicht gewesen, hätte ich vielleicht mitgegröhlt.

8. Schweden: Eric Saade – Popular

Das hatten wir ja am Dienstag schon. Man kann sich über Pop aufregen, man kann kritisieren dass da alles mit Geld gemacht wird. Man kann sich über die instrumentlose Musik aufregen, über Künstler die nur gut aussehen und ein bisschen rumhüpfen…aber auch das muss man nun mal können. Und der Schwede hat sich gut verkauft, sehr gut möchte ich sagen. Die Bühnenshow, das zerspringende Glas, die Choreografie…das hatte alles etwas. Der Song geht ins Ohr, man kann ihn mitsingen und mittanzen. Alles gute Argumente für den Einzug ins Finale und so kam es ja auch. Für mich verdient dabei. Und vielleicht sogar Favorit auf den Sieg?

9. Zypern: Christos Mylordos – San Anggelos S’agapisa („Ich liebte dich wie einen Engel“)

Meine Abneigung gegenüber italienischem Schmusepop habe ich ja hier schon häufiger offenbart. Nun…griechischer Schmusepop ist nicht viel besser. Durchaus hörbarer…weil mir die griechische Sprache etwas besser gefällt und weil der Song auch schmissige, hörbare Teile hatte. Und diese typischen griechischen Klänge passten auch gut ins Lied. Aber trotzdem…es bleibt dabei: Schmusepop auf griechisch hat ebenso wenig Chancen wie italienischer Schmusepop. Über einen Finaleinzug hätte ich mich sicher nicht geärgert, dafür waren andere wesentlich schlechter. Aber so ein Stück bleibt mir einfach nicht so im Kopf.
Tschüss Zypern, bis nächstes Jahr!

10. Bulgarien: Poli Genova – Na inat („Zum Trotz“)

Rock auf bulgarisch. Das hat mir eigentlich sehr gut gefallen. Es war rockig und die Stimme der Dame ist eigentlich sehr gut für Rock. Hoher Wiedererkennungswert und wie für Rock gemacht. Ein Lob auch an die Bühnengestaltung bzw. die Nutzung der vorhandenen Technologien. Das Hintergrundbild der LED-Leinwand war grandios. Nur herab laufendes Wasser an einer Glasscheibe, aber es sah großartig aus. Dazu die rockigen Klänge und die Rockröhre der Sängerin. Das war alles sehr gut! Großes Lob an Bulgarien auch wenn es nicht gereicht hat. Ich hätte mir auch Bulgarien gut im Finale vorstellen können, auch wenn es nicht mein Top-Favorit des Abends war. Auf nächstes Jahr!

11. Mazedonien: Vlatko Ilievski – Rusinka

Klingt wie ein Trinklied. Nette Stimme eigentlich. Aber sonst? Viel fällt mir wirklich nicht ein. Den Text verstehe ich nicht…möchte ich aber auch gar nicht. Wie gesagt es klingt wie ein Trinklied auch wenn es keins ist. Soweit ich das sehe geht es um eine schöne Russin. Das würde auch die blonde Tänzerin mit den ganzen Männern auf der Bühne erklären. Der Sound des Songs ist mir zu hektisch, dazwischen ein bisschen Gebrülle und russisches Gelalle. Ich bin froh dass es raus ist. Noch einmal hätte ich es glaube ich nicht ertragen.

12. Israel: Dana International – Ding Dong

Manchmal sollte man als ehemalige Gewinnerin des GrandPrix einfach mal zu Hause bleiben. Das Lied war nicht einmal so schlecht, wie es der Titel vielleicht vermuten lässt. Aber Dana ist älter geworden und hat etwas von früher verloren. Ich fand sie/ihn ja nie wirklich so stark, aber das ist mir sogar aufgefallen. Der Song ist eingängig, der Text einfach weil dumm, aber eine Geschichte ist das nicht wirklich. Und irgendwie hat der Song auch keinerlei Gefühl übertragen. Also bei mir kam jedenfalls nichts an. Es war schnell vorbei…kam mir kürzer als 3 Minuten vor. Ein kurzlebiger Spaß der kaum im Gedächtnis blieb…selbst bei so einem sehr einfachen Text. Wahrscheinlich zu Recht draußen.

13. Slowenien: Maja Keuc – No one

Yeah…ein osteuropäischer Vamp. Endlich was für mich! Der Sound geht ins Ohr und dieses junge Ding ins Auge. Sie erinnert vom Gesang her tatsächlich ein wenig an Anastacia und das ist als Kompliment gemeint. Die Stimme macht mich direkt an und die Augen sind auch nicht schlecht. Ihr ewiges Drehen des Handgelenkes der rechten Hand geht mir etwas auf den Sack, aber ich will ja nicht nur rumnölen. Und eigentlich wäre mir das auch egal, wenn sie auf meinem Bett liegen würde *räusper*. Mein Gott diese Frau…die Stimme, die Bewegungen, der Körper…puh da wird mir ganz anders. Vielleicht suche ich mir eine Slowenin als Freundin? *schnurrrrrrr* Ich glaube ich höre auf zu schreiben…sonst….hui diese aufsteigende Hitze in mir. Abkühlung…ich brauche eine kalte Dusche oder so ;)
Heiße Frau und ich bin SEHR froh sie im Finale wiederzusehen. Maja du hast es drauf!

14. Rumänien: Hotel FM – Change

Nein. Nein! NEIN! Ich will keine Weltverbesserer-Songs mehr. Wirklich wirklich nicht.
Dieses fiese Grinsen, das hart ausgespuckte T…das ging mir schon mal direkt auf den Keks. Das Lied hört sich an wie aus dem Kaugummi-Automat. Gibt’s an allen Ecken und ist billig. Der Name der Band, der Titel und der ganze Text des Songs. Das gab es doch alles schon und zwar zu Hauf. Was ist daran neu? Experimentel? Oder irgendwie überraschen bzw. aufregend? Das ist Grütze! Ich habe keinerlei Verständnis für die Entscheidung der Zuschauer dieses Lied im Finale wiedersehen zu wollen. Es ist überflüssig…einfach nur überflüssig!

15. Estland: Getter Jaani – Rockefeller Street

Und wieder Pop wie aus dem Guss. Diesmal aber eine bestimmte Art des Pops. Der berühmt berüchtigte Teenie-Pop…oder noch genauer Girlie-Pop. Ist sie nicht süß die Kleine? Man möchte doch ein wenig Daddy spielen oder großer Bruder. Auf der anderen Seite ist das so bunt…das sieht alles ein wenig aus wie diese Zuckerstäbe an Weihnachten. Sieht verdammt toll aus…aber auch zu süß als dass es schmecken würde. Die großen Augen der jungen, gerade volljährigen Künstlerin sehen ein wenig aus wie die Augen aus mehr oder weniger bekannten japanischen Comics. Das Lied ist reine Zuckerwatte der Pop-Musik. Chartplatz sicher. So muss Pop aussehen…allerdings ist das auch ein Paradebeispiel für Popmusik die irgendwann ziemlich auf den Sack geht. Mehr als dreimal muss ich mir das auch nicht antun glaube ich.
Das Finale halte ich für vollkommen gerechtfertigt, weil es 1A Popware ist. Aber mehr auch nicht. Künstlerisch ist das alles andere als wertvoll.

16. Weißrussland: Anastassija Winnikawa – I love Belarus

Man kann viel über Weißrussland diskutieren. Die Regierung (Diktatur), die Lebensumstände der Menschen etc. Man kann viel kritisieren…soll man den Beitrag boykottieren? Ist es ein kritischer Beitrag oder ein Beitrag der die Diktatur stützen soll? Ich finde das alles etwas weit her geholt. Keine Ahnung…vielleicht ist die Sängerin Regierungstreu oder auch Kritikerin…vielleicht ist ihr das alles auch egal.
Aber eins ist mal klar…der Sound des Stücks geht definitiv ins Ohr und meine Güte…heiß ist die Frau auch. Wobei ich mein Herz noch zwischen Aserbaidschan und Slowenien entscheiden lassen muss…Weißrussland hat da dieses Jahr leider keine Chance. Aber trotzdem…die Frau ist heiß, heiß, heiß!
Wie gesagt der Sound ist sauber und gut. Wenn der Text ein anderer wäre…ich wette das Ding wäre ins Finale gekommen und zwar eindeutig. Schade um Anastassija….aber falls du in Deutschland eine Bleibe suchst, eine Fluchtmöglichkeit vor dem Regime: Ich hab noch einen Platz an meinem Tisch frei (und in meinem Bett) ;)

17. Lettland: Musiqq – Angel in Disguise

Hm… eigentlich war das ein ordentliches Stück Musik. Der Rap-Part war vielleicht nicht der Beste. Aber war das ein Grund für das Ausscheiden? Ich weiß es nicht. Der Text wirkte manchmal etwas unflüssig oder ungenau. Das lag wohl am Akzent. Aber sonst…sauberes Stück Musik. Eingängige Melodie, durchaus tanzbar und singbar. Durch den manchmal unverständlichen Text, kam nicht das große Gefühl rüber, aber die Grundgeschichte konnte man verstehen. Vielleicht war das Stück einfach etwas zu schwach auf der Brust. Ein hingerotztes Stück annehmbare Musik, teilweise nur was für bestimmte Geschmäcker und daher zu uninteressant. Ich hätte mir Lettland gut im Finale vorstellen können. Aber so richtig wüsste ich nicht ob es sich damit einen Gefallen getan hätte.

18. Dänemark: A friend in London – New tomorrow

Die Plagiatsvorwürfe warden wohl nie aufhören, aber es klingt auch (wie so manch anderer Song) irgendwie bekannt. Klingt ein bisschen wie „Herz an Herz“ von Blümchen bzw. Paso Doble. Aber vielleicht täuscht das auch.
Jedenfalls ist das eine Weltverbesserer-Rocknummer die ich noch annehmbar finde. Es ist modischer Rock, den man heute auch auf Festivals und im Musikfernsehen hört. Das größte Minus ist die Austauschbarkeit und zwar von allem. Der Text, die Musik, der Sänger, die gesamte Band…das hätte auch jemand anders, anders machen können. Alles ist austauschbar…wirklich alles! Und irgendwie merkt man das auch schnell. Durchaus berechtigte Finalteilnahme, weil es irgendwie stimmig ist. Aber für das Finale bin ich mir noch nicht sicher wo ich es einschätzen werde. Meine Geschmacksknospen sind sich da noch nicht so sicher, weil noch nicht so richtig begeistert.

19. Irland: Jedward – Lipstick
Und so muss Pop heute sein. Von der ersten Sekunde volle Power. Scheiß drauf ob der Text Sinn macht, das Publikum muss mitgerissen werden. Vom Sound, von der Choreografie, von allem! Das Publikum soll nicht mitdenken, der Text muss einfach mitzusingen sein. Scheiß drauf ob da eine große Geschichte hinter steht. Mitsingen, mittanzen, alles raus in drei Minuten. Da wurde eine Show von 2 herumflippenden Iren runtergerotzt die sich keine Blöße gegeben hat. Bisher gab es einen perfekten Pop-Song beim diesjährigen ESC, dies ist der zweite perfekte Pop-Song. Er hat weniger Geschichte, weniger Gefühl…aber mehr Party. Ein schneller Pop-Song der mit brachialer Gewalt über den Zuschauer hinwegflog und dabei noch Spaß gemacht hat. Wie gesagt…perfekt! Und daher auch berechtigt im Finale.

Das war das zweite Halbfinale mit einigen Überraschungen für mich, aber auch mit viel berechtigten Siegern.

Morgen folgt die Einschätzung des Finales inklusive meiner Gedanken zu den Big-Five, den bereits zu Anfang qualifizierten Ländern Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien und Spanien.
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