4
Jun
2007

Das doppelmoralische Schwert der Steinewerfer-Szene

Da bin ich gemütlich bei Rock am Ring (worüber ich demnächst berichten werde) und währenddessen schlagen sich in Rostock ein paar Autonome(=Vollidioten) mit Polizisten um die Wette.

Eine G8-Demo (von der die Hälfte der Demonstranten wahrscheinlich gar nicht wußten wogegen sie eigentlich protestieren) um auf die Armut der Welt aufmerksam zu machen. Um darauf aufmerksam zu machen dass auch der ärmste Deutsche immer noch ein Land in Schwarzafrika ausbeutet indem er bei deutschen Supermarktketten kauft und nicht beim teuren Öko-Bio-dritte Welt-Laden. Um den paraguayanischen Imker vor den imperialistischen Reißzähnen der Industrienationen zu schützen.

Während sich der arme Protestant nichtmal ansatzweise in die Tragweite der Problematik denken kann (es ist halt nicht damit getan in Zukunft den Basmati-Reis beim Dritte-Welt-Laden um die Ecke zu kaufen) und die wirtschaftlichen, sowie finanziellen Zusammenhänge nur von komischen Internetseiten und Attac-Flugblättern kennt, diskutieren ein paar Politiker bei einem Ründchen Tee über die Probleme der Welt.

Ich finde es hochinteressant dass Länder, die ihre internen Probleme nicht in den Griff kriegen (in den USA arm zu sein, ist auch nicht gerade ein Luxus und in China zur Opposition zu gehören ist auch nicht gerade ein Leben wie Gott in Frankreich), sich treffen sollen um die Probleme der Welt oder der "Globalisierung" zu erörtern und zu lösen. Mal davon abgesehen dass ich nicht weiß was an Globalisierung an sich schlecht ist, gibt es ja einige dieser sogenannten "Globalisierungsgegner". "Wir wollen lieber für uns bleiben....eine Gesellschaft die näher zusammen rückt kann nur schlecht sein." Naja....es gibt daneben ja noch ein paar "Globalisierungskritiker" die sich für eine andere Art der Globalisierung einsetzen. Wie auch immer diese aussehen soll?!

Kommen wir zurück zu den Steinewerfern. Wenn sich ein paar Menschen zu Demonstrationen sammeln, ob gegen Nazis, gegen Ausländer, für Fußball, für Apfelstrudel und Vollmilch oder gegen die Ameisenjagd, ist immer die Gefahr dass sich ein paar Kötel (sozusagen ein paar Mikroorganismen aus einem großen Stück Scheiße) finden, die nur Gewalt ausleben wollen. Das Protestieren ist nur die urinale Ummantelung für den großen Schiß. Eigentlich will man sich ja nur schlagen.

Und so kommt es dann auch zu komischen Eigenarten....wie am Samstag in Rostock und Umgebung. Da wird eine Bankfilliale zertrümmert, ein Symbol des Kapitalismus, als Symbol der Globalisierung und ihrer Gefahren. Im Umkreis einiger hundert Meter stehen zwei Fast-Food-Restaurants, die völlig heil bleiben. Schließlich möchte auch der Globalisierungsgegner, der Imperialisten-Kritiker und Kapitalismusfeind nach einer anstrengenden Demonstration eine Kleinigkeit essen.

Und so freue ich mich auf meinen nächsten Besuch bei McDoof oder Konsorten. Vielleicht treffe ich einen Gegner des Imperialismus, des Kapitalismus, des ganzen bösen Gesocks und er bestellt an der Theke für 5 EUR ein Menu mit Burger, Pommes und einem halben Liter Cola. Guten Appetit!
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